Sonntag, November 24, 2024
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Ukraine aktuell 14.09.22

14. Sep – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

18.44 Uhr – Die Vereinten Nationen haben der Ukraine zufolge Gespräche über eine Wiedereröffnung einer Ammoniak-Pipeline von Russland in den Schwarzmeerhafen Odessa initiiert. „Das ist eine Initiative der Vereinten Nationen“, sagt Außenminister Dmytro Kuleba bei einer Pressekonferenz in Odessa. Die Gespräche gingen nicht von der Ukraine aus. Die Ukraine würde aber keiner Vereinbarung zustimmen, die nicht mit den nationalen Interessen im Einklang stünden. Die Pipeline wurde im Zuge der russischen Invasion in die Ukraine geschlossen. Kuleba bestätigte damit erstmals Gespräche über die Ammoniak-Pipeline. Am Dienstag hatte ein westlicher Diplomat gesagt, die UN bemühten sich um eine Vereinbarung, so dass Russland wieder Ammoniak durch die Ukraine exportieren könne. Dies könne auch dazu beitragen, die russischen Bedenken bezüglich des Getreideabkommens zu zerstreuen. Ammoniak ist ein wichtiger Bestandteil von Düngemitteln. Russland und die Ukraine gehören nicht nur zu den größten Exporteuren von Getreide, sondern auch von Dünger.

18.00 Uhr – UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat mit Russlands Präsident Wladimir Putin über das Getreideabkommen mit der Ukraine gesprochen. Sie hätten auch russische Exporte von Nahrungsmitteln und Dünger besprochen, sagt Guterres. Es sei absolut wichtig, dass Hindernisse diesbezüglich aus dem Weg geräumt würden. Er habe sich mit Putin auch über Kriegsgefangene und die Lage im von Russland kontrollierten AKW Saporischschja im Süden der Ukraine ausgetauscht.

12.50 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stattet der zurückeroberten Stadt Isjum im Nordosten des Landes einen Besuch ab. „Der Präsident der Ukraine hat den Soldaten für die Befreiung von ukrainischem Land gedankt und feierlich die ukrainische Flagge über dem Stadtparlament gehisst“, teilt die 25. Separate Luftlandebrigade Sitscheslaw auf Facebook mit. Neben der Bekanntmachung postet sie Bilder von Selenskyj, der stellvertretenden Verteidigungsministerin Hanna Maljar und hochrangigen Militärvertretern bei der Zeremonie. 

12.28 Uhr – Die russische Regierung hat eine Stellungnahme zu Berichten abgelehnt, dass ein US-Gesandter zu Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch nach Moskau gereist sein soll. „Es hat keine Treffen im Kreml gegeben“, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Es gebe nichts zu dem Thema zu vermelden, fügt er mit Blick auf entsprechende Berichte hinzu. Demnach soll der ehemalige US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Bill Richardson, in die russische Hauptstadt gereist sein, um über einen möglichen Austausch russischer und amerikanischer Häftlinge zu sprechen. Im August hatte das Präsidialamt in Moskau erklärt, ein möglicher Gefangenenaustausch solle nicht öffentlich diskutiert werden. Zuvor war eine international scharf kritisierte Haftstrafe gegen die US-Basketballspielerin Brittney Griner verhängt worden. Die USA hatten angeboten, Viktor Bout, einen russischen Waffenhändler, der in den USA eine 25-jährige Gefängnisstrafe absitzt, gegen Griner auszutauschen. 

12.08 Uhr – Das Präsidialamt in Moskau bekräftigt die Darstellung, dass sich Russland vom Streben der Ukraine in die Nato bedroht fühle. Die Hinwendung des Nachbarlands zum westlichen Militärbündnis unterstreiche die Notwendigkeit, den „militärischen Sondereinsatz“ in der Ukraine fortzusetzen, erklärt das Präsidialamt. 

10.56 Uhr – Papst Franziskus rügt indirekt den Vorsteher der russisch-orthodoxen Kirche Kirill. Konflikte könnten nicht mit Macht, Waffen und Drohungen gelöst werden, sagt er in Kasachstan beim Kongress der Weltreligionen. Dies gehe nur mit Begegnung, Dialog und Verhandlungen. Der Glaube dürfe nicht Mittel zur Macht werden. Patriarch Kirill hat sich hinter Russlands Invasion der Ukraine gestellt und sieht darin auch einen Kampf gegen den aus seiner Sicht dekadenten Westen. Der Papst hatte sich zu einem Gespräch mit Kirill in Kasachstan bereiterklärt, dieser hatte seine ursprünglich geplante Teilnahme aber abgesagt.

09.22 Uhr – EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird noch am Mittwoch nach Kiew reisen, um Präsident Wolodymyr Selenskyj zu treffen. Dabei werde es um die Frage gehen, wie die Ukraine Zugang zum EU-Binnenmarkt erhalte, sagt von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union vor dem Europäischen Parlament. Zugleich sagt sie der Ukraine eine Soforthilfe von 100 Millionen Euro zum Wiederaufbau von Schulen zu. Im Plenum des EU-Parlaments ist auch Selenskyjs Ehefrau Olena Selenska anwesend.

09.20 Uhr – EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist sich sicher, dass sich die Ukraine gegen Russland behaupten kann. Russlands Präsident Wladimir „Putin wird scheitern, die Ukraine und Europa werden sich durchsetzen“, sagt von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union vor dem Europäischen Parlament.

07.26 Uhr – Russland hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste wohl erstmals Drohnen aus iranischer Fertigung eingesetzt. „Russland bezieht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verstärkt Waffen aus anderen, stark mit Sanktionen belegten Ländern wie dem Iran und Nordkorea, während die eigenen Vorräte zur Neige gehen“, heißt es in dem täglichen Bericht der Geheimdienste. Die Ukraine hatte am Dienstag den Abschuss einer der beschriebenen Drohnen gemeldet.

03.07 Uhr – Der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch stellt eine Offensive auf die östliche Provinz Luhansk in Aussicht. „Es gibt jetzt einen Angriff auf Lyman, und es könnte einen Vorstoß auf Siwersk geben“, sagt Arestowytsch in einem auf YouTube veröffentlichten Video in Bezug auf die zwei Städte. Er gehe von einem erbitterten Kampf um die Stadt Swatowo aus, da Russland seiner Ansicht nach dort Versorgungslager stationiert habe. „Und das ist es, was sie am meisten fürchten – dass wir Lyman einnehmen und dann auf Lyssytschansk und Sjewjerodonezk vorrücken. Dann wären sie von Swatowo abgeschnitten.“ Denis Puschilin, Chef der selbsternannten Volksrepublik Donezk, erklärt in einem Videobeitrag, dass Lyman weiterhin in ihrer Hand sei. „Die Situation hat sich stabilisiert. Der Feind versucht natürlich, in kleinen Gruppen vorzurücken, aber die (von Russland geführten) alliierten Streitkräfte schlagen sie vollständig zurück.“

02.09 Uhr – US-Präsident Joe Biden geht trotz der Geländegewinne der ukrainischen Offensive noch von einem langen Krieg aus. Auf die Frage, ob die Ukraine einen Wendepunkt erreicht habe, sagt er: „Die Frage ist nicht zu beantworten. Es ist schwer zu sagen. Es ist klar, dass die Ukrainer bedeutende Fortschritte gemacht haben. Aber ich denke, es wird noch ein langer Weg sein.“

Ukraine aktuell 14.09.22

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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