Berlin, 09. Okt (Reuters) – General Carsten Breuer, Befehlshaber des neuen Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr, befürchtet in Deutschland eine Zunahme von Anschlägen und Einflussnahmen aus dem Ausland. „Wir stellen uns hier im Kommando vor allem auf hybride Bedrohungen ein. Das ist der Zustand zwischen nicht mehr ganz Frieden, aber auch noch nicht richtig Krieg“, sagte Breuer in „Bild am Sonntag“. „Es geht hier nicht um eine feindliche Armee mit Soldaten und Panzern, die unser Land angreift. Aber es gibt Einflussnahmen, mit Anschlägen auf Infrastruktur und mit Cyberangriffen, oder zum Beispiel Aufklärungsflüge mit Drohnen über Kasernen. Also Nadelstiche, die in der Bevölkerung, die bei uns Verunsicherung schüren und das Vertrauen in unseren Staat erschüttern sollen.“
Die Sicherheitsbehörden müssen sich laut Breuer auf diese Bedrohungslage einstellen: „Jede Umspannstation, jedes Kraftwerk, jede Pipeline kann attackiert werden, kann ein mögliches Ziel sein. Deutschland muss mit seinen Sicherheitsbehörden ein Auge darauf und ein Ohr daran haben, wogegen mögliche Anschläge geplant werden, was die wahrscheinlichsten Szenarien sind.“ Man müsse die begrenzten Kräfte dann gezielt dorthin schicken, denn: „“Man kann nicht jeden Strommast schützen.“
Breuer warnte davor, die nuklearen Drohungen aus Russland zu unterschätzen. „Unsere Lebensweise, unsere Werte, unsere gesamte Gesellschaft sind bedroht“, so der General. „Wenn wir das nicht alles aufgeben wollen, müssen wir diese Bedrohungen sehr ernst nehmen. Aber wir müssen einen kühlen Kopf bewahren und besonnen sein. Hysterie ist ein schlechter Ratgeber.“
Bundeswehr-General Breuer befürchtete Zunahme von Anschlägen
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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