Freitag, November 15, 2024
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Auch Kritik ultra-orthodoxer Juden an Ben-Gvirs Tempelberg-Besuch

Jerusalem, 04. Jan (Reuters) – Nach der internationalen Kritik an dem neuen rechtsextremen israelischen Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir wegen des Besuchs des Tempelbergs gehen auch ultra-orthodoxe Juden auf Distanz. Ben-Gvir habe „die ganze Welt vor den Kopf gestoßen“, sagte ein Angeordneter am Mittwoch. „Es ist verboten, das Allerheiligste zu betreten“, erklärte Moshe Gafni von der Partei Vereinigtes Tora-Judentum, die zu den Koalitionspartnern der neuen Regierung zählt. Abgesehen vom religionsrechtlichen Aspekt ergebe es keinen Sinn, die ganze Welt zu reizen.

Allen Warnungen vor gewaltsamen Protesten zum Trotz war Ben-Gvir am Dienstag über das Gelände gegangen, das Juden und Moslems gleichermaßen heilig ist. Weil dort die Al-Aksa-Moschee steht, werteten Palästinenser und Vertreter muslimischer Staaten die Visite als Provokation. Die USA warnten davor, am Status Quo zu rütteln. Die gesamte arabische Welt zeigte sich besorgt. Die neue Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unter Einbeziehung von religiösen Fundamentalisten und rechten Nationalisten war erst vor wenigen Tagen vereidigt worden. Die Ausrichtung des Bündnisses hat international Sorgen ausgelöst, eine Zwei-Staaten-Lösung zur Beendigung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern könnte nun in weite Ferne rücken.

Das Büro von Israels oberstem sephardischen Rabbiner Yitzhak Yosef teilte am Mittwoch mit, man habe Ben-Gvir in einem Protestschreiben aufgefordert, nicht mehr auf den Tempelberg zu gehen. Es sei klar, dass Ben-Gvir als Minister nicht gegen die Anweisungen des Oberrabbinats vorgehen dürfe, die Generationen zurückreichten.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte in Berlin, der Besuch sei eine Provokation gewesen. „Wir erwarten, dass die neue israelische Regierung sich zu einem Fortbestand der erprobten Praxis rund um die heiligen Stätten in Jerusalem bekennt und weiteren bewussten Provokationen Einhalt gebietet.“ Einseitige Schritte, die den historischen Status quo auf dem Tempelberg gefährdeten, würden abgelehnt.

Auch Kritik ultra-orthodoxer Juden an Ben-Gvirs Tempelberg-Besuch

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Walkerssk auf Pixabay

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