Dubai, 26. Nov – Das geistliche und politische Oberhaupt des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, hat den Einsatz der Basidsch-Miliz bei den Protesten gewürdigt. „Sie haben ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um die Bevölkerung vor Randalierern zu schützen“, sagte Chamenei am Samstag in einer Fernsehansprache. Die Miliz hat Verbindungen zu den Iranischen Revolutionsgarden und geht hart gegen Demonstranten vor.
Auch am Samstag hielten die Proteste laut Veröffentlichungen in sozialen Medien an. Auf Videos, die über das Internet verbreitet wurden, waren Kundgebungen an mehreren Universitäten in Teheran sowie in der im Zentrum des Landes liegenden Stadt Isfahan zu sehen. Reuters konnte die Aufnahmen nicht verifizieren.
Eine Gruppe von 140 Augenärzten warnten in einer gemeinsamen, in sozialen Medien veröffentlichten Stellungnahme, dass der Einsatz von Schrotmunition und Farbkugeln durch die Sicherheitskräfte bei vielen Kundgebungsteilnehmern zum Verlust eines Auges oder zum Erblinden geführt habe.
Entzündet hatten sich die Proteste im Iran am Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die Kurdin war am 16. September in Polizeigewahrsam gestorben. Die sogenannte Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie unangemessen gekleidet gewesen sein soll. Inzwischen haben sich die Proteste zur größten Herausforderungen für die geistliche Führung seit der Islamischen Revolution 1979 ausgewachsen.
Laut der den Aktivisten nahestehenden Nachrichtenagentur HRANA zufolge sind bislang 448 Demonstranten getötet worden, davon 63 Kinder. Über 18.000 Menschen seien festgenommen worden. 57 Sicherheitskräfte seien ums Leben gekommen.
Von staatlicher Seite gibt es keine Zahl zu Todesopfern. Ein Regierungsvertreter erklärte am Donnerstag lediglich, dass rund 50 Sicherheitskräfte ums Leben gekommen seien. Die Führung in Teheran macht das westliche Ausland für die Unruhen verantwortlich.
Ajatollah Chamenei würdigt Einsatz von Basidsch-Miliz gegen Proteste
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Javad Esmaeili auf Pixabay
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