Paris, 16. Feb (Reuters) – Airbus stellt Insidern zufolge sein Rüstungsgeschäft auf den Prüfstand. Dabei könne es darum gehen, mehr strategische Partnerschaften einzugehen, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. Angeführt wird die Prüfung vom Aufsichtsrat des Unternehmens.
Es ist die am weitesten gehende Überprüfung der Ziele des Geschäftsbereichs seit mehreren Jahren, der von einigen Investoren unter Druck gesetzt wird. Das Spitzenmanagement des europäischen Luftfahrtkonzerns sieht das Rüstungsgeschäft als Quelle stabiler Einkünfte, politischer Unterstützung und Zugang zu Forschungsgeld. Das letzte Wort hat aber der weitgehend unabhängige Aufsichtsrat, der vom ehemaligen Telekom-Chef Rene Obermann geführt wird.
Eine rasche Entscheidung werde nicht erwartet, hieß es. Die Insider schlossen aber nicht aus, dass Airbus verstärkt auf Gemeinschaftsunternehmen oder „strategische Partnerschaften“ setze. Airbus lehnte eine Stellungnahme zu den Diskussionen des Gremiums ab.
Airbus stellt unter anderem Abschussvorrichtungen für französische Atomwaffen her. Das stößt bei Investoren auf Kritik, die nach Nachhaltigkeits-Kriterien anlegen und Waffenhersteller dabei aus ihren Fonds ausschließen. Im November sagte der für das Rüstungsgeschäft zuständige Airbus-Manager Michael Schoellhorn, es gebe die ersten Finanzinstitute, die nicht mehr in derartige Firmen investieren wollten. Airbus erwirtschaftete 2020 gut ein Fünftel seiner Umsätze im Rüstungsgeschäft.
Airbus stellt Rüstungsgeschäft auf den Prüfstand
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