Dienstag, April 23, 2024
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Ausblick Private Debt 2023: Krisenabsicherung und Wachstumschance

Ausblick 2023 für Private Markets

Private Debt – Krisenabsicherung und Wachstumschance 

Private Markets haben die Investitionslandschaft seit der globalen Finanzkrise 2008 radikal verändert. Fast zehn Billionen US-Dollar sind hier inzwischen investiert – und die Anlageklasse wird immer vielfältiger. Sie umfasst mittlerweile Unternehmenskredite, Sachwerte, strukturierte Finanzierungen und andere Instrumente. Warum es sich für 2023 insbesondere lohnen könnte, Anlagemöglichkeiten im Infrastrukturbereich in den Blick zu nehmen, erklärt Karen Azoulay, Head of Infrastructure Debt bei BNP Paribas Asset Management, in ihrem Ausblick.   

Bei der Suche der Anleger nach Rendite und mehr Portfolioqualität gewinnt Private Debt auch 2023 weiter an Bedeutung. Nach einem jährlichen Wachstum von 13 bis 14 Prozent in den vergangenen zehn Jahren beläuft sich das verwaltete Gesamtvermögen in Private Debt inzwischen auf weit über einer Billion USD. Als Anlageklasse hat sich Private Debt über Konjunkturzyklen hinweg im Vergleich zu klassischen Anlageklassen als besonders widerstandsfähig erwiesen, auch während der Pandemie. Das könnte sich für das kommende Jahr als hilfreiche Eigenschaft erweisen, sollte die globale Wirtschaft weiter in eine Rezession rutschen.  

Insbesondere Infrastrukturanleihen sollten Anleger im Blick behalten. Bereits in vergangenen Krisen hat sich diese Anlageklasse als sicherer Zufluchtsort bewährt. Sie ist wenig volatil und bietet eine geringe Korrelation zum Markt. Schließlich benötigen die Menschen auch in schwierigen Zeiten Schienennetze, Straßen, Wasser sowie Energie zum Heizen und Beleuchten ihrer Häuser. Oft handelt es sich zudem um monopolistische Marktpositionen und regulierte Tarife. Damit bieten Infrastrukturprojekte besonders stabile und langfristige Cashflows und eine übersichtliche Wettbewerbsposition. 

Hoher Sicherheitsfaktor für langfristigen Anlagehorizont

Gegenwind erhalten Infrastrukturanleihen aktuell vom Zinsumfeld. In den vergangenen zehn Jahren bot die Anlageklasse durchweg höhere Renditen als börsennotierte Anleihen. Dieser Aufschlag entschädigte Investoren für die geringere Flexibilität gegenüber öffentlich notierten Anleihen. Die Zinserhöhungen der Zentralbanken haben jedoch die Renditen frei gehandelter Staats- und Unternehmensanleihen in den vergangenen Monaten in die Höhe getrieben, während die Renditen bei Private Debt weitestgehend konstant blieben.  

Das macht für Investoren die Wahl zwischen diesen beiden Anlageklassen aktuell schwierig. Sie sollten bei ihren Anlageentscheidungen jedoch nicht außer Acht lassen, dass nachrangige Infrastrukturanleihen mit Schutzmechanismen wie etwa Covenants ein weitaus geringeres Risiko aufweisen. Insbesondere für Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont bietet Private Debt damit eine gute Möglichkeit, das Portfolio zu diversifizieren und sicher für Marktrückgänge aufzustellen.  

Energiewende und Digitalisierung schaffen enormen Investitionsbedarf

Ein weiterer Aspekt, der Infrastrukturanleihen für 2023 für Investoren interessant machen könnte, ist ihr Beitrag zu ESG-Themen. Zahlreiche Infrastrukturanlagen sind für die Energiewende und Digitalisierung zentral. Um die Klimaziele der Europäischen Union bis 2050 zu erreichen, sind in den kommenden Jahrzehnten enorme Investitionen in den Ausstieg aus der konventionellen Energieversorgung sowie den Ausbau benötigter Infrastrukturen für erneuerbare Energien notwendig. Die Energiekrise aufgrund des Ukraine-Kriegs dürfte diesem Wandel zusätzlich Dynamik verleihen. 

Ähnlich sieht es im Bereich Telekommunikation aus: Für die explosionsartige Zunahme der Datennutzung und die neue 5G-Technologie werden neue leistungsfähigere Rechenzentren und Telekommunikationsmasten benötigt – in ganz Europa werden Glasfasernetze ausgebaut. Insgesamt ist daher davon auszugehen, dass das Volumen von Infrastruktur-Titeln weiterhin erheblich wachsen wird. Nicht zuletzt, weil der Finanzierungsbedarf für die Energiewende und die Dekarbonisierung und Digitalisierung weiter zunimmt. Das schafft Chancen für Investoren.

Ausblick Private Debt 2023: Krisenabsicherung und Wachstumschance

Karen Azoulay, Head of Infrastructure Debt bei BNP Paribas Asset Management

Bild  Karen Azoulay, Head of Infrastructure Debt bei BNP Paribas Asset Management 

Quelle BNP Paribas Asset Management

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