Berlin/Moskau (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesregierung will kommende Woche aus der von Russland geführten Satelliten-Organisation Intersputnik austreten. Ein entsprechender Beschluss sei für die Kabinettssitzung am 4. April angedacht, berichtet das Wirtschaftsmagazin „Business Insider“.
Der vorläufig geplante Termin könnte sich jedoch noch verschieben. Intersputnik („Internationale Organisation für kosmischen Nachrichtenverkehr“) wurde am 15. November 1971 per Staatsvertrag durch die damalige Sowjetunion gegründet. Ziel der in Moskau angesiedelten Organisation war und ist die Herstellung von Satelliten und das Betreiben eines Satellitennetzes, das von staatlichen und privaten Akteuren gegen Miete verwendet werden kann. Die DDR war wie alle Sowjet-Satellitenstaaten Gründungsmitglied von Intersputnik; ab 1976 nutzte das Ministerium für Post- und Telekommunikation das Intersputnik-Netz über eine Erdfunkstelle nahe Fürstenwalde. Mit dem Sturz der DDR-Diktatur wurde die Bundesrepublik Deutschland als deren Nachfolger Mitglied bei Intersputnik. 1997 gründete die Organisation schließlich ein aus London operierendes Joint Venture mit dem US-Konzern Lockheed Martin, das sein Satellitennetz kommerziell betreibt. Intersputnik hat Stand heute 26 Mitglieder, neben vielen Kleinstaaten findet sich darunter auch Indien. Der Hauptsitz der Organisation ist nach wie vor die russische Hauptstadt Moskau.
Foto: Satellitenschüsseln, über dts Nachrichtenagentur
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