Es folgen die börsentäglichen Marktentwicklungen.
Bangalore, 24. Aug (Reuters) – Ein starker Dollar und heftige Konkurrenz im Cloud-Computing setzen dem SAP-Konkurrenten Salesforce zu. Der Konzern aus San Francisco senkte am Mittwoch nach US-Börsenschluss erneut seine Prognose für das Geschäftsjahr. Salesforce rechnet nun mit Erlösen zwischen 30,9 und 31,0 Milliarden Dollar. Im Mai hatte das Unternehmen seine Prognose bereits auf 31,7 bis 31,8 Milliarden Dollar heruntergeschraubt. Analysten hatten bislang im Durchschnitt 31,7 Milliarden Dollar erwartet. Die Salesforce-Aktie fiel nachbörslich sechs Prozent.
Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz verglichen mit dem Vorjahr noch um 22 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar. Salesforce punktete als Branchenprimus auf dem Markt für Kundenmanagement-Software (CRM) von der Übernahme des Bürochat-Anbieters Slack, der unter anderem mit MicrosoftMSFT.O Teams konkurriert.
Bangalore, 24. Aug (Reuters) – Der schwächelnde Markt für Computerspiele lastet auf Nvidia. Der weltweit größte Produzent von Grafik- und KI-Chips sagte am Mittwoch nach US-Börsenschluss für das laufende dritte Quartal einen Umsatz von 5,9 Milliarden Dollar voraus. Experten erwarten nach Refinitiv-Daten dagegen knapp sieben Milliarden Dollar. Die Nvidia-Aktie verlor im nachbörslichen Handel zunächst 2,8 Prozent. Angesichts der ungewöhnlich hohen Inflation in mehreren Staaten nehmen Gamer gegenwärtig Abstand vom Kauf neuer Ausrüstung wie Grafikkarten. Die Chiphersteller leiden zudem unter den Folgen des Ukraine-Krieges und den Corona–Lockdowns in wichtigen chinesischen Fertigungszentren.
New York/Bangalore, 24. Aug – Die Investmentgruppe BlackstoneBX.N ist Insidern zufolge einer von mehreren Bietern für die Rechte an dem Werk der britischen Band Pink Floyd. Der Konzern sei einer Vereinbarung gegenwärtig nicht nahe, sagten am Mittwoch mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen unter Verweis auf die laufenden Verhandlungen. Eine Stellungnahme von Pink Floyd lag nicht vor, Blackstone lehnte einen Kommentar ab. Die Zeitung „Financial Times“ hatte zuvor berichtet, der Deal könne über die Blackstone–Tochter Hipgnosis Song Management erfolgen und würde den Musikkatalog mit Liedern wie „Comfortably Numb“ und „Another Brick in the Wall“ mit fast einer halbe Milliarde Dollar bewerten.
Bangalore, 24. Aug (Reuters) – Der Raketenbauer SpaceX und die Telekom-Tochter T-Mobile haben eine gemeinsame Veröffentlichung von „Plänen zur Verbesserung der Konnektivität“ angekündigt. SpaceX- und Tesla-Chef Elon Musk sowie T-Mobile-CEO Mike Sievert sollen einem Tweet von SpaceX zufolge am Donnerstagabend (US-Zeit; Nacht auf Freitag MESZ) die Pläne vorstellen. Musk schrieb dazu auf Twitter, es handle sich um „etwas Besonderes“. SpaceX ist unter anderem wegen seiner bislang etwa 2700 Starlink-Satelliten bekannt, die auch in entlegenen Teilen der Welt Zugang zum Internet bieten sollen.
Barcelona, 24. Aug – Der Autobauer Ford schiebt Investitionen in Spanien auf und verweist dabei auf einen „veränderten Ausblick für Europa“. Der Konzern zog einen Antrag auf rund 100 Millionen Euro Fördergelder in Spanien zurück. Details dazu, was sich an seinem Ausblick für Europa geändert hat, nannte Ford nicht. Die Mittel aus dem staatlichen Corona-Krisenprogramm Perte hätten einen Produktionsbeginn bis Mitte 2025 erfordert.
Ford passe regelmäßig seine Planung an aktuelle Gegebenheiten an. „Dadurch ergeben sich für Europa Verzögerungen, die unsere Pläne für Valencia/Spanien betreffen, und was dazu führt, dass wir nicht das Perte-Förderprogramm in Anspruch nehmen können“, erklärte das Unternehmen am Mittwoch. Zum Zeitplan für Valencia hatte der Autobauer bisher angegeben, bis Ende des Jahrzehnts sollten dort Elektroautos vom Band rollen. Die Entscheidung für Valencia war zugleich eine Entscheidung gegen das deutsche Ford-Werk in Saarlouis als Fertigungsstandort für E-Autos. „Wir bekräftigen hiermit unser Bekenntnis zum Standort Valencia“, ergänzte Ford.
Zürich, 24. Aug – Der Schweizer Maschinenbauer Sulzer will zusammen mit BASF Technologien zur Produktion von erneuerbaren Kraftstoffen vorantreiben. Die Unternehmen gehen eine strategische Partnerschaft ein, um die Kohlenstoffintensität von erneuerbarem Diesel und nachhaltigem Flugzeugtreibstoff zu reduzieren, wie Sulzer am Mittwoch mitteilte. Zusammen mit dem deutschen Chemiekonzern wollen die Schweizer zudem kostengünstige chemische Prozesse entwickeln, um die Umwandlung von Kunststoffabfällen in neue Kunststoffe zu verbessern. Die Zusammenarbeit mit BASF ermögliche Sulzer den Ausbau des Portfolios und trage zu verbesserten Angeboten an nachwachsenden Brennstoffen und Kunststoffrecycling bei.
Paris, 24. Aug – Der französische Elektrotechnik-Konzern Schneider Electric erwägt die Komplett-Übernahme des britischen Softwareentwicklers Aveva. „Wir haben aber noch kein Angebot gemacht und es gibt keine Gewissheit, dass wir es machen werden. Auch die Bedingungen sind noch offen“, erklärte Schneider am Mittwoch. Eine Entscheidung werde spätestens am 21. September getroffen. Schneider hält bereits 60 Prozent an Aveva. Das Unternehmen entwickelt Software für die Planung und das Management von Ölplattformen, Schiffen und Chemieanlagen.
Die Aktien von Aveva stiegen nach der Ankündigung um knapp ein Drittel und kamen damit auf einen Börsenwert von umgerechnet rund zehn Milliarden Euro. Schneider legten 0,7 Prozent zu.
Tokio, 24. Aug – Der japanische Autobauer Honda will sich einem Zeitungsbericht zufolge von chinesischen Produktionsstandorten unabhängiger machen und plant demnach den Aufbau von Lieferketten außerhalb Chinas. Honda werde seine Lieferkette für den Inlandsmarkt in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zwar weiterhin in China belassen, aber gleichzeitig eine separate für Märkte außerhalb Chinas aufbauen, berichtete die Zeitung „Sankei“ ohne Angaben von Quellen. Ein Honda-Sprecher erklärte, der Konzern überprüfe zur Absicherung der Risiken die Lieferketten im allgemeinen. „Die Überprüfung der Lieferkette aus China und die Risikoabsicherung sind Elemente, die berücksichtigt werden müssen, aber es ist nicht ganz dasselbe wie das Ziel der Entkopplung“, sagte er. Fast 40 Prozent der Honda-Produktion fand 2021 in China statt. Viele große japanische Unternehmen haben umfangreiche Produktionsstandorte in China, die zuletzt durch die Lockdowns in China eingeschränkt wurden. Es gibt auch wachsende Sorgen über die Auswirkungen der Spannungen zwischen den USA und der Volksrepublik.
Zürich, 24. Aug – Der Schweizer Luxusgüter-Hersteller Richemont bekommt von einem zweiten einflussreichen Stimmrechtsberater Unterstützung im Ringen mit dem aktivistischen Aktionär Bluebell. Glass Lewis rät den Aktionären des Genfer Konzerns, den von dem Fondsmanager vorgeschlagenen Kandidaten Francesco Trapani nicht in den Verwaltungsrat zu wählen, wie es in den am Mittwoch verfügbaren Abstimmungsempfehlungen hieß. Es gebe zum jetzigen Zeitpunkt keinen ausreichenden Grund, die von Bluebell gestellten Anträge zu unterstützen, erklärte Glass Lewis. Zuvor hatte sich bereits ISS gegen die Wahl des ehemaligen LVMH-ManagersLVMH.PA ausgesprochen und auch der Richemont-Verwaltungsrat will Trapani nicht im Gremium haben. Die Generalversammlung von Richemont findet am 7. September statt.
Kopenhagen, 24. Aug – Das dänische Biotech-Unternehmen Bavarian Nordic will die Produktionskapazität für seinen Affenpocken-Impfstoff erhöhen. „Wir werden alles tun, um die hohe Nachfrage auf der ganzen Welt zu befriedigen“, sagte Firmenchef Paul Chaplin am Mittwoch. Der weltweit einzige Hersteller eines zugelassenen Impfstoffs gegen Affenpocken habe vor, bis Ende 2022 rund vier Millionen Dosen des Präparats zu liefern. Im zweiten Quartal erzielte der Konzern mit dem Impfstoff einen Umsatz von 117 Millionen dänischen Kronen (umgerechnet rund 16 Millionen Euro). Mehrere Länder verabreichen kleinere Dosen des Präparats, um möglichst viel aus den vorhandenen Vorräten herauszuschlagen. Die Wirksamkeit des Impfstoffs in kleineren Mengen ist aber nicht bekannt. „Ich habe volles Verständnis für die Dosisreduzierung“, sagte Chaplin. Allerdings verringere eine ausreichende Dosierung die Anzahl der Personen, die für eine zweite Impfung kommen müssten.
Berlin, 24. Aug – Die Rückkehr des Konzertbetriebs nach der Corona-Zwangspause lässt die Kassen beim Ticketvermittler CTS Eventim klingeln. Im zweiten Quartal lag der Umsatz nach Angaben vom Mittwoch mit 595 Millionen Euro um 44 Prozent über dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019. Der Betriebsgewinn betrug mit 105 Millionen Euro sogar fast doppelt so viel wie vor Ausbruch der Pandemie. In allen Kernmärkten hätten nach Aufhebung der Corona-Auflagen sehr viele Konzerte und Events stattgefunden, die herausragend besucht gewesen seien. „Das von zahllosen Menschen so schmerzlich vermisste Live Entertainment erlebt in diesem Sommer ein beeindruckendes Comeback, das sich unmittelbar in unserer Geschäftsentwicklung widerspiegelt“, sagte CTS-Eventim-Chef Klaus-Peter Schulenberg. Er sei zuversichtlich, dass nun für das Unternehmen der Wendepunkt zum Besseren erreicht sei. Eine konkrete Prognose sei angesichts des ungewissen Pandemieverlaufs zwar nicht möglich. Solange sich allerdings aus der weiteren Corona-Entwicklung und dem Ukraine-Krieg und seinen Folgen keine wesentlichen Belastungen ergäben, dürfte das Ergebnis allerdings deutlich höher ausfallen als im vergangenen Jahr.
24. August 2022 Marktentwicklungen
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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