Dienstag, April 30, 2024
StartBörseSchlussberichtPutin und Fed machen Anleger nervös - Dax dennoch höher

Putin und Fed machen Anleger nervös – Dax dennoch höher

Frankfurt 21. Sep – Eine drohende weitere Eskalation des Ukraine-Kriegs hat die Anleger am Mittwoch in als sichere Häfen geltende Anlagen getrieben. Staatsanleihen waren ebenso begehrt wie die Anti-Krisen-Währung Gold und die Weltleitwährung Dollar. Aktienanleger griffen vor allem bei Rüstungswerten zu.

Die Ankündigung der ersten Teilmobilisierung Russlands seit dem zweiten Weltkrieg habe hohe Wellen an den Märkten geschlagen, an dem Tag, an dem sich eigentlich jeder auf die Sitzung der US-Notenbank konzentrieren wollte, sagte Händler William Masters vom Broker Saxo Markets. „Der Schritt Russlands zeigt, dass der Konflikt noch lange nicht vorbei ist, und die Anleger die anhaltende kurzfristige Volatilität in ihre Strategien einberechnen müssen.“

Der Dax ging dennoch 0,8 Prozent im Plus bei 12.767 Punkten aus dem Handel, der EuroStoxx50 gewann fast ebenso stark. Auch an den US-Börsen ging es vor der am Abend anstehenden Zinsentscheidung der Federal Reserve leicht nach oben. Börsianer rechnen mit einer erneuten Anhebung um 0,75 Prozentpunkte. Einzelne Investoren erwarten angesichts der weiter hohen Inflation sogar einen Mega-Zinsschritt von einem vollen Prozentpunkt.

KING DOLLAR AUF DEM VORMARSCH

Das verlieh dem Dollar zusätzlichen Rückenwind. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, sprang um 0,8 Prozent auf ein neues 20-Jahres-Hoch von 111,05 Punkten. Dagegen verstärkte sich der Druck auf den Euro, der um bis zu ein Prozent auf 0,9876 Dollar abrutschte. 

Gefragt waren die als sichere Häfen angesehenen Staatsanleihen. Im Gegenzug fiel die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe um fünf Basispunkte auf 1,88 Prozent. Der Preis für die Anti-Krisen-Währung Gold kletterte um bis zu 0,8 Prozent auf 1676 Dollar pro Feinunze.

RUN AUF RÜSTUNGSWERTE

Im Zuge des Dollar-Anstieges gerieten auch die Preise an den Energiemärkten wieder ins Rutschen. Ein Barrel der Nordsee-Sorte BrentLCOc1 verbilligte sich um auf ein Prozent auf 89,83 Dollar. Auch der europäische Gaspreis drehte wieder ins Minus und notierte 6,8 Prozent tiefer bei 182,50 Euro je Megawattstunde.

Die russische Teilmobilmachung sorgte europaweit für Auftrieb bei Rüstungswerten. Aktien von Rheinmetall und Hensoldt stiegen um 9,3 und 10,6 Prozent. Auch die Papire des italienischen Konzerns Leonardo, des französische Rüstungs- und Technologiekonzerns Thales, von SAAB aus Schweden und des größten britischen Rüstungskonzerns BAE Systems zogen bis zu 5,6 Prozent an. 

UNIPER STÜRZT AB

Im freien Fall befand sich dagegen die Aktie des taumelnden Gasimporteurs Uniper, dessen Verstaatlichung nun besiegelt ist. Die Anteilsscheine brachen um 25,3 Prozent auf 3,12 Euro ein. Den Uniper-Minderheitsaktionären drohe eine Zwangsabfindung von nur 1,70 Euro je Aktie, sagten die Analysten der Bank JP Morgan. Der Bund plant eine Kapitalerhöhung in Höhe von acht Milliarden Euro zum Preis von 1,70 Euro je Aktie, zudem übernimmt er alle Anteile der finnischen Konzernmutter Fortum an Uniper zum selben Kurs. Die Aktionäre von Fortum zeigten sich erfreut: Die Titel stiegen in Helsinki um 9,5 Prozent auf 13,25 Euro je Aktie.

Putin und Fed machen Anleger nervös – Dax dennoch höher

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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