Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Weltweit haben 60 Banken zwischen 2016 und 2022 Kohle-, Öl- und Gaskonzerne mit rund 1,8 Billionen Dollar finanziert, also umgerechnet rund 1,7 Billionen Euro. Der überwiegende Teil davon waren Kredite, um fossile Rohstoffe zu fördern, berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf Informationen zu Öl-, Gas- und Kohleprojekten von fast 900 Unternehmen.
Dabei wurden jene Fördervorhaben herausgefiltert, deren potenzielle Emissionsmenge eine Milliarde Tonnen CO2 übersteigt, und die jeweils verfügbaren Informationen zu Geldflüssen von Banken an die Betreiber ergänzt. Insgesamt unterstützten die Geldhäuser damit indirekt 425 fossile Großprojekte mit einer enormen klimaschädlichen Wirkung. Solche Öl-, Gas- und Kohleprojekte werden auch „Kohlenstoffbomben“ genannt. Von den 425 fossilen Großprojekten sind 128 noch in Planung, dort haben die Förderung oder der Abbau noch nicht begonnen.
Kurz nach dem Weltklimaabkommen von 2015 starteten 70 neue Projekte – trotz des Bekenntnisses von rund 200 Staaten, den Klimawandel zu stoppen. Allein die bereits laufenden Abbau- und Förderstätten würden – komplett ausgeschöpft – mehr als 880 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre entlassen. Laut dem Weltklimabericht können aber nur noch rund 500 Milliarden emittiert werden, will man das 1,5-Grad-Ziel noch erreichen.
Foto: Braunkohlekraftwerk (Archiv), über dts Nachrichtenagentur
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