Wien, 05. Dez – Der österreichische Energieexperte Walter Boltz rechnet damit, dass das EU-Ölembargo gegen Russland die Preise für einige Wochen um bis zu 20 Prozent nach oben treiben könnte. Insgesamt erwarte er jedoch keine massiven Auswirkungen auf die europäischen Endkundenmärkte, sagte der frühere Chef des Energieregulators E-Control und derzeitige Berater der österreichischen Bundesregierung am Montag im ORF Radio. „Es ist nicht auszuschließen, dass wir für ein bis zwei Monate höhere Preise bei manchen Produkten, wie Diesel, Benzin und Heizöl haben“, sagte Boltz. „Da können es schon mal zehn, 15 oder 20 Prozent sein.“
Als Reaktion auf den russischen Angriff in der Ukraine sind diesen Montag das europäische Ölembargo gegen Russland sowie ein Preisdeckel in Kraft getreten. Ab sofort soll kein Öl mehr über den Seeweg in die EU fließen. Mit dem Preisdeckel soll zudem gesteuert werden, zu welchem Preis Russland sein Erdöl auf den Weltmarkt bringen kann. Dabei soll ein Barrel Rohöl nicht mehr als 60 Dollar kosten. Österreich bezieht laut Boltz ohnedies schon länger kein Öl aus Russland und auch in der EU seien die Importe bereits zurückgegangen. „Es gibt in dem Sinn keine Verknappung, aber natürlich gibt es eine gewisse Sorge“, sagte Boltz. Manche Marktteilnehmer würden daher seiner Ansicht nach versuchen, sich etwas mehr mit Erdöl oder Erdölprodukten einzudecken, was den Preis leicht in die Höhe treiben werde.
Austro Energieexperte – Ölembargo schiebt Preise kurzfristig an
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Alexa auf Pixabay
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