Brasilia, 31. Dez – Brasiliens abgewählter Präsident Jair Bolsonaro will die Amtsübergabe an seinen Nachfolger Luiz Ignacio Lula da Silva vermeiden und ist in die USA gereist. Am Freitagabend (Ortszeit) landete er in Florida, wo bereits sein Sicherheitspersonal auf ihn wartete. Er hatte mehrfach angekündigt, das Präsidentenamt nicht offiziell an Lula übergeben zu wollen und damit mit einer demokratischen Tradition in Brasilien gebrochen. Zudem wäre Bolsonaro bei einem Verbleib in Brasilien juristische Risiken eingegangen, da seine Immunität mit dem Amtsantritt Lulas am Sonntag endet und verschiedene Vorwürfe gegen ihn erhoben werden.
Vor seinem Abflug am Freitag hatte er sich über soziale Medien in einer emotionalen Botschaft an seine Anhänger gewandt und sie zum Kampf gegen Lula aufgerufen sowie die Errungenschaften seiner Präsidentschaft betont. Der Rechtspopulist erkennt den Sieg Lulas nicht an und war vor Gericht mit einer Anfechtung des Wahlergebnisses gescheitert. Seine Anhänger hatten Straßen blockiert und das Militär aufgefordert, gegen Lula vorzugehen. Bolsonaro war dem linken Politiker Lula bei der Wahl Ende Oktober nur knapp unterlegen.
Bolsonaro in USA gereist – Keine Übergabe der Präsidentschaft in Brasilien
Quelle: Reuters
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