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Gastgewerbe holt 2022 auf – Umsatz aber noch unter Vorkrisenniveau

Berlin, 19. Jan – Das deutsche Gastgewerbe hat 2022 dank Corona-Lockerungen deutlich aufgeholt, hinkt aber immer noch dem Vorkrisenniveau hinterher. Die Umsätze kletterten im Vergleich zu 2021 um nominal 57 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Klammert man die Inflation aus, stiegen die realen Erlöse um 47 Prozent. Grund für diese Differenz seien die starken Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energie. „Der reale Gastgewerbeumsatz war 2022 allerdings um gut elf Prozent niedriger als im Vor-Corona-Jahr 2019, während der nominale Umsatz um knapp ein Prozent höher lag.“ Der Branchenverband Dehoga sprach deshalb vom „dritten Verlustjahr“ in Folge. Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges betonte aber auch: „Nach den Corona-Jahren 2020 und 2021 mit historischen Verlusten nähert sich der Umsatz langsam wieder dem Vor-Krisen-Niveau an.“

Für 2023 zeigt sich der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) „verhalten optimistisch“. „Die Menschen wollen reisen und ausgehen“, sagte Hartges. Zu schaffen machten den Betrieben die politischen Unsicherheiten. Schwierig für die Planung sei zudem, dass die Buchungen in Hotellerie und Gastronomie immer kurzfristiger würden. „Auf die Stimmung der Hoteliers und Gastronomen drücken vor allem die rasant steigenden Kosten insbesondere in den Bereichen Energie und Lebensmittel.“ Entscheidend für die Unternehmen sei jetzt, die Kosten in den Griff zu bekommen. Dabei sei wichtig, „dass die Gas- und Strompreisbremsen die dringend benötigte Entlastungswirkung bei allen Unternehmen entfalten und es gelingt, die Inflation einzudämmen“.

Im November sanken die inflationsbereinigten Umsätze um sechs Prozent zum Oktober, stiegen jedoch um knapp 13 Prozent zum Vorjahresmonat. Im Vergleich zum November 2019 – also vor der Virus-Pandemie – lagen die realen Erlöse damit immer noch 16,1 Prozent niedriger. Bei den Hotels ging es dabei zum Vorkrisenniveau um gut acht Prozent bergab, während die Gastronomen sogar um mehr als 18 Prozent hinterherhinkten.

Steigende Energiekosten sind für viele Unternehmen die größte Herausforderung, gefolgt von hohen Kosten für Lebensmittel und Personal, wie jüngst aus einer Dehoga-Umfrage hervorging. Der Verband bezeichnete die Stimmung im Gastgewerbe zum Jahresanfang als durchwachsen. Demnach sind 12,5 Prozent der Betriebe optimistisch in das neue Jahr gestartet, fast 30 Prozent zeigen sich zuversichtlich. Knapp 38 Prozent beurteilen ihre aktuelle Geschäftsentwicklung verhalten, während 20 Prozent eher negativ bis pessimistisch gestimmt sind.

Die Energiekrise und die anhaltend hohe Inflation sorgen dafür, dass manche Verbraucherinnen und Verbraucher mit ihren Ausgaben eher knausern. So rechnen etwa die Chefökonomen der Sparkassen-Finanzgruppe damit, dass der private Konsum in diesem Jahr um 1,3 Prozent sinkt, nach einem kräftigen Plus von 4,6 Prozent 2022. Haushalte mit niedrigen bis mittleren Einkommen leiden in Deutschland laut einer Studie am stärksten unter der Teuerung. Das zeigt der neue Inflationsmonitor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), der monatlich die spezifischen Teuerungsraten für neun repräsentative Haushaltstypen liefert. 

Gastgewerbe holt 2022 auf – Umsatz aber noch unter Vorkrisenniveau

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von StockSnap auf Pixabay

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