München, 24. Feb – Der Ingolstädter Autobauer Audi bringt nach den Worten seines Chefs Markus Duesmann angesichts des Subventionspakets IRA den Bau einer Elektroauto-Fabrik in den USA ins Spiel. „In den USA haben wir bisher keine Fabrik“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ laut Vorabbericht vom Freitag. „Mit dem Inflation Reduction Act der amerikanischen Regierung ist der Bau eines US-Werks für Elektroautos natürlich hochattraktiv geworden.“
Offen sei, ob Audi ein eigenes Werk baue oder im Konzernverbund von Volkswagen. Beides sei möglich, sagte Duesmann. Ein gemeinsames Werk mit VW sei wahrscheinlich. „Der Volkswagen-Konzern wird in Zukunft wahrscheinlich mehr Autos für den US-Markt auch dort bauen als bisher.“ Mit dem IRA wird unter anderem die Ansiedlung von Elektroauto- und Batteriezellfabriken in den USA gefördert. In Europa hat das Sorgen vor einer Abwanderung von Fabriken geschürt.
Volkswagen will im März einen Plan vorlegen, wie das weltweite Produktionsnetzwerk künftig für den Bau von Elektroautos ausgestattet sein soll. Audi verfügt derzeit über ein Werk in Mexiko, in dem der Q5 gefertigt wird. In den USA ist die Marke mit den vier Ringen nicht mit einer eigenen Produktionsanlage vertreten. Allerdings betreibt VW ein Werk in Chattanooga, Tennessee, in der seit vergangenem Jahr der elektrische ID.4 gebaut wird. Ende 2022 hatte Audi-Produktionsvorstand Gerd Walker zur Produktionsstrategie der Ingolstädter gesagt, anders als viele Wettbewerber baue Audi auf das bestehende Produktionsnetzwerk. Das Unternehmen wolle keine „Leuchtturmprojekte auf der grünen Wiese“, sondern investiere vielmehr in die existierenden Werke, damit sie am Ende genauso effizient wie neue Anlagen seien. Neue Werke entstünden ausschließlich dort, wo zusätzliche Kapazitäten benötigt würden.
Das IRA-Programm hat ein Gesamtvolumen von 430 Milliarden Dollar und sieht unter anderem Subventionen und Steuernachlässe für in den USA produzierte Elektroautos vor. Dazu kommen Restriktionen für den Einsatz von Batteriematerialien, die auf eine stärkere Unabhängigkeit von chinesischen Importen abzielen.
Audi-Chef – Elektroauto-Fabrik in den USA dank Subventionen „hochattraktiv“
Quelle: Reuters
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