Es folgen wichtige Marktentwicklungen für den 01. März 2023
München, 01. Mrz – United-Internet-Gründer Ralph Dommermuth hat Aktien für 105 Millionen Euro an das Unternehmen verkauft und den Einfluss auf den Internet-Konzern trotzdem ausgebaut. United Internet hat nach eigenen Angaben 13,9 Millionen eigene Aktien zu je 21 Euro zurückgekauft, also für insgesamt 292 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte. Davon stammten rund fünf Millionen Aktien aus dem Besitz Dommermuths. Weil das Unternehmen aus Montabaur für die zurückgekauften Papiere keine Stimmrechte wahrnehmen kann, liegen bei Dommermuth künftig 54,37 (bisher: 53,02) Prozent der Stimmrechte.
Der Kaufpreis von 21 Euro je Aktie lag über dem Höchstkurs in diesem Jahr, weshalb die Nachfrage nach den Papieren mehr als doppelt so hoch war wie der Umfang des öffentlichen Rückkaufangebotes.
Frankfurt, 01. Mrz – Der Staatsfonds von Katar wird wohl in den nächsten Tagen größter Einzelaktionär beim Energiekonzern RWE. Dies werde im ersten Quartal geschehen, wenn eine zuvor an den Fonds QIA ausgegebene Anleihe über 2,4 Milliarden Euro in RWE-Aktien umgewandelt werde, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Die Ankündigung erfolgte im Rahmen des Abschlusses der im Oktober angekündigten Übernahme der Cleantech-Sparte von Con Edison durch RWE für 6,8 Milliarden Dollar. Damals hatte RWE erklärt, die Transaktion werde teilweise durch die Ausgabe einer Anleihe an die QIA finanziert, die nach der Umwandlung 9,1 Prozent der Anteile an Deutschlands größtem Energieversorger halten werde.
Frankfurt, 01. Mrz – Die vor allem bei Jugendlichen beliebte Kurzvideo-App TikTok will die Nutzung bei Minderjährigen auf eine Stunde täglich begrenzen. Konten von Nutzern unter 18 Jahren hätten automatisch ein Zeitlimit von einer Stunde pro Tag, teilte TikTok am Mittwoch in einem Blog mit. Minderjährige müssten ein Passwort eingeben, um die App weiter nutzen zu können. Sollten sie das Tageslimit aufheben und mehr als 100 Minuten pro Tag auf TikTok aktiv sein, wolle die App sie künftig mit einem Hinweis auffordern, sich ein Zeitlimit zu setzen. Ferner würden Eltern nun auch in der Lage sein, individuelle Zeitlimits für die TikTok-Nutzung ihrer Kinder je nach Wochentag festzulegen. Ferner kündigte TikTok an, ein Programm entwickeln zu wollen, mit dem Eltern verhindern können, dass ihre Kinder Inhalte mit bestimmten Wörtern oder Hashtags sehen können. TikTok gehört zum chinesischen Tech-Konzern ByteDance.
01. Mrz – Der russische Autohändler Avilon übernimmt einem Bericht zufolge das Volkswagen-Werk im russischen Kaluga. Die in Moskau ansässige Wirtschaftsnachrichten-Website RBC berichtete am Mittwoch unter Berufung auf einen Insider, VW habe sich mit Avilon bereits geeinigt. Das Geschäft werde am Freitag abgeschlossen. An dem Tag tritt der VW-Aufsichtsrat zusammen. VW erklärte, für das Werk in Kaluga verschiedene Optionen zu prüfen, einschließlich eines Verkaufs, aber bislang sei keine Entscheidung getroffen worden. Avilon antwortete zunächst nicht auf die Bitte um Stellungnahme. VW hatte das Werk 2007 eröffnet. Die Anlage, die bis zu 225.000 Fahrzeuge pro Jahr produzieren kann, steht als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine seit März 2022 still.
Frankfurt, 01. Mrz – Der US-Pharmakonzern Eli Lilly will die Preise für seine am häufigsten verschriebenen Insulinformen um 70 Prozent senken. Die reduzierten Preise für die Insulininjektionen Humalog und Humulin sollen ab dem vierten Quartal dieses Jahres wirksam werden, wie Eli Lilly am Mittwoch mitteilte. Auch die Preise für Lispro-Insulin sollen gesenkt werden sowie das Insulin-Value-Programm von Lilly ausgeweitet werden, das die Kosten für Patienten auf 35 Dollar oder weniger pro Monat begrenzt. Obwohl Insulin relativ kostengünstig in der Herstellung ist, stellen die hohen Preise für viele Amerikaner seit Jahren ein Problem dar. Die Pharmakonzerne stehen deshalb in der Kritik. Das Subventionspaket der US-Regierung IRA sieht nun eine Obergrenze von 35 Dollar für Insulin für Versicherte der Medicare-Krankenversicherung vor.
Istanbul, 01. Mrz – Wegen unzureichender Schutzmaßnahmen gegen den Missbrauch von Nutzerdaten hat die Türkei TikTok eine Strafe aufgebrummt. Der Anbieter der gleichnamigen Kurzvideo-App müsse umgerechnet knapp 87.000 Euro zahlen, teilte die Datenschutz-Behörde KVKK am Mittwoch mit. Sie bemängelte außerdem, dass die Geschäftsbedingungen weder auf türkisch verfügbar und noch an die Landesgesetze angepasst seien. Das Unternehmen will die Strafe prüfen und betonte, den Datenschutz ernst zu nehmen.
TikTok und der Mutterkonzern Bytedance stehen wegen ihrer Nähe zur chinesischen Regierung weltweit in der Kritik. Sicherheitsbehörden befürchten, dass die Volksrepublik die Kontrolle über die Daten ausländischer Nutzer erlangt und diese zur Manipulation der öffentlichen Meinung nutzt. Mehrere Staaten verbieten ihren Beschäftigten die Nutzung der TikTok-App auf Diensthandys.
München, 01. Mrz – Der Agrarkonzern Baywa stellt sein internationales Solarhandelsgeschäft zum Verkauf. Die geplante Transaktion basiere auf der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens, teilte Baywa am Mittwoch mit. Ziel sei, mit dem Verkaufserlös die Verdreifachung des derzeitigen Projektgeschäfts bis 2026 zu finanzieren und das Stromerzeugungs-Portfolio auf drei Gigawatt zu erweitern. Eine Sprecherin äußerte sich weder zu einem möglichen Kaufpreis noch zu einem Zeitraum, bis zu dem die Sparte abgegeben werden soll. Baywa beschäftigt weltweit mehr als 1400 Mitarbeiter in der Solarhandelssparte.
Amsterdam, 01. Mrz – Dank gestiegener durchschnittlicher Bestellvolumina ist Just Eat Takeaway in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) liege 2022 bei 19 Millionen Euro, teilte der größte europäische Essenslieferant am Mittwoch mit. Im Vorjahr hatte noch ein Verlust von 350 Millionen Euro zu Buche geschlagen. Der Umsatz habe um vier Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zugelegt. „Wir erwarten eine weitere Verbesserung des bereinigten Ebitda im Jahr 2023, und unser Ziel, ein hochprofitables Lebensmittelzustellungsgeschäft zu schaffen, ist voll auf Kurs“, sagte Jitse Groen, Chef der „Lieferando“-Mutter. Er peile für 2023 einen Betriebsgewinn von 225 Millionen Euro an. Die US-Tochter GrubHub stehe weiterhin zum Verkauf. Es gebe aber noch keine Einigung.
Wien, 01. Mrz – Der Flughafen Wien hat im vergangenen Jahr von der Erholung des Flugverkehrs profitiert und einen Gewinnsprung hingelegt. Der operative Gewinn (Ebitda) erhöhte sich auf 295,9 Millionen Euro nach 154,4 Millionen Euro, wie Österreichs größter Flughafen am Mittwoch mitteilte. Unter dem Strich stieg der Gewinn auf 107,9 Millionen Euro von 3,7 Millionen Euro. Die Erlöse legten um 70,2 Prozent auf 692,7 Millionen Euro. Davon sollen nun auch die Anteilseigner profitieren: Für 2022 sollen sie eine Dividende von rund 77 Cent je Aktie erhalten, nachdem sie zuletzt leer ausgegangen waren. „Der Flughafen Wien zeigt nach dem Corona-Tief wieder Stärke“, sagte Vorstand Günther Ofner. 2023 will der Heimatflughafen der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines weiter zulegen: Die Erlöse sollen auf rund 830 Millionen Euro steigen, das Ebitda bei mindestens 325 Millionen Euro liegen und der Konzerngewinn auf über 150 Millionen Euro zulegen.
Zürich, 01. Mrz – Der Nettogewinn von Swiss Life ist im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf 1,46 Milliarden Franken gestiegen. Die Dividende soll auf 30 (Vorjahr 25) Franken je Aktie angehoben werden, wie der größte börsenotierte Schweizer Lebensversicherer am Mittwoch mitteilte. Die Prämieneinnahmen seien wegen der ungünstigen Währungsentwicklung auf 19,6 (20,2) Milliarden Franken gesunken. Das lukrative Vermögensverwaltungs- und Dienstleistungsgeschäft baut der Konzern aus Zürich weiter aus: Der Ergebnisbeitrag aus dem Kommissions- und Gebührengeschäft stieg währungsbereinigt um neun Prozent. Die um Sonderfaktoren bereinigte Eigenkapitalverzinsung (ROE) lag mit 12,8 (11,0) Prozent über der Zielspanne von zehn bis zwölf Prozent. Swiss Life sehe sich auf Kurs, die Finanzziele für den Zeitraum 2022 bis 2024 zu erreichen oder zu übertreffen.
Kuala Lumpur, 01. Mrz – Der US-Elektroautohersteller Tesla will ein Büro in Malaysia eröffnen. Der Antrag von Tesla für den Import von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen nach Malaysia sei genehmigt, teilte das malaysische Handelsministerium am Mittwoch mit. Zusätzlich werde Tesla Ausstellungsräume und Dienstleistungszentren sowie ein Netz von Ladestationen einrichten. Malaysia erhoffe sich von dem Schritt die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze und einen Schub für lokale Unternehmen. Ein Eröffnungsdatum wurde nicht genannt. Tesla reagierte nicht sofort auf eine Anfrage zur Stellungnahme.
Paris, 01. Mrz – Die Pariser Mehrländerbörse Euronext hat sein vorläufiges Übernahmeangebot in Höhe von 5,5 Milliarden Euro für das Madrider Technologieunternehmen Allfunds zurückgezogen. Das teilte Euronext, zu der die Börsen von Paris, Amsterdam und Mailand gehören, am Dienstag ohne Angabe von Gründen mit. Der Börsenbetreiber, der in Europa mit der Deutschen Börse und der London Stock Exchange Group konkurriert, hatte am 22. Februar ein vorläufiges Angebot für den Kauf von Allfunds unterbreitet, das auf eine Diversifizierung des Unternehmens abzielte. Insidern zufolge platzte der Deal, weil es „es keine Synergien gibt, die Euronext-Aktien seit dem Angebot gefallen sind und das vorgeschlagene Angebot hinsichtlich des Zeitplans und der Finanzierung unsicher ist“. Die Aktien von Euronext fielen nach Bekanntwerden des Übernahmeangebots in der vergangenen Woche um zehn Prozent.
Washington, 01. Mrz – Der US-Autobauer General Motors will einem Insider zufolge aus Kostensenkungsgründen Hunderte von Mitarbeitern entlassen. Die Zahl der geplanten weltweiten Stellenstreichungen liege im niedrigen dreistelligen Bereich, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. GM bezeichnete die Kürzungen nicht als Entlassungen. Die Aktion „folgt unserer jüngsten Leistungskalibrierung und unterstützt das Steuern der Fluktuationskurve als Teil unserer allgemeinen strukturellen Kostensenkungsbemühungen“, erklärte der Detroiter Autohersteller. „In einem Umfeld, in dem sich die Margen unserer Konkurrenten verbessern, ist es zwingend notwendig, dass wir jetzt handeln und uns auf unsere eigene Effizienz konzentrieren.“ GM hatte im Januar erklärt, keinen Stellen abzubauen. Über die Kürzungen hatte zuerst die Zeitung „Detroit News“ berichtet.
01.03.23 Wichtige Marktentwicklungen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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