Freitag, November 15, 2024
StartBörseErhoffter Rückgang der US-Inflation beflügelt Europas Börsen

Erhoffter Rückgang der US-Inflation beflügelt Europas Börsen

Frankfurt, 12. Jan (Reuters) – Der Dax hat wegen der Hoffnung auf einen Rückgang der US-Inflation erstmals seit dem russischen Angriff auf die Ukraine die psychologisch wichtige Marke von 15.000 Punkten geknackt. Der deutsche Leitindex Dax legte am Donnerstagvormittag 0,6 Prozent auf 15.039 Zähler zu. Sein europäisches Pendant EuroStoxx50 lag 0,7 Prozent höher bei 4127 Zählern. Bei den am Nachmittag anstehenden US-Inflationsdaten setzen Marktteilnehmer darauf, dass die US-Notenbank Fed nach einem weiteren Rückgang der Teuerung ihr Tempo bei Zinserhöhungen drosselt. Experten gehen davon aus, dass die Inflation im Dezember auf 6,5 Prozent von 7,1 Prozent im November gesunken ist. 

„Die heutigen Zahlen haben sowohl das Potenzial, den Dax nachhaltig über die 15.000 Punkte zu heben als auch die Rally der ersten beiden Börsenwochen des Jahres zumindest mal signifikant zu unterbrechen“, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Nach Zugewinnen von acht Prozent in nur acht Handelstagen dürfte die Bereitschaft hoch sein, Gewinne bei einer Enttäuschung einzustreichen. Trotz positiver Aussichten seien es noch mehr als zwei Wochen bis zu den nächsten Sitzungen der Notenbanken in den USA und der Euro-Zone, sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst vom Handelshaus CMC Markets. „Die Freude über einen erneuten Rückgang der Inflation könnte deshalb schnell wieder von der Ungewissheit abgelöst werden, wie dieser den weiteren geldpolitischen Kurs der beiden großen Notenbanken beeinflusst.“

VON GEWINNMITNAHMEN BIS ZUM ALLZEITHOCH – GOLD STEIGT

Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners warnte vor der Gefahr, dass der Aktienmarkt der Realität enteile. „Jetzt müssen einige positive Nachrichten folgen, um diesen so starken Anstieg in so kurzer Zeit zu rechtfertigen.“ Sollte sich die Stärke am Aktienmarkt jedoch weiter fortsetzen, könnte der Dax bald sein Allzeithoch bei rund 16.290 Punkten in Angriff nehmen, sagte Marktanalyst Frank Sohlleder von ActivTrades.

Besser als erwartete Zahlen könnten zudem den Goldpreis über 1900 Dollar hieven, sagte Michael Langford von der Beratungsfirma AirGuide. GoldXAU= verteuerte sich am Donnerstagvormittag angesichts eines schwächeren US-Dollars um bis zu 0,5 Prozent auf 1885 Dollar je Feinunze. Obschon das Edelmetall oft als Inflationsschutz genutzt wird, erhöhen steigende Zinsen die Opportunitätskosten für Goldanleger. 

LOGITECH UND UBISOFT AUF TALFAHRT – MORPHOSYS LEGT ZU 

Die Aktien von LogitechLOGN.S fielen nach einer Prognosesenkung um zeitweise knapp 20 Prozent und waren damit auf den Weg, den niedrigsten Stand seit über zehn Jahren zu erreichen. Der Umsatz dürfte im Geschäftsjahr 2022/23 währungsbereinigt um 13 bis 15 Prozent sinken und der Betriebsgewinn zwischen 550 und 600 Millionen Dollar liegen, teilte das schweizerisch-amerikanische Unternehmen mit. Auch die Aktien des französischen Videospieleherstellers UbisoftUBIP.PA fielen um rund 19 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit 2016. Die Firma rechnet in dem Ende März ablaufenden Geschäftsjahr mit weniger Umsatz als ursprünglich und hat den Start ihres Spieles „Skull and Bones“ verschoben.

Im Gegenzug zogen die Aktien von Morphosys um bis zu 4,1 Prozent an. Auslöser waren frische Studiendaten zu dem Hoffnungsträger-Medikament Pelabresib.

Erhoffter Rückgang der US-Inflation beflügelt Europas Börsen

Quelle: Reuters

Titelfoto: Bildquelle: Bild von Hans auf Pixabay

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