UPDATE Frankfurt, 10. Nov (Reuters) – Die BayernLB schraubt trotz eines schwächeren Ergebnisses in den ersten neun Monaten ihre Prognose für das Gesamtjahr nach oben. Aufgrund von Sondererlösen durch Immobilienverkäufe im vierten Quartal werde für 2022 nun mit einem Vorsteuergewinn von „mehr als 600 Millionen Euro“ gerechnet, teilte die Bayerische Landesbank am Donnerstag mit. Bislang waren 500 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden. In den ersten neun Monaten schrumpfte der Vorsteuergewinn um 41 Prozent auf 381 Millionen Euro. Somit lag das Konzernergebnis mit 241 Millionen Euro auch weit unter dem Vorjahreswert von 361 Millionen.
Den Gewinnrückgang begründete die Bank mit außergewöhnlich hohen Zinserträgen im Vorjahr durch die Teilnahme an der sogenannten TLTRO-Kreditlinie der Europäischen Zentralbank (EZB). „Per Ende September betrug das Refinanzierungsvolumen aus dem TLTRO-Programm bei der BayernLB-Tochter DKB 22,5 Milliarden Euro,“ erklärte Finanzchef Markus Wiegelmann im Gespräch mit Reuters. Im laufenden Jahr seien daraus bisher Zusatzerträge in Höhe von 69 Millionen Euro im Zinsüberschuss der DKB enthalten. Im Jahr zuvor lagen die TLTRO-bezogenen Zinserträge noch bei 187 Millionen Euro.
Zum Ergebnis trugen im Zeitraum von Januar bis September das Geschäft mit Immobilienkrediten und Firmenkunden, sowie das Kunden- und Kreditkartengeschäft der BayernLB-Tochter DKB maßgeblich bei. So konnte das Institut die Provisionen im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 313 Millionen Euro steigern. Auch das Edelmetallgeschäft gehörte zu den Wachstumstreibern. Bei den Sondererlösen, die die Bank im vierten Quartal verzeichnen wird, geht es laut Wiegelmann um eine dreistellige Millionensumme aus dem Verkauf von drei Büroimmobilien.
Doch das volatile Marktumfeld und die Zinswende belastete die Bank: Das Geschäft mit Zinssicherungen schrieb temporäre Bewertungsverluste von 138 Millionen Euro.
Der Anteil notleidender Kredite erhöhte sich leicht gegenüber dem Vorjahr auf 0,6 Prozent (Vorjahr: 0,5 Prozent). In den ersten neun Monaten löstedie BayernLB 13 Millionen Euro an Risikovorsorge auf – weit unter dem Niveau des Vorjahres von 52 Millionen.
Die Ratingagentur Moody’s zählt die Bayerische Landesbank zu den besonders stark von den gestiegenen Energiepreisen betroffenen Kreditinstituten. Der Anteil der Kredite an Energie- und Versorgungsunternehmen liege bei der BayernLB über dem EU-Durchschnitt. Die Analysten hoben das Engagement der bei fossilen Energien hervor.
„Die Energiewirtschaft gehört zu den fünf Unternehmenssektoren, in denen wir uns besonders engagieren“, erklärte der Finanzchef. „Wir halten den Energiesektor weiterhin für eine sehr wichtige Branche und finanzieren schwerpunktmäßig Projekte zum Ausbau der erneuerbaren Energien.“
BayernLB hebt trotz Gewinneinbruchs die Jahresprognose an
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von günter auf Pixabay
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