UPDATE Palo Alto/Bangalore, 15. Nov – Der Wirtschaftsabschwung erfasst die großen Internetkonzerne: Nach Meta, Microsoft und Twitter streicht nun auch Amazon einem Insider zufolge massiv Stellen. Der Konzern wolle 10.000 Mitarbeiter und damit etwa drei Prozent seiner Belegschaft entlassen, sagte ein Insider Reuters. Die Zahl könne sich noch verändern, da die einzelnen Amazon-Unternehmen ihre Prioritäten noch prüften. Ob auch Deutschland betroffen sein wird, blieb zunächst offen. Amazon wollte sich dazu nicht äußern.
„Wir haben bisher keine Informationen erhalten, dass ein Stellenabbau in Deutschland geplant ist“, sagte eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi. „Dennoch sind wir von der Hire-and-fire-Mentalität in den USA alarmiert“, fügte sie hinzu. Es zeige sich erneut, wie wichtig Tarifverträge seien. Verdi versucht seit Jahren erfolglos, bei Amazon einen solchen Vertrag durchzusetzen. Die Gewerkschaft unterstreicht ihre Forderung immer wieder mit Warnstreiks.
In den vergangenen Wochen hatten auch andere Technologieunternehmen den Rotstift angesetzt, nachdem der Boom in der Corona-Pandemie mit der Abkühlung der Weltwirtschaft und der steigenden Inflation ein Ende nahm. So streicht etwa der Facebook-Mutterkonzern Meta 11.000 Stellen und damit 13 Prozent der Arbeitsplätze. Auch der Kurznachrichtendienst Twitter und das Softwarehaus Microsoft Schnallen den Gürtel enger. Insidern zufolge steht auch der chinesische Technologieriese Tencent vor weiteren Stellenstreichungen.
Amazon hatte bereits angekündigt, dass sich das Wachstum im lukrativen Weihnachtsgeschäft wohl verlangsamen werde. Finanzvorstand Brian Olsavsky erklärte, der US-Konzern erwarte, dass die Kunden wegen der hohen Inflation und der Energiekosten ihre Einkaufsbudgets zusammenstreichen würden.
Amazon will 10.000 Mitarbeiter entlassen
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von Bastian Riccardi auf Pixabay
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