Freitag, November 15, 2024
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Wiener OMV verpasst sich neue Unternehmensstruktur

UPDATE Wien, 01. Dez – Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV will mit einer neuen Unternehmensstruktur die Umsetzung seiner Strategie vorantreiben. Ab Januar 2023 werde der Konzern in drei Geschäftssegmente gegliedert, wobei der Bereich Chemikalien der Wachstumsmotor sein soll, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das Explorations- und Produktionsgeschäft (E&P), also die Suche und Förderung von Öl und Gas, werde künftig in der neuen Division Energie angesiedelt sein. Der dritte Geschäftsbereich umfasse das Raffinerie-Geschäft und die Tankstellen. 

Mit der neuen Aufstellung will das Management um Vorstandschef Alfred Stern seine im März vorgestellte Strategie umsetzen. Diese sieht vor, dass das traditionelle Öl- und Gasgeschäft bis spätestens 2050 eingestellt und der Konzern klimaneutral wird. Bis dahin will die OMV zu einem führenden Anbieter für nachhaltige Kraftstoffe, Chemikalien und Materialien werden. Zudem strebt das Unternehmen eine globale Führungsposition bei Lösungen für die Kreislaufwirtschaft an. Darüber hinaus will die OMV im Energiebereich ein kohlenstoffarmes Geschäft aufbauen, das die Bereiche Geothermie sowie die Abscheidung und Speicherung von CO2 umfasst. Der Umbau des Unternehmens soll durch Innovationen und neue Technologien vorangetrieben werden. 

CHEMIESPARTE ALS WACHSTUMSTREIBER 

Eine Schlüsselrolle bei OMV sollen Chemikalien spielen. Mit ihrer Petrochemie-Tochter Borealis will die OMV zu einem der führenden Anbieter von hochwertigen Polyoelfinen sowie von erneuerbaren und kreislauforientierten Chemikalien und Materialien werden. Geführt werden soll der Bereich ab Februar 2023 von Daniela Vlad, die bisher eine Managementposition beim niederländischen Farbenkonzern Akzo Nobel inne hatte. 

Das Öl- und Gasgeschäft werde in der neuen Division Energie zusammengefasst. Neu hinzu komme der Bereich Geothermie sowie die CO2-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS). Dabei geht es darum, das klimaschädliche Kohlendioxid aus Abgasen einzufangen und zu speichern. Derzeit wird das Explorations- und Produktionsgeschäft von Johann Pleininger geführt. Sein Vertrag wurde jedoch nicht verlängert und läuft Ende August 2023 aus. Zwischen Pleininger und Konzernchef Stern gab es unterschiedliche Auffassungen über die Strategie der OMV. Der Manager schlug vor, die Öl- und Gassparte aus der OMV herauszulösen. 

Der dritte Bereich arbeitet künftig unter dem Namen Fuels & Feedstock und umfasse die bisher getrennten Vorstandsressorts Raffinerie sowie Marketing & Trading. Der Bereich werde für den Raffineriebetrieb, die Logistik, das Handelsgeschäft und das gesamte Tankstellennetz verantwortlich sein, erklärte die OMV. Hier werde der Konzernumbau insofern unterstützt, indem die Raffinerien in Richtung Produktion nachhaltiger Kraftstoffe umgestaltet würden, hieß es. Die Leitung dieses Bereichs übernimmt der bisherigen Raffinerie-Vorstand Martijn Arjen van Koten.

Wiener OMV verpasst sich neue Unternehmensstruktur

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Copyright [ifeelstock] /Depositphotos.com

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