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Ottobock wartet mit Börsengang bis nach dem Sommer

Frankfurt, 18. Feb (Reuters) – Der weltgrößte Prothesen-Hersteller Ottobock will Finanzkreisen zufolge bis nach der Sommerpause warten, ehe er den Schritt an den Kapitalmarkt wagt. Die wackligen Börsen und die politischen Krisen bringen die Zeitpläne zahlreicher Börsenkandidaten durcheinander. Bei Ottobock liege die Verzögerung aber auch daran, dass das Unternehmen noch an seiner Kapitalmarktfähigkeit arbeite, sagten mehrere Insider am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Das Familienunternehmen aus dem niedersächsischen Duderstadt, bei dem der schwedische Finanzinvestor EQT 2017 mit 20 Prozent eingestiegen war, hatte bereits im Sommer 2021 die Investmentbanken Deutsche Bank, Goldman Sachs und BNP Paribas mit den Vorbereitungen beauftragt. Ottobock war deshalb als Kandidat für das Frühjahr – rund um die Paralympics in Peking, bei denen das Unternehmen sehr aktiv ist – gehandelt worden.

Die 1919 nach dem Ersten Weltkrieg gegründete Firma könnte bei dem Börsengang mit gut fünf Milliarden Euro bewertet werden. EQT und die Eigentümerfamilie Näder könnten jeweils rund zehn Prozent der Anteile verkaufen, so dass die Emission auf jeden Fall ein Milliardenvolumen erreichen könnte.

Ein Unternehmenssprecher sagte, die Vorbereitungen auf den Börsengang liefen weiter. „Ob und wann wir an die Börse gehen, ist noch nicht entschieden.“ Der jüngste Hoffnungsträger sind Exoskelette („Außenskelette“), mit denen Ottobock auch auf Märkte außerhalb der Orthopädietechnik zielt.

Sie sollen nicht nur Gelähmten wieder das Gehen ermöglichen, sondern etwa auch Bandarbeitern buchstäblich unter die Arme greifen. Konkurrenten wie Össur, Hanger, Invacare und Ekso Bionics sind bereits an der Börse gelistet.

Experten hatten für das laufende Jahr allein in Deutschland bis zu zwei Dutzend größere Neuemissionen erwartet. Der erste Kandidat, der sich aus der Deckung gewagt hatte, hat seine Pläne aber bereits auf die lange Bank geschoben: Der Pharma-Hersteller Cheplapharm aus Greifswald hat sich Anfang Februar eine neue Kreditlinie über 1,48 Milliarden Euro besorgt, um die weitere Expansion zu finanzieren.

Als Börsenkandidat für das Frühjahr gilt weiterhin das schweizerische Hautpflegeunternehmen Galderma, das ebenfalls EQT gehört. Das zum Verlagskonzern Axel Springer gehörende Stellenanzeigen-Portal Stepstone visiert Finanzkreisen zufolge ebenfalls noch das erste Halbjahr an. 

Ottobock wartet mit Börsengang bis nach dem Sommer

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Titelfoto und Foto: Symbolfoto

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