26. Aug Das US-Biotechunternehmen Moderna verklagt den Mainzer Corona-Impfstoff-Hersteller BioNTech und dessen amerikanischen Partner Pfizer wegen Patentverletzung. BioNTech und Pfizer hätten bei der Entwicklung ihres Impfstoffs Technologien kopiert, die Moderna Jahre vor der Pandemie entwickelt habe, teilte der Konzern am Freitag mit. Moderna habe Klage bei einem Bundesbezirksgericht in Massachusetts sowie beim Landgericht Düsseldorf eingereicht und fordere einen unbezifferten Schadenersatz. Moderna und BioNTech gelten als Vorreiter bei der neuartigen mRNA-Technologie, auf der die Corona-Impfstoffe beider Seiten beruhen und die ihnen Milliardenerlöse einbrachten.
Mit den Klagen wolle Moderna seine mRNA-Technologieplattform schützen, mit deren Entwicklung das Unternehmen Pionierarbeit geleistet, in die es Milliarden Dollar investiert und die es schon in den Jahren vor der Pandemie patentiert habe, erklärte Konzern-Chef Stephane Bancel. Moderna hatte zu Beginn der Pandemie erklärt, auf eine Durchsetzung seiner Covid-19-Patente zu verzichten, um so andere Unternehmen bei der Entwicklung eigener Impfstoffe zu unterstützen. Im März konkretisierte der Konzern dann seine Zusage: Es sollte künftig nur für die 92 ärmeren Länder im Rahmen der internationalen Impfallianz Gavi gelten. Unternehmen wie Pfizer und BioNTech könnten jedoch eine Lizenz für andere Märkte beantragen. Beide hätten dies aber nicht getan, erklärte Moderna.
BioNTech wies die Vorwürfe zurück. Das Mainzer Unternehmen erklärte, es respektiere valide geistige Eigentumsrechte. Die Arbeit von BioNTech sei originär und man werde sie entschieden gegen alle Anschuldigungen der Patentverletzung verteidigen, erklärte BioNTech. Angesichts des Erfolgs von Comirnaty sei es nicht ungewöhnlich, dass Pharmaunternehmen nun behaupteten, der Impfstoff verletze möglicherweise ihre geistigen Eigentumsrechte.
Moderna wirft BioNTech und Pfizer Patentverletzung vor
Quelle: Reuters
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