Es folgen wichtige Marktentwicklungen für den 19. April 2023.
Bangalore, 19. Apr – IBM hat wegen geringerer Unternehmensausgaben für IT-Dienstleistungen die Erwartungen der Experten beim Umsatz verfehlt. Das US-Traditionsunternehmen verwies am Mittwoch nach Börsenschluss in den USA zudem auf die Folgen des vergleichsweise starken Dollars hin. Der Umsatz im ersten Quartal stieg um 4,4 Prozent auf 14,25 Milliarden Dollar, verglichen mit der Schätzung der von Refinitiv befragten Analysten von 14,35 Milliarden. Der Gewinn je Aktie betrug 1,02 Dollar.
Die IBM-Aktie lag im nachbörslichen Handel zunächst 1,5 Prozent im Plus.
Paris, 19. Apr – Gestützt auf gute Geschäfte in den USA und Europa hat L’Oreal hat im ersten Quartal den Umsatz gesteigert. Allerdings habe man noch nicht vom Ende der strikten Corona-Beschränkungen in China profitieren können, teilte der französische Kosmetikriese am Mittwoch mit. Der Umsatz im ersten Quartal mit Konzernmarken wie Maybelline und Lancome stieg organisch um 13 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro. In Europa und Nordamerika stieg der Umsatz um 16 und 16,5 Prozent. Hier habe die Konsumgütersparte geholfen sowie dermatologische Hautpflegeprodukte der Marke CeraVe. In China habe der Umsatz mit Luxusprodukten wegen niedriger Lagerbestände stagniert, ab Februar habe die Nachfrage aber wieder angezogen.
London, 19. Apr – Jaguar Land Rover (JLR) will in den kommenden fünf Jahren 15 Milliarden Pfund (17 Milliarden Euro) in die Elektromobilität investieren. Zudem will der britische Luxusautobauer 2025 einen neuen elektrischen Jaguar auf den Markt bringen, teilte die Firma, die zum indischen Autokonzern Tata Motors gehört, am Mittwoch mit. Auch ein neuer vollelektrischer SUV der Marke Range Rover soll ab 2025 angeboten werden. Die JLR-Fabrik in Halewood im Nordwesten Englands werde nur noch Elektroautos bauen. JLR hatte bisher angekündigt, pro Jahr 2,5 Milliarden Pfund in die Elektrifizierung stecken zu wollen.
Dublin, 19. Apr – Wegen möglicher Lieferprobleme bei dem Boeing-Flugzeugmodell 737 MAX wird der irische Billigflieger Ryanair wohl seinen Flugplan im Juli eindampfen. „Wir werden sicherlich einige Flüge aus dem Flugplan streichen müssen. Ich glaube aber nicht, dass es zu Streckenstreichungen kommen wird“, sagte Firmenchef Michael O’Leary am Mittwoch. Der Fokus werde voraussichtlich auf Strecken zwischen Großbritannien und Irland liegen. „Allerdings wissen wir derzeit nicht, wo wir stehen.“ Für Freitag habe Boeing Details versprochen. Die Fluggesellschaft sollte ursprünglich 22 Flugzeuge im Juni und zwei im Juli erhalten. Boeing hatte vergangene Woche den Auslieferungsstopp einiger 737 MAX angekündigt.
Düsseldorf, 19. Apr (Reuters) – Im Markenstreit mit dem größten britischen Handelskonzern Tesco hat der deutsche Discounter Lidl vor einem Londoner Gericht gewonnen. Der Londoner Highcourt habe die Verwendung eines gelben Kreises auf einem quadratischen blauen Hintergrund durch Tesco untersagt, teilte die Firma am Mittwoch mit. In ihrer Urteilsbegründung erklärte Richterin Joanna Smith, Tesco habe mit dem Logo auf seiner Clubcard „den unverwechselbaren Ruf“ für niedrige Preise von Lidl-Marken „unfair ausgenutzt.“ Sie wies allerdings den Lidl-Vorwurf zurück, Tesco habe dies absichtlich getan. Lidl hatte Tesco im Jahr 2020, kurz nachdem Tesco das Logo auf seiner Clubkarte einführte, um für sein Rabattsystem „Clubcard-Preise“ zu werben, verklagt.
Frankfurt, 19. Apr – Der Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss Meditec blickt wegen erhöhter Kosten und weiterhin bestehenden Unsicherheiten pessimistischer ins Jahr. Die Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) dürfte im Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende September) nun zwischen 17 und 20 Prozent liegen und damit unter der Marge des vergangenen Jahres von 20,9 Prozent, teilte die Firma am Mittwoch mit. Zuvor hatte das Management eine Ebit-Marge von 19 bis 21 Prozent anvisiert. Die rückläufige Entwicklung des operativen Gewinns resultiere primär aus Engpässen bei Verbrauchermaterialien zu Beginn des Jahres, unter anderem im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in China. „Weiterhin wirken sich höhere Beschaffungskosten und allgemein steigende Lohnkosten nachteilig aus.“ Für das Geschäftsjahr 2022/2023 rechnet Carl Zeiss Meditec mit einem Umsatz von 2,1 Milliarden Euro im Vergleich zu 1,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Bisher hatte das Unternehmen keine Umsatzprognose abgegeben. In der ersten Geschäftsjahreshälfte erwirtschafte das Unternehmen 974,5 (Vorjahr: 855,4) Millionen Euro. Der operative Gewinn lag bei 143,9 (177,3) Millionen Euro. Die im Nebenwerteindex MDax notierten Aktien stürzten um bis zu knapp zehn Prozent ab.
Düsseldorf, 19. Apr – Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat zusammen mit seinem Joint-Venture-Partner Krauss-Maffei Wegmann (KMW) von der Bundeswehr den Auftrag zur Nachrüstung weiterer Puma Schützenpanzer erhalten. Das Ordervolumen betrage über 770 Millionen Euro, teilte der Düsseldorfer Dax-Konzern am Mittwoch mit. Bis 2029 sollen die Systeme des Panzers bei Feuerkraft und Führungsfähigkeit modernisiert werden.
Brüssel, 19. Apr – Eine gesunkene Bierlaune in Vietnam und Nigeria hat die Verkaufszahlen des Brauereikonzerns Heineken zu Jahresbeginn gedrückt. Der Bierabsatz sei im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um drei Prozent geschrumpft, teilte der Brauer des meistverkauften europäischen Bieres am Mittwoch mit. Der niederländische Konzern hatte mit einem Rückgang von knapp zwei Prozent gerechnet. Vor allem in Asien, Afrika und dem Nahen Osten seien die Ergebnisse enttäuschend. Das Geschäft in Europa und Amerika sei dennoch ermutigend, dort sei die Nachfrage höher als erwartet ausgefallen. Die Brauerei mit Marken wie Heineken, Tiger und Sol hält an ihrer Gewinnprognose – ein Anstieg im mittleren bis höheren einstelligen Prozentbereich – fest. Die Aktien legen in Amsterdam kurz nach Börseneröffnung um 3,5 Prozent zu.
Amsterdam, 19. Apr – Der Chipausrüster ASML hat mit seinen Umsatz- und Gewinnzahlen die Markterwartungen zum Jahresauftakt übertroffen. Der Gewinn konnte im ersten Quartal auf 1,96 Milliarden Euro knapp verdreifacht werden, wie ASML am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz kletterte um 91 Prozent auf 6,74 Milliarden Euro. Analysten hatten einen Gewinn von 1,62 Milliarden Euro bei einem Umsatz von 6,31 Milliarden Euro erwartet. Zwar würden einige Kunden den Zeitpunkt der Lieferung von Werkzeugen verschieben oder die veränderte Situation anderweitig berücksichtigen, sagte Konzernchef Peter Wennink. Doch die Gesamtnachfrage übersteige immer noch die Kapazitäten für dieses Jahr und ASML habe derzeit einen Auftragsbestand von über 38,9 Milliarden Euro.
19. Apr – Nach Preissenkungen in Asien und Deutschland forciert der US-E-Autobauer Tesla die Rabattschlacht nun auch in seinem Heimatland. Um die Nachfrage anzukurblen kappte Tesla in den USA die Preise für Model Y um jeweils 3000 Dollar und für Model 3 um 2000 Dollar, wie die Firma auf ihrer Homepage veröffentlichte. Damit senkt Tesla die Preise in den USA in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal. Am Mittwochabend will der Elektroautopionier seine Quartalszahlen veröffentlichen. Wegen des Preiskriegs befürchten Experten, dass die Gewinnmarge mit 23,2 Prozent so niedrig ausfällt wie seit mehr als drei Jahren nicht.
Düsseldorf, 19. Apr – Nach einem schwachen Schlussquartal sieht der Finanzdienstleister Hypoport Besserungstendenzen vor allem bei privaten Immobilienfinanzierungen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum mit Rekordwerten brach das Transaktionsvolumen im ersten Quartal 2023 allerdings um mehr als die Hälfte auf 253,6 Millionen Euro ein, wie die Firma am Mittwoch mitteilte. Verglichen mit dem vierten Quartal ergab sich ein leichtes Plus von 3,7 Prozent. Hypoport-Chef Ronald Slabke erklärte, ausgehend von dem niedrigen Niveau zum Jahresabschluss sei es noch zu früh, um bei der jüngsten Entwicklung auf eine Kehrtwende im Finanzierungsmarkt zu schließen. Steigende Zinsen und eine schwächelnde Konjunktur machen Hypoport seit der zweiten Hälfte 2022 zu schaffen.
19. Apr – Just Eat Takeaway hat seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr wegen schnellerer Fortschritte im Lieferbereich angehoben. Für 2023 werde nunmehr ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von 275 Millionen Euro erwartet, teilte Europas größter Essenslieferant am Mittwoch mit. Zuvor hatte das in den Niederlanden gelistete Unternehmen mit 225 Millionen Euro gerechnet. Zudem habe Just Eat Takeaway ein Aktienrückkauf im Wert von bis zu 150 Millionen gestartet. Dieser solle bis Jahresende abgeschlossen werden. Zu Jahresbeginn seien Bestellungen im Wert von 227,8 Millionen Euro eingegangen, ein Rückgang um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Bruttotransaktionswert (GTV) lag bei 6,67 Milliarden Euro und damit acht Prozent unter dem Vorjahresniveau.
19.04.23 Wichtige Marktentwicklungen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Tipp: Dividenden ausländischer Aktien werden doppelt besteuert,
dieses Finanztool erledigt Deine Rückerstattung
Kennen Sie schon unser neues Wirtschaftsmagazin „Paul F„? Jetzt bei Readly lesen.
Eine kostenlose Leseprobe von Paul F gibt es bei United Kiosk. Ebenfalls finden Sie die aktuelle Ausgabe im Lesezirkel von Sharemagazines.