Berlin/Scharm el-Scheich, 08. Nov – Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Freilassung des in Ägypten inhaftierten ägyptisch-britischen Bloggers Alaa Abd el-Fattah gefordert, der in den Hungerstreik getreten ist. Es sei sehr bedrückend zu sehen, dass ein Menschenleben gefährdet sei, sagte er am Rande der Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich. „Ich habe konkret angesprochen und gesagt, … da muss jetzt eine Freilassung möglich werden, damit es nicht dazu kommt, dass der Hungerstreikende stirbt.“ Der UN-Menschenrechtsbeauftragte Volker Turk hatte zuvor gewarnt, das Leben des prominenten Aktivisten sei in großer Gefahr. Auch andere Staats- und Regierungschefs setzen sich laut Scholz für den Inhaftierten ein.
Abd el-Fattah ist ein prominenter Aktivist und Blogger. Er wurde im Dezember 2021 wegen Verbreitung vermeintlich falscher Nachrichten zu fünf Jahren Haft verurteilt und befindet sich seit dem 2. April im Hungerstreik, um gegen seine Inhaftierung und die Haftbedingungen zu protestieren. In einer Eskalation, die mit der Ankunft der Staats- und Regierungschefs in Ägypten zur COP27-Klimakonferenz zusammenfiel, informierte er seine Familie, dass er am Sonntag kein Wasser mehr trinken werde. „Wir wissen nicht, wo er ist. Wir wissen nicht, ob er noch lebt“, sagte Abd el-Fattahs Schwester Sanaa Seif vor Journalisten auf dem jährlichen Treffen der Vereinten Nationen, das dieses Jahr im Badeort Scharm el-Scheich am Roten Meer stattfindet.
Der britische Premierminister Rishi Sunak, der am Montag an den COP27-Klimagesprächen teilnahm, sagte dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi, er hoffe, dass das Problem so bald wie möglich gelöst werde. Seif sagte jedoch, dass Großbritannien auf ihre Bitte um einen Beweis, dass ihr Bruder noch am Leben sei, nicht geantwortet habe.
Ägyptischer Blogger im Hungerstreik – Scholz fordert Freilassung
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von councilcle auf Pixabay
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