Frankfurt/Tokio, 30. Aug – An den Aktienmärkten in Fernost haben Anleger versucht, wieder Fuß zu fassen. Nach den Rückgängen zum Wochenstart richteten Börsianer den Blick auf den in dieser Woche anstehenden US-Arbeitsmarktbericht. Von den Daten erhoffen sie sich Hinweise, ob die weltweit bereits eingepreisten Zinserwartungen gerechtfertig sind. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte am Freitag die Finanzmärkte auf eine längere Serie drastischer Zinserhöhungen eingestimmt und damit weltweit die Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt.
„Die Märkte werden sich zumindest in den nächsten Wochen auf die wahrscheinlichen Maßnahmen der Fed konzentrieren“, sagte Manishi Raychaudhuri von BNP Paribas. „Zunächst gab es Gerüchte über eine mögliche Zinssenkung durch die Fed, vielleicht in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 oder so, aber das ist jetzt irgendwie in Vergessenheit geraten.“
In Tokio stieg der Nikkei-Index am Dienstag um 1,1 Prozent auf 28.196 Punkte. Vor allem Technologiewerte legten zu, die in den beiden vorangegangenen Tagen am stärksten Federn gelassen hatten. Chip-Hersteller Tokyo Electron gab mit einem Kursplus von rund zwei Prozent dem Nikkei den stärksten Auftrieb, gefolgt von Technologie-Investor SoftBank, der rund 1,5 Prozent zulegte.
In China schoben sich unterdessen Sorgen um die Wirtschaft in den Vordergrund, nachdem weitere Städte ihre Corona-Beschränkungen verschärften. So schlossen die Behörden in der südchinesischen Stadt Shenzhen am Montag etwa den weltgrößten Elektronikmarkt Huaqiangbei, um einen Corona-Ausbruch einzudämmen. „Trotz eines Rückgangs der Covid-Fälle in den Schlagzeilen könnte sich die tatsächliche Covid-Situation in China verschlechtern“, konstatierten die Analysten von Nomura.
Die Börse in Shanghai und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen lagen jeweils rund 0,4 Prozent im Minus. Nach unten ging es vor allem bei Energieunternehmen.
Nachfolgend eine Übersicht mit den Kursveränderungen ausgewählter Aktienindizes und Währungen:
| Indizes | Stand | Veränderung in Prozent |
| Nikkei<.N225> | 28.195,58 | +1,1 |
| Topix<.TOPX> | 1.968,38 | +1,3 |
| Shanghai<.SSEC> | 3.229,07 | -0,4 |
| CSI300<.CSI300> | 4.079,69 | -0,2 |
| Hang Seng<.HSI> | 19.928,15 | -0,5 |
| Kospi<.KS11> | 2.450,93 | +1,0 |
| Euro/Dollar<EUR=> | 0,9998 | |
| Pfund/Dollar<GBP=> | 1,1713 | |
| Dollar/Yen<JPY=> | 138,45 | |
| Dollar/Franken<CHF=> | 0,9672 | |
| Dollar/Yuan<CNY=> | 6,9146 | |
| Dollar/Won<KRW=> | 1.346,63 |
Asien-Börsen auf Stabilisierungskurs – Corona in China im Blick
Quelle: Reuters
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