Butscha/Kiew, 31. Mrz – Die Ukraine hat den ersten Jahrestag der Befreiung der Stadt Butscha begangenen, in der russische Soldaten ein Massaker an Zivilsten angerichtet haben sollen. Butscha sei „ein Symbol für die Gräueltaten“ der russischen Besatzungsarmee, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitag in den sozialen Medien. „Wir werden niemals verzeihen. Wir werden jeden Täter bestrafen“, fügte er hinzu. Mehr als 175 Menschen seien in Massengräbern und Folterkammern gefunden, 9000 russische Kriegsverbrechen gezählt worden. „Seit 365 Tagen ist es wieder eine freie ukrainische Stadt“, sagte Selenskyj. In dem Vorort der Hauptstadt Kiew gibt es den Tag über Gedenkveranstaltungen. Bundeskanzler Olaf Scholz wird am Nachmittag per Videobotschaft zugeschaltet.
Die ukrainische Armee hatte die Kleinstädte Butscha und Irpin nordwestlich von Kiew Ende März vorigen Jahres zurückerobert, nachdem die russischen Truppen rund einen Monat nach Beginn ihrer Invasion den Versuch aufgegeben hatten, die Hauptstadt einzunehmen. Danach gingen erschütternde Bilder von auf der Straße liegenden Leichen um die Welt. Internationale Ermittler untersuchen seitdem Hinweise auf Kriegsverbrechen in diesen und anderen Orten der Ukraine, aus denen sich russische Truppen zurückgezogen haben. Russland bestreitet Vorwürfe, für Gräueltaten verantwortlich zu sein. Die russische Besetzung der Stadt dauerte 33 Tage an. Sie kostete nach ukrainischen Angaben mehr als 1400 Menschen das Leben, darunter auch 37 Kindern.
Selenskyj zum Jahrestag der Butscha-Befreiung – „Wir werden niemals verzeihen“
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Copyright [Gitane] /Depositphotos.com
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