Kopenhagen, 12. Dez – Die dänischen Enzymhersteller Novozymes und Chr.Hansen planen einen milliardenschweren Zusammenschluss. Zusammen kommen die beiden Unternehmen auf einen Jahresumsatz von rund 3,5 Milliarden Euro und können jährliche Umsatzsynergien von über 200 Millionen Euro erzielen, wie beide Seiten am Montag mitteilten. Die Streubesitzaktionäre von Chr. Hansen sollen für jede Aktie 1,53 neue Novozymes-Papiere im Wert von zwei dänischen Kronen (0,27 Euro) erhalten – das entspricht einem Aufschlag von 49 Prozent auf den Schlusskurs am Freitag. Chr.Hansen wird damit mit 660,55 Kronen je Aktie (88,81 Euro) bewertet. Das Unternehmen soll im Zuge der Fusion, deren Abschluss für das vierte Quartal 2023 erwartet wird, aufgelöst werden.
Größter Anteilseigner beider Firmen ist die Holdinggesellschaft Novo Holdings, die knapp 22 Prozent an Chr.Hansen und 25,5 Prozent an Novozymes hält. Novo-Holdings-Chairman Lars Rebien Sørensen sprach von einem „perfect match“. „Durch den Zusammenschluss der beiden Unternehmen wird ein weltweit führender Anbieter von Biolösungen entstehen“, erklärte er. Das Kerngeschäft beider Unternehmen besteht in der Herstellung von Enzymen, wobei sich Chr. Hansen mehr auf Enzyme und mikrobielle Stoffe für den Lebensmittelsektor konzentriert, während die größten Geschäftsbereiche von Novozymes Enzyme für Haushaltsprodukte, Lebensmittel und Getränke sowie Biokraftstoffe umfassen.
Novozymes-Aktien fielen an der Börse in Kopenhagen um mehr als sieben Prozent, während die Titel von Chr. Hansen um rund ein Drittel stiegen. Auch der deutsche Konkurrent Symrise legte zu und stand mit einem Plus von mehr als vier Prozent an der Spitze des Dax. Der deutsche Duft- und Aromenhersteller stellt zwar selbst keine Enzyme her, ist aber auch ein wichtiger Zulieferer für die Lebensmittelindustrie und hatte im Sommer einer Partnerschaft mit dem deutschen Enzymhersteller Evoxx im Bereich der kosmetischen Inhaltsstoffen angekündigt.
Enzymhersteller Novozymes und Chr.Hansen wollen fusionieren
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von SilvanaGodoy auf Pixabay
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