Bischkek, 17. Sep – Nach den jüngsten Kämpfen an der Grenze zwischen Tadschikistan und Kirgisistan ist es dort beiden Seiten zufolge in der Nacht zu Samstag weitgehend ruhig geblieben. Am Freitag hatten sich die beiden Ex-Sowjetrepubliken noch den Bruch der vereinbarten Waffenruhe vorgeworfen. Ausbleibende Berichte über größere Auseinandersetzungen könnten jetzt darauf hindeuten, dass die Vereinbarung doch hält. Der kirgisische Grenzschutz meldete am Samstag den kurzzeitigen Beschuss eines Dorfes, sprach aber von einer sonst ruhigen Nacht. Aus tadschikischen Sicherheitskreisen verlautete, die Chefs der Sicherheitskräfte wollten am Samstag weiter über eine Lösung des Konflikts verhandeln.
Die Waffenruhe hatten der kirgisische Präsident Sadyr Dschaparow und der tadschikische Staatschef Emomali Rachmon am Freitag am Rande eines Gipfeltreffens in Usbekistan vereinbart. Dennoch gab es am Freitag wieder Gefechte mit Toten auf beiden Seiten. An der tadschikisch-kirgisischen Grenze ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Konflikten gekommen, die vergangenes Jahr beinahe in einen Krieg gemündet wären. Die neuen Auseinandersetzungen kommen für das mit beiden Ländern verbündete Russland angesichts des Kriegs in der Ukraine zur Unzeit. Auch steht der neuerliche Gewaltausbruch zwischen Tadschikistan und Kirgisistan unter einem anderen Vorzeichen als in der Vergangenheit, weil zuletzt auch der Konflikt zwischen den ebenfalls früher zur Sowjetunion gehörenden Ländern Armenien und Aserbaidschan wieder aufgeflammt ist.
Keine großen Gefechte zwischen Tadschikistan und Kirgisistan in der Nacht
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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