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Ukraine aktuell 15.02.23

15. Feb – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

18.18 Uhr – Russland hat nach einer Analyse des Internationalen Instituts für strategische Studien (IISS) seit Beginn der Invasion die Hälfte seiner besten Panzer verloren. Die russische Armee sei gezwungen, auf ältere Panzer aus der Sowjet-Zeit zurückzugreifen. IISS-Experte Henry Boyd sagt zu Reuters, es seien zwischen 2000 und 2300 russische Panzer zerstört worden. Die ukrainischen Verluste sollen sich demnach auf rund 700 Panzer summieren.

16.01 Uhr – Sechs russische Ballons seien über Kiew gesichtet worden, teilt die Militärverwaltung der Hauptstadt mit. Die meisten seien abgeschossen worden, heißt es in einer Kurznachricht auf Telegram. Die Ballons könnten Radar-Reflektoren oder Spionagegeräte transportiert haben.

15.51 Uhr – Die Ukraine hat nach Ansicht von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin eine wirklich gute Chance, die Initiative auf dem Schlachtfeld zu ergreifen. Das ukrainische Militär könne den entscheidenden Unterschied ausmachen, sagt er vor Journalisten. Weiter sagt er, an jedem Waffensystem, das in die Ukraine geliefert werde, würden auch ukrainische Soldaten ausgebildet.

14.28 Uhr – Auch ein Jahr nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine sitzen nach Reeder-Angaben immer noch zahlreiche Schiffe fest. Insgesamt seien 62 Schiffe aus verschiedenen Ländern mit 364 Seeleuten an Bord davon betroffen, teilt der Verband Deutscher Reeder mit. Teilweise sei die Fahrt durch Minen zu gefährlich. Einige Schiffe hätten mittlerweile aber auch zu wenig Personal, um fahren zu dürfen. „Wir sorgen uns sehr um die Seeleute, die auch nach einem Jahr Krieg in der Ukraine immer noch nicht nach Hause zurückkehren konnten“, sagt Verbandschefin Gaby Bornheim. Sie appelliert an alle Beteiligten, den Seeleuten alsbald eine Rückkehr in ihre Heimatländer zu ermöglichen.

14.14 Uhr – Die Ukraine verfügt nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius noch über so viel Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard, dass dies bis Sommer reichen müsste. Man müsse aber in allen Depots nachschauen, um zu sehen, was man der Ukraine noch liefern könne, sagt er nach dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister. Parallel müsse man mit der Rüstungsindustrie sprechen, damit diese ihre Produktion erhöhe. Pistorius hatte am Dienstag angekündigt, dass mit der Firma Rheinmetall ein Vertrag über die Produktion in Deutschland unterzeichnet worden sei.

13.39 Uhr – Die Nato will die Maßnahmen der Allianz für einen besseren Schutz kritischer Unterwasser-Infrastruktur koordinieren. Generalsekretär Jens Stoltenberg verweist nach einem Treffen mit Nato-Verteidigungsministern auf die Sabotage der Nord-Stream-Pipelines im September. Diese habe „uns alle daran erinnert, wie verwundbar wir sind“.

13.44 Uhr – Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow wurde eigenen Angaben zufolge von Präsident Wolodymyr Selenskyj gebeten, im Amt zu bleiben. Auf die Frage in einem Reuters-Interview, ob er in dem kommenden Monaten weiter als Verteidigungsminister im Amt sein werde, sagt Resnikow: „Ja, das war die Entscheidung meines Präsidenten.“ Zuletzt hatte es Spekulationen über die Zukunft von Resnikow gegeben. Ein Abgeordneter von Selenskyjs Partei hatte erklärt, Resnikow werde abgelöst.

12.45 Uhr – Russland verstärkt nach ukrainischen Angaben seine Streitkräfte in der Region Luhansk in der Ostukraine: Dazu verlege die Führung in Moskau schweres Gerät und neue Truppen dorthin, teilt der ukrainische Gouverneur der Region, Serhij Hajdaj, mit. Es gebe eine Menge Beschuss, auch aus der Luft. „Die Angriffe kommen in Wellen aus verschiedenen Richtungen.“ Die ukrainischen Streitkräfte verteidigten die Region aber weiter. Zugleich bestritt er, dass sich die ukrainischen Truppen über die Verwaltungsgrenze von Luhansk zurückgezogen hätten. „Das entspricht nicht der Realität.“ Zuvor hatte Russland mitgeteilt, dass seine Truppen zwei befestigte ukrainische Verteidigungslinien in Luhansk durchbrochen und sich die ukrainischen Streitkräfte zurückgezogen hätten.

12.30 Uhr – Bei den Beratungen über ein zehntes Sanktionspaket der Europäischen Union gegen Russland geht es laut EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen um ein Volumen von elf Milliarden Euro. „Wir müssen den Druck aufrechterhalten“, sagt von der Leyen im Europäischen Parlament kurz vor Beginn der Beratungen von Vertretern der EU-Staaten in Brüssel. Dabei gehe es etwa um Exportbeschränkungen für elektronische Komponenten mit doppeltem Verwendungszweck, die in russischen Waffensystemen wie Drohnen, Raketen und Hubschraubern genutzt würden. Erstmals könnten sich die Russland-Sanktionen auch gegen den Iran richten, weil die Islamische Republik den Krieg gegen die Ukraine unterstütze. Denn Russland setze Hunderte im Iran hergestellte Drohnen in der Ukraine ein. Laut EU-Krisen ist auch geplant, vier weitere russische Banken von internationalen Zahlungssystem Swift auszuschließen. Zudem sollen demnach auch Gummi und Asphalt auf die Liste der gesperrten Importe aus Russland gesetzt werden.

11.26 Uhr – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck begrüßt die Entscheidung zur Lieferung deutscher Leopard-Panzer in die Ukraine, hält sie aber für etwas zu spät. „Mit der Entscheidung, nun Leopard-1- und Leopard-2-Panzer zu liefern, tun wir, was wir derzeit tun können“, sagt der Vize-Kanzler der „Zeit“ laut Vorabbericht. „Ein bisschen zu spät, aber immerhin ist es jetzt passiert.“ Zur Begründung erklärt Habeck: „Alle rechnen mit einer furchtbaren russischen Offensive.“ Russland habe in den vergangenen Wochen die Angriffe schon verstärkt. „Die Zeit drängt.“ Die ukrainische Forderung nach Kampfflugzeugen weist der Grünen-Politiker laut der „Zeit“ dagegen zurück. „Das ist keine Debatte, die wir führen“, sagt Habeck. Es sei ein wichtiges deutsches Ziel, selber nicht Kriegspartei zu werden. „Das ist eine Grenze, die wir mit Bedacht wahren müssen.“

10.51 Uhr – Nach russischen Berichten über Durchbrüche in der Region Luhansk erklärt die ukrainische Regierung, in der ostukrainischen Region seien einige russische Angriffe abgewehrt worden. Dabei habe es sich um Angriffe in den Orten Newskij, Kreminna und Bilohoriwka gehandelt, teilt das Büro von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit. Russische Truppen hätten auch eine Reihe anderer Gemeinden unter Beschuss genommen. „Die Situation in der Region bleibt schwierig.“ Russland hatte zuvor einen Durchbruch durch zwei ukrainische Verteidigungslinien in der Region Luhansk gemeldet. Dabei hätten sich ukrainische Truppen bis zu drei Kilometer zurückgezogen, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Dazu äußert sich die Ukraine nicht. Die Berichte können unabhängig nicht überprüft werden.

09.42 Uhr – Großbritannien bildet ukrainische Soldaten nach den Worten von Verteidigungsminister Ben Wallace für einen Kampf mit weniger Munition aus. „Die Ukraine verbraucht riesige Mengen Munition, um sich selbst zu verteidigen“, sagt Wallace dem Sender Times Radio. „Das ist einer der Gründe, warum wir sie darin unterrichten, auf westliche Art zu kämpfen.“ Die russische oder sowjetische Art zu kämpfen sei sehr „munitionslastig“ mit massiven Artillerie-Bombardements. „So haben wir uns nie organisiert, um in der NATO zu kämpfen.“

08.50 Uhr – Die baltischen Staaten haben nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius Konsultationen mit Deutschland, Kanada und Großbritannien vereinbart, wie der Schutz an der Nato-Ostflanke verstärkt werden kann. Dänemark und Schweden hätten zudem ihre Beteilung an dem geplanten europäischen Luftabwehrsystem Sky Shield vereinbart, sagt er vor dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. Dies sei gut, weil es die Sicherheit erhöhe und die Kosten reduziere. Das System Sky Shield soll Angriffe durch Raketen, Drohnen und Flugzeuge abwehren.

08.35 Uhr – Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sieht die Nato-Vorgabe von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung bei den Verteidigungsausgaben künftig nur noch als Untergrenze. „Das wird nicht reichen“, sagt er vor der Sitzung der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. Das müsse die Basis für künftige Debatten sein, fügt er hinzu und schließt sich damit der Meinung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg an. Die Bundesregierung sei darüber in der Abstimmung. Die Nato-Staaten hatten sich 2014 verpflichtet, zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung auszugeben, Deutschland hat dieses Ziel noch nicht erreicht. Die Nato-Verteidigungsminister beraten heute, wie sie ihre Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeiten erhöhen können. 

06.55 Uhr – Russland meldet einen Durchbruch durch die ukrainischen Verteidigungslinien in einem Teil der Region Luhansk. Während der russischen Offensive hätten sich die ukrainischen Truppen bis zu drei Kilometer zurückgezogen, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Auch die stärker befestigte zweite Verteidigungslinie sei durchbrochen worden. In welchem Teil der ostukrainischen Region Luhansk die Offensive stattgefunden haben soll, teilte das Ministerium nicht mit. Die Ukraine meldete zuletzt zunehmend schweren russischen Beschuss entlang der Frontlinie im Osten des Landes und bezeichnet die Lage als schwierig, auch wenn viele russische Angriffe hätten abgewehrt werden können. Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte die Verbündeten auf, die Militärhilfe zu beschleunigen. 

06.27 Uhr – Zwei Tage vor dem Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar soll es laut einem Medienbericht eine Sondersitzung des russischen Oberhauses geben. Bei dem Treffen des Föderationsrats am 22. Februar werde es um die Annahme von Gesetzen zur Integration von vier Regionen in die Russische Föderation gehen, wie die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti unter Berufung auf einen Ausschussvorsitzenden des Oberhauses meldet. Russland hatte Ende September die im Osten und Süden der Ukraine gelegenen Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson in sein Staatsgebiet eingegliedert. Diese Annexion wird international ebenso wenig anerkannt wie die ihr vorausgegangenen Referenden. Vor der Sondersitzung des Oberhauses soll RIA zufolge auch das Unterhaus, die Duma, zusammenkommen. Am 21. Februar hält Präsident Wladimir Putin seine jährliche Ansprache vor beiden Kammern des Parlaments.

05.25 Uhr – Die Front in der Region Bachmut in der Ostukraine bleibt weiter hart umkämpft. Russische Streitkräfte hätten mehr als 20 Städte und Dörfer in der Region und auch die Stadt Bachmut selbst mit Mörsern und Artillerie beschossen, erklärt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte. Außerdem habe Russland Raketenangriffe auf die Industriestädte Konstantinowka und Kramatorsk in Donezk geflogen. „Es wird um jedes einzelne Haus (in Bachmut) gekämpft, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Die Situation bleibt extrem schwierig, aber unter Kontrolle unserer Truppen und die Frontlinie hat sich nicht bewegt“, sagt der ukrainische Militärexperte Oleh Schdanow in einem YouTube-Video. 

03.34 Uhr – Russland reagiert auf Berichte, wonach das Land mindestens 6000 ukrainische Kinder gewaltsam verschleppt hat. „Russland hat Kinder aufgenommen, die gezwungen waren, mit ihren Familien vor dem Beschuss zu fliehen“, teilt die russische Botschaft in den USA auf der Nachrichtenplattform Telegram mit. „Wir tun unser Bestes, um Minderjährige in Familien zu belassen und in Fällen der Abwesenheit oder des Todes von Eltern und Verwandten die Waisen unter Vormundschaft zu stellen.“

Ukraine aktuell 15.02.23

Quelle: Reuters

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