Washington, 03. Mrz – Trotz steigender Zinsen und noch immer relativ hoher Inflation laufen die Geschäfte der US-Dienstleister weiter rund. Der Einkaufsmanagerindex sank im Februar nur minimal um 0,1 Zähler auf 55,1 Punkte, wie aus der am Freitag veröffentlichten ISM-Umfrage hervorgeht. Von Reuters befragte Experten hatten einen Rückgang auf 54,5 Punkte erwartet, womit das Barometer nicht mehr ganz so weit über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten gelegen hätte.
Die US-Industrie hatte ihre Talfahrt im Februar hingegen kaum verlangsamt. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor stieg nur um 0,3 Zähler zum Vormonat auf 47,7 Punkte. „Die Stimmungslage außerhalb der US-Industrie ist aber weiterhin solide“, meint Helaba-Ökonom Ralf Umlauf. Der Service-Sektor könne zur Stabilisierung der Konjunktur beitragen, erklärte der Experte. Im Hinblick auf die US-Notenbank Fed gebe es keinen Grund, die Zinserhöhungserwartungen auszupreisen.
Die Zentralbank setzte den Leitzins im Februar im Kampf gegen die hartnäckig hohe Inflationsrate von zuletzt noch 6,4 Prozent um einen Viertel-Prozentpunkt herauf – auf die neue Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent. Am 22. März könnte eine weitere Anhebung folgen, womit das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein dürfte.
Die Volkswirte von UniCredit gehen davon aus, dass sich die US-Wirtschaftstätigkeit in Zukunft abschwächen wird, da die Auswirkungen der geldpolitischen Straffung spürbar werden: „Die Fed konzentriert sich vor allem auf den Dienstleistungssektor, wo die Inflation tendenziell stärker ist und enger mit der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zusammenhängt.“
Der Chef des Fed-Bezirks Atlanta, Raphael Bostic, plädierte jüngst dafür, sich mit weiteren kleinen Zinsschritten von Viertelprozentpunkten vorwärtszubewegen, da die bisherigen geldpolitischen Straffungen wohl erst im Frühjahr der US-Wirtschaft so richtig zusetzen dürften.
Geschäfte der US-Dienstleister verlieren trotz steigender Zinsen kaum an Schwung
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von alejandroavilacortez auf Pixabay
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