Idlib/Amman, 17. Okt (Reuters) – In Nordsyrien sind die heftigen Kämpfe zwischen rivalisierenden Rebellengruppen wieder aufgeflammt. Dies berichteten am Montag übereinstimmend Einwohner und Rebellen. In der letzten verbliebenen Hochburg von Gegnern von Präsident Baschir al Assad war zuvor nach fünf Tage blutiger Kämpfe einen Waffenstillstand vereinbart worden. Die islamistische Gruppe Hajat Tahrir al Scham (HTS), die von den USA, der Türkei und anderen Ländern als terroristisch eingestuft wird, hatte sich mit der von der Türkei unterstützten oppositionellen Nationalen Armee am Samstag auf ein ende der Kämpfe verständigt.
Beide Seiten beschuldigten sich nun gegenseitig, die Bestimmungen des von der Türkei vermittelten Abkommens nicht eingehalten zu haben. Es sieht vor, die Kämpfer aus Afrin und anderen Städten an ihre jeweiligen Frontlinien zurückzuziehen und den Weg für eine einheitliche Zivilverwaltung zu ebnen.
Zu schweren Gefechten kam es am Montag in der Nähe des zerklüfteten Geländes um das Dorf Kafr Jana im Norden Aleppos, wohin beide Seiten Verstärkung geschickt hatten. Anwohner befürchten, dass die HTS versucht, die strategisch wichtige Grenzstadt Asas einzunehmen, das Verwaltungszentrum der von der Türkei unterstützten Oppositionsregierung. Ein Kommandeur der Nationalen Armee sagte, die dschihadistische Gruppe nähere sich dem Hauptgrenzübergang Bab al Salamah zur Türkei, nordwestlich von Asas.
Seit dem Beginn des Aufstands gegen Präsident Assad 2011 haben interne Kämpfe die syrische Opposition geschwächt. Ihre Revierkämpfe haben Assad und seinen Verbündeten geholfen, erheblich an Boden zu gewinnen. Westlichen Geheimdiensten und Rebellen zufolge strebt die HTS seit langem eine größere wirtschaftliche und sicherheitspolitische Rolle in Gebieten Nordsyriens an, die über ihre Hochburg in der dicht besiedelten Stadt Idlib hinausgehen.
Trotz Waffenstillstand neue Kämpfe unter Rebellen in Nordsyrien
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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