Kairo, 17. Nov (Reuters) – Der in Ägypten inhaftierte Menschenrechtler und Blogger Alaa Abd el-Fattah hat seinen Hungerstreik nach Angaben seiner Familie wegen eines Kollaps beendet. Er habe eine Nahtod-Erfahrung gehabt, teilte sie am Donnerstag nach dem ersten Besuch seit Wochen mit. Abd el-Fattah sei in seiner Zelle gefesselt worden, nachdem er eine medizinische Untersuchung verweigert und seinen Kopf gegen die Wand geschlagen habe, hieß es in einer Erklärung der Familie. Am Montag hatte der Blogger wieder Nahrung aufgenommen und für Donnerstag eine Erklärung angekündigt.
Abd el-Fattah wurde 2011 zu einer Führungsfigur des Arabischen Frühlings in Ägypten und ist für Menschenrechtler auch ein Symbol für darauf folgende Repressionen. Er saß in den vergangenen Jahren bereits mehrfach hinter Gittern. Im Dezember 2021 wurde er wegen des Vorwurfs der Verbreitung falscher Nachrichten zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Seit dem 2. April war Abd el-Fattah im Hungerstreik, um gegen seine Inhaftierung und die Haftbedingungen zu protestieren. Der Hungerstreik wurde bei der Klimakonferenz von mehreren Staats- und Regierungschefs angesprochen, darunter US-Präsident Joe Biden. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich am Rande der Konferenz für die Freilassung von Abd el-Fattah starkgemacht.
Ägyptischer Menschenrechtler – Hungerstreik nach Nahtod-Erfahrung beendet
Quelle: Reuters
Titefoto: Bild von Jessie Brewin auf Pixabay
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