Update: Frankfurt, 04. Apr (Reuters) – Die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka bleibt angesichts der jüngsten Bankenturbulenzen nach einem ordentlichen Jahresstart vorsichtig. Das wirtschaftliche Ergebnis – die maßgebliche Gewinnkennzahl – liege einschließlich der Bankenabgabe und der Sicherungsreserve nach den ersten beiden Monaten 2023 bei 126 Millionen Euro, sagte Deka-Chef Georg Stocker am Dienstag in Frankfurt bei der Präsentation der Geschäftsergebnisse. „Insgesamt können wir sagen, der Jahresstart 2023 war aus unserer Sicht zufriedenstellend,“ merkte er an. Für dieses Jahr plane die Fondsgesellschaft mit einem kräftigen Ergebnisrückgang auf leicht über 500 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr hatte die Deka ihren Gewinn um 16,2 Prozent auf 984,8 Millionen Euro ausgebaut, der damit so hoch wie noch nie ausgefallen war.
„Wir leben in einer Welt von fragilen Rahmenbedingungen, die Volatilitäten sind groß“, sagte Stocker. Daher tue die Deka gut daran, bei ihren Prognosen Zurückhaltung zu üben. Das Motto der 20er Jahre scheine zu sein: kein Frühjahr ohne Krise. Stocker verwies dabei auf die Regionalbankenkrise in den USA und auf den Notverkauf der Credit Suisse in der Schweiz. Das alles gehe einher mit entsprechenden Turbulenzen an den Finanzmärkten, sagte er.
Der Absatz von Fonds und Zertifikaten lag laut Stocker in den ersten zwei Monaten 2023 bei 6,6 Milliarden Euro – davon 1,1 Milliarden Euro Aktienfonds und 600 Millionen Euro Immobilienfonds. Mit Zertifikaten wurden 4,3 Milliarden Euro abgesetzt. Bei Einmalanlagen im Fondsgeschäft spürte die Deka wie schon im vierten Quartal 2022 Zurückhaltung. Stark gefragt waren dagegen Zertifikate. In dem Geschäft hatte die Deka im vergangenen Jahr beschlossen, auch Kooperationspartner an Board zu holen. Im Geschäft mit Profi-Investoren sank der Absatz in den ersten beiden Monaten auf 0,6 Milliarden Euro nach rund einer Milliarde Euro im Vorjahreszeitraum.
ABSATZ 2022 UNTER VORJAHR
Im vergangenen Jahr schrumpfte der Absatz der Deka insgesamt um 23,4 Prozent auf 27,4 Milliarden Euro. „Infolge der Sorgen um Inflation und Energiepreise flachte das Neugeschäft bei Einmalanlagen in der zweiten Jahreshälfte zwar ab“, erklärte Stocker. Erfreulich sei aber gewesen, dass Kundinnen und Kunden überwiegend investiert geblieben seien. Die Zahl der Wertpapiersparpläne nahm laut Deka 2022 um rund 368.000 auf 7,4 Millionen Verträge zu. In den ersten zwei Monaten 2023 seien rund 80.000 neue Sparpläne abgeschlossen worden. Vom Gesamtabsatz entfielen im vergangenen Jahr 20,8 Milliarden Euro auf das Privatkundengeschäft – ein Rückgang von 16,8 Prozent zum Vorjahr. Insbesondere Aktienfonds, Immobilienfonds und Zertifikate seien gefragt gewesen. Für 2023 erwartet Stocker einen Absatz im Privatkundengeschäft von 20 bis 25 Milliarden Euro.
Auch das Geschäft mit Profi-Investoren schrumpfte 2022: Der Absatz mit institutionellen Kunden sank auf 6,6 (2021: 10,7) Milliarden Euro. Der rasante Zinsanstieg habe Anleihen-Portfolios belastet, erklärte die Deka. Auch seien Kunden weniger risikobereit gewesen und hätten Positionen aufgelöst. Das Kapitalmarkt- und Verwahrstellengeschäft für institutionelle Anleger habe sich dagegen sehr gut entwickelt. Die Deka baute im vergangenen Jahr ihre Erträge insgesamt um 10,7 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro aus. Dabei profitierte sie auch von den gestiegenen Zinsen: Das Zinsergebnis kletterte um 54,1 Prozent auf 249,4 Millionen Euro. Das Finanzergebnis habe sich sogar dank eines guten Kapitalmarktgeschäfts und Bewertungseffekten auf 276,5 Millionen Euro annähernd verdoppelt. Hingegen ging das Provisionsergebnis um 1,9 Prozent auf 1,59 Milliarden Euro zurück.
Fondsgesellschaft Deka nach Ergebnisanstieg vorsichtig
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bildquelle: Bild von Hans auf Pixabay
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