Wien, 13. Feb – Die österreichische Bank Bawag hat im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund eines Rechtsstreit mit der Stadt Linz einen Gewinnrückgang verbucht. Unter dem Strich schrumpfte der Überschuss 2022 auf 318,3 Millionen Euro nach 479,9 Millionen Euro im Vorjahr, wie das Geldhaus am Montag mitteilte. Bereinigt um die Ausgaben für den Rechtskonflikt sei der Gewinn jedoch auf 508,8 Millionen Euro gestiegen. Die Bawag musste nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs im Sommer im Zusammenhang mit einem Swap-Deal die Forderung gegen die Stadt Linz bilanziell abschreiben. Hintergrund des Streits war eine Zinswette auf Franken-Kredite. Laut dem Gericht war das vor 15 Jahren abgeschlossene Geschäft nicht rechtmäßig zustande gekommen. An die Aktionäre will die Bank dennoch eine höhere Dividende von 3,70 Euro je Aktie ausschütten nach zuletzt drei Euro.
Mit der operativen Entwicklung zeigte sich Bankchef Anas Abuzaakouk mehr als zufrieden. Das operative Ergebnis erhöhte sich auf 800,4 Millionen Euro von 691,6 Millionen Euro. „Trotz zunehmendem Gegenwind, volatilen Kapitalmärkten und einer Abschwächung in der zweiten Jahreshälfte war 2022 ein weiteres Rekordjahr für den Konzern, in dem wir alle unsere Ziele übertroffen haben“, so der Manager.
Für 2023 erwartet das Institut ein Wachstum der Kernerträge um mehr als zwölf Prozent und einen Anstieg der operativen Aufwendungen von zwei Prozent. Das Ergebnis vor Steuern werde bei über 825 Millionen Euro erwartet nach 681,0 Millionen Euro im abgelaufenen Jahr. Inklusive der Forderung aus dem Rechtsstreit war der Vorsteuergewinn 2022 auf 426,8 Millionen Euro gesunken.
Gerichtsurteil schmälert Bawag-Gewinn – Dividende steigt dennoch
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von herbinisaac auf Pixabay
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