Frankfurt, 20. Mrz – Investoren schmeißen nach der Notrettung der Credit Suisse eigenkapitalähnliche Anleihen (AT-1) europäischer Banken aus ihren Depots. Die Kurse von Additional-Tier-1-Anleihen der Deutschen Bank, HSBC, UBS und BNP Paribas fielen am Montag nach Daten des Online-Brokers Tradeweb um zehn bis zwölf Cents. Die Credit Suisse hatte am Sonntag mitgeteilt, dass ihre AT1-Schulden im Wert von 16 Milliarden Schweizer Franken auf Anweisung der Schweizer Aufsichtsbehörde im Rahmen der Übernahme durch die UBS auf Null abgeschrieben werden.
Die Summe sei zwar nur ein Bruchteil des Gesamtmarktes im Wert von 250 Milliarden Euro, aber die Abschreibung bedeute für die Investoren eine Neubewertung der Risiken, schrieben die Experten der BayernLB. „Darüber hinaus stehen AT1-Investoren nun schlechter da als Aktionäre, die wenigstens UBS-Aktien bekommen.“ Jetzt dürfte der Markt versuchen herauszufinden, welche Bank die meisten AT1-Anleihen der Credit Suisse hat. „Volatilität ist dabei vorprogrammiert.“
Die AT1-Anleihen waren nach der Finanzkrise 2008 eingeführt worden. Sie sollen einen zusätzlichen Puffer bilden, damit Banken in Krisenzeiten nicht so schnell in die Knie gehen. Die Papiere werden in Aktien umgewandelt oder abgeschrieben, wenn die Kennzahlen einer Bank unter bestimmte Schwellen fallen.
Abschreibung bei Credit Suisse drückt AT1-Bankenanleihen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Ramon Nitsch auf Pixabay
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