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Ukraine aktuell 11.09.2022

11. Sep (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

22.10 Uhr – Der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk wirft den russischen Streitkräften vor, Energie-Infrastruktur angegriffen zu haben. Mit der Attacke wolle sich die russische Arme für ihre Niederlage auf dem Schlachtfeld rächen, schreibt Valentin Reznichenko auf Telegram. In etlichen Städten der Region sei es zu Stromausfällen gekommen. Man wolle die Schäden so schnell wie möglich reparieren.

21.50 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die Gegenoffensive vom Großraum Charkiw als möglichen Durchbruch in dem monatelangen Krieg mit Russland. Im Winter könnten die ukrainischen Streitkräfte weitere Geländegewinne erzielen, falls Kiew mehr leistungsstarke Waffen erhalte, sagt Selenskyj. Die ukrainische Armee werde weitere Fortschritte machen. „Wir werden nicht still stehen“, sagte er in einem Interview mit dem Sender CNN, das am Freitag aufgezeichnet wurde. 

20.45 Uhr – Etliche Gebiete in der nordöstlichen Region Charkiw in der Ukraine sind dem Gouverneur zufolge nach russischen Angriffen auf die Infrastruktur von Ausfällen bei der Strom- und Wasserversorgung betroffen. Die russischen Streitkräfte hätten kritische Infrastruktur in der Stadt und Region von Charkiw getroffen, schreibt Oleg Sinegubow auf Telegram. Außerdem sei an einigen Stellen Feuer ausgebrochen. 

20.15 Uhr – In der nordöstlichen Region Sumi in der Ukraine ist es zu einem Leistungsabfall im Stromnetz gekommen. Der dortige Gouverneur Dmytro Schywyzkii schreibt auf Telegram, dass die elektrische Spannung im Netzwerk in der gesamten Region gesunken sei. Er fordert die Einwohner deshalb auf, elektrische Geräte vom Netz zu nehmen. Außerdem seien russische Anschläge auf die Infrastruktur möglich. 

20.00 Uhr – Angesichts der erfolgreichen Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte ist die Debatte um die Lieferung deutscher Kampf- und Schützenpanzern wieder entfacht. Zu „Bild“ (Montagausgabe) sagt Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner: „Vor der Tapferkeit der Ukraine muss man salutieren. Wir müssen jeden Tag prüfen, ob wir noch mehr tun können, um ihr in diesem Krieg beizustehen.“

19.50 Uhr – In der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw ist es einem Augenzeugen zufolge am Sonntagabend zu einem großflächigen Stromausfall gekommen. Die Stadt liege im Dunkeln. Der Grund und das Ausmaß des Blackouts blieben zunächst unklar. In sozialen Medien gab es zudem Berichte über Stromausfälle in anderen ukrainischen Regionen. Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben der Heeresleitung zuletzt ihre Offensive vom Großraum Charkiw im Nordosten des Landes ausgeweitet. Geländegewinne habe es vor allem um die zweitgrößte ukrainische Stadt gegeben, wo die Streitkräfte bis zu 50 Kilometer an die russische Grenze herangerückt seien. 

19.00 Uhr – Russlands Präsident Wladimir Putin und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben zur kritischen Lage am von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk (AKW) Saporischschja telefoniert. Dabei wiesen sich die beiden Politiker gegenseitig die Schuld für das Sicherheitsrisiko zu, wie aus Mitteilungen des Kremls und des Elysee-Palasts hervorgeht. Putin forderte demnach, dass auf die Ukraine eingewirkt werde, damit diese ihre Angriffe auf die Anlage stoppe. Macron verlangte, das Putin die Waffen von der Anlage abziehe und sich an die Empfehlungen der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA halte, um die Sicherheit zu garantieren. Der AKW-Betrieb ist nach Angaben des staatlichen Betreibers mittlerweile vollkommen eingestellt worden. Im größten AKW Europas kommt es immer wieder zu Beschuss, wofür sich Russland und die Ukraine gegenseitig verantwortlich machen.

18.05 Uhr – Der Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, kritisiert russische Verantwortliche für militärische Fehlschläge in der Ukraine. „Wenn nicht heute oder morgen Änderungen an der Durchführung der militärischen Spezialoperation vorgenommen werden, bin ich gezwungen, zur Staatsführung zu gehen, um ihr die Lage vor Ort zu erklären“, sagt Kadyrow auf Telegram. Kadyrow, der im Auftrag der russischen Regierung Tschetschenien mit harter Hand regiert, zählt zu den wichtigen Unterstützern von Präsident Wladimir Putin, etwa bei dessen Vorgehen in der Ukraine.

16.45 Uhr – SPD-Co-Chef Lars Klingbeil schließt die Lieferung von Panzern westlicher Bauart an die Ukraine nicht grundsätzlich aus. „Kein Land liefert gerade westliche Kampfpanzer. Das ist die Entscheidung“, sagt Klingbeil im ARD-Sommerinterview im „Bericht aus Berlin“. „Und das muss jetzt unter den Staats- und Regierungschefs besprochen werden angesichts der Forderungen aus der Ukraine, angesichts auch der Erfolge, die die Ukraine gerade hat, was die nächsten Schritte sein können, um dieses Land zu unterstützen.“

13.25 Uhr – Die russischen Streitkräfte greifen nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums Stellungen der ukrainischen Truppen in der Region Charkiw präzise an. Die Angriffe erfolgten durch Luftlandetruppen, Raketen und Artillerie, teilt das Ministerium in sozialen Medien mit. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben ist Reuters nicht unmittelbar möglich.

12.25 Uhr – Die Verteidigungs-Expertin der Grünen, Agnieszka Brugger, wirbt für mehr Waffenlieferungen an die Ukraine. „Gerade in den Bereichen Luftverteidigung, geschützter Transport, Artillerie und Schutzausrüstung sollten wir alles nur Mögliche tun“, sagt sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Alle Optionen müssen noch einmal ohne Denkverbote auf den Prüfstand, denn es sind entscheidende Monate für die Menschen in der Ukraine und für die Ordnung auf unserem Kontinent.“ Die derzeitigen Erfolge der ukrainischen Armee zeigten, dass moderne Waffensysteme die Befreiung besetzter Gebiete ermöglichten. „Gerade weil die internationale Unterstützung den entscheidenden Unterschied macht, sollten wir auch weiter umfassend liefern, alle Möglichkeiten ausschöpfen und noch mehr tun.“

12.10 Uhr – Nach den militärischen Erfolgen der Ukraine plädiert der SPD-Außenpolitiker Michael Roth dafür, das Land rasch mit neuen Waffen zu unterstützen. „In dieser neuen Phase des Krieges braucht die Ukraine Waffen, die sie befähigen, von Russland besetzte Gebiete zu befreien und dauerhaft unter Kontrolle zu halten“, sagt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Der Westen, insbesondere die USA, Deutschland, Frankreich und Polen, sollte sich hier rasch eng abstimmen und seine Lieferungen der neuen Lage anpassen.“ Die Erfolge der ukrainischen Armee ließen es immer realistischer erscheinen, dass die Ukraine den Krieg gewinnen könne. „Dies wäre ohne die Lieferung von modernen westlichen Waffen – auch aus Deutschland – nicht möglich gewesen.“ Man dürfe nicht nachlassen. Gerade jetzt gelte es, das Momentum für die Ukraine zu nutzen.

11.55 Uhr – Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, bittet die Bundesregierung um die Lieferung von Leopard-Panzern. „Um unsere Soldaten besser zu schützen und auszustatten, braucht die Ukraine gerade jetzt dringend weitere Waffenlieferungen“, sagt er der „Bild“-Zeitung. „Aus Deutschland sind zum Beispiel Leopard-Panzer entscheidend, damit die Gegenoffensive zügig weitergehen kann. Meine Bitte an die deutsche Regierung ist: Liefert, was ihr könnt, um die russischen Soldaten aus unserem Land schnell zu vertreiben.“ Den Vormarsch der ukrainischen Armee vor allem im Osten wertet Klitschko als ersten großen militärischen Erfolg, der auch durch westliche Unterstützung ermöglicht worden sei. „Die ganze Welt kann sehen, dass die Zeit gekommen ist: Wir holen uns unser Land zurück! Das, was wir jetzt erleben, ist ein erster großer militärischer Erfolg, auch mit der Hilfe westlicher Waffen.“

11.30 Uhr – Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben der Heeresleitung seit Anfang September mehr als 3000 Quadratkilometer russisch besetzten Gebiets zurückerobert. Geländegewinne habe es um die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw im Norden gegeben, wo die Streitkräfte bis zu 50 Kilometer an die russische Grenze herangerückt seien, teilt der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, mit. Auch im Süden und Osten von Charkiw kämen die ukrainischen Streitkräfte voran.

08.50 Uhr – Großbritannien weist Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin zurück, wonach nur ein Bruchteil der ukrainischen Getreidelieferungen an arme Länder gehe. Putin sagte am Mittwoch, dass nur zwei von 87 Schiffen 60.000 Tonnen Getreide in arme Länder geliefert hätten. Dazu erklärt das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf UN-Zahlen, dass rund 30 Prozent des exportieren Getreides an Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen in Afrika, Asien und im Nahen Osten geliefert worden seien. Russland verfolge eine Strategie der bewussten Falschinformation, um die Verantwortung für Ernährungsprobleme abzuwenden, erklärt das Ministerium auf Twitter und zitiert aus dem täglichen Geheimdienstbulletin. So solle die Ukraine in Misskredit gebracht werden. Die Getreide-Exporte, von denen arme Länder abhängen, blieben wegen der Blockade der ukrainischen Schwarzmeer-Häfen monatelang aus. Auf Basis eines von der Türkei und den UN vermittelten Abkommens zwischen Russland und der Ukraine wurden sie wieder möglich.

08.05 Uhr – Die ukrainischen Truppen haben nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes in den vergangenen 24 Stunden bedeutende Fortschritte bei ihrer Gegenoffensive in der Region Charkiw im Osten gemacht. Das russische Militär habe wahrscheinlich Einheiten von dort abgezogen, heißt es im jüngsten Geheimdienstbericht. Allerdings hielten Kämpfe rings um die Städte Kupjansk und Isjum an.

07.35 Uhr – Der Betrieb des von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerkes Saporischschja ist nach Angaben des staatlichen Betreibers vollkommen eingestellt worden. Auch der sechste und damit letzte Block der Anlage sei vom Stromnetz genommen worden, teilt Energoatom mit. Rings um das größte AKW in Europa kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen ukrainischen und russischen Truppen. Das Gelände des in der Stadt Enerhodar gelegenen Kraftwerkes wurde wiederholt getroffen.

02.38 Uhr – In den Dörfern und Städten, die die ukrainischen Streitkräfte bei ihrem Vormarsch im Nordosten des Landes zurückerobert haben, haben Sicherheitskräfte damit begonnen, die Identitäten der Einwohner zu kontrollieren. „Wir müssen nun die Hilfe leisten, die die Menschen hier brauchen und dann die Verbrechen dokumentieren, die die russischen Invasoren begangen haben“, sagte der regionale Polizeichef Wolodymyr Tymoschenko. Reuters-Reporter berichten, sie hätten ausgebrannte Fahrzeuge mit dem „Z“-Symbol der russischen Armee gesehen. Außerdem lägen Munitionskisten und Müll in Stellungen verstreut, die die Russen offensichtlich in Eile aufgegeben hätten.

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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