27. Sep (Reuters) – Die Abstimmungen in Teilen der Ukraine über einen Beitritt zu Russland sollen in Kürze enden. Der Westen und Kiew bezeichnen sie als Scheinreferenden, deren Ergebnis sie nicht akzeptieren werden. Es folgen Details zu den Abstimmungen in den Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja:
WELCHES GEBIET SOLL ANNEKTIERT WERDEN?
Es geht um Gebiete in der Größe von insgesamt etwa 15 Prozent der Ukraine, die derzeit von russischen Streitkräften besetzt sind. Zusätzlich sollen in die Russische Föderation etwa drei Prozent des ukrainischen Territoriums aufgenommen werden, das die russischen Soldaten derzeit nicht kontrollieren. Dazu zählen Frontverläufe, an denen immer noch gekämpft wird, etwa in der Region Donezk. Insgesamt würde sich Russland somit mindestens 90.000 Quadratkilometer ukrainisches Gebiet einverleiben. Das entspricht in etwa der Größe Portugals. Rechnet man die bereits 2014 annektierte Halbinsel Krim hinzu, würde Russland dann mindestens ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets aufgenommen haben.
WIE SCHNELL KÖNNTE EINE ANNEXION VOLLZOGEN WERDEN?
Der Prozess könnte schnell ablaufen. Nach den Referenden könnten die betroffenen Gebiete um ihre Aufnahme in die Russische Föderation bitten. Putin und das russische Parlament könnten dann schnell grünes Licht geben. Der britische Militärgeheimdienst schließt nicht aus, dass Putin bereits diesen Freitag formell die Aufnahme in die Russische Föderation bekanntgeben könnte, da an diesem Tag eine Ansprache vor beiden Kammern des Parlaments angesetzt sei.
Im Fall der Krim dauerte das Verfahren nur wenige Wochen: Am 27. Februar 2014 übernahmen russische Truppen die Kontrolle über die Halbinsel. Das Referendum über den Beitritt zu Russland wurde am 16. März abgehalten. Am 21. März wurde die Krim formell in die Russische Föderation aufgenommen.
Russland stellt Weichen für Annexion von Teilen der Ukraine
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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