Berlin, 18. Okt – Nach dem Machtwort von Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Regierung die geforderte Laufzeitverlängerung der drei verbliebenen Atomkraftwerke auf den Weg gebracht. Wirtschafts- und Umweltministerium erarbeiteten am Dienstag einen Gesetzentwurf, wonach die Meiler Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland bis zum 15. April 2023 laufen können. Insgesamt könnten die drei AKW im Jahr 2023 rund 5,4 Terawattstunden Strom erzeugen, geht aus dem Entwurf hervor, der der Nachrichtenagentur Reuters vorlag.
Dann sind die Brennstäbe der Anlagen aufgebraucht. Neue sollen nach der Richtlinienentscheidung des Kanzlers nicht mehr eingesetzt werden. Die Ministerien der Regierung sollen nun bis Mittwoch den Entwurf zum Atomgesetz billigen. Bis Ende November soll es die parlamentarischen Hürden nehmen.
Isar 2 muss im Oktober für eine Reparatur für eine Woche heruntergefahren werden. Neckarwestheim und Emsland müssen Anfang 2022 jeweils rund zwei Wochen lang aussetzen für eine neue Konfiguration des Reaktorkerns, wie es im Entwurf heißt. Die Brennelemente von Isar 2 würden dann wohl Anfang März aufgebraucht sein, die anderen könnten bis 15. April laufen.
Mit dem Gesetzentwurf zum Streckbetrieb wird klargestellt, dass die Meiler grundsätzlich bis Frühjahr 2023 im sogenannten Streckbetrieb weiter laufen. Das Konzept einer Einsatzreserve von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ist damit hinfällig. Scholz hatte ein Machtwort gesprochen, da Habeck sich mit FDP-Chef und Finanzminister Christian Lindner nicht verständigen konnte, der deutlich längere Laufzeiten gefordert hatte.
Regierung bringt nach Kanzler-Machtwort AKW-Laufzeitverlängerung auf den Weg
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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