Berlin, 11. Aug (Reuters) – Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 schraubt wegen der wirtschaftlichen Unsicherheiten und eines Anteilsverkaufs seine Ziele für das laufende Jahr herunter. Für das Gesamtjahr sei ohne weitere Portfolioveränderungen mit einem Umsatz von rund 4,375 Milliarden Euro (plus/minus 75 Millionen Euro) zu rechnen, teilte der Konzern aus Unterföhring bei München am Donnerstag mit.
Der bereinigte Betriebsgewinn dürfte bei rund 805 Millionen Euro liegen, mit einer Abweichung nach oben oder unten um 25 Millionen Euro. Bislang hatte der Konzern 4,6 Milliarden Euro Umsatz (plus/minus 100 Millionen Euro) und 840 Millionen Euro Gewinn (plus/minus 25 Millionen Euro) vorhergesagt. Der Werbemarkt sei aufgrund der derzeitigen Markt- und Rahmenbedingungen bis zum Jahresende schwer einzuschätzen, hieß es. Das Unternehmen beobachte die wirtschaftlichen Unsicherheiten genau, sagte ProSiebenSat.1-Chef Rainer Beaujean. „Insgesamt blicken wir weiter zuversichtlich auf die zweite Jahreshälfte 2022.“
Ein wichtiger Grund für die gesenkte Prognose ist nach Unternehmensangaben der Verkauf des US-Produktionsgeschäfts der Red Arrow Studios, was allein in der zweiten Jahreshälfte 175 Millionen Euro Umsatz und 15 Millionen Euro Gewinn koste. ProSiebenSat.1 hatte die Studios im Juli an den Hollywood-Veteranen Peter Chernin abgegeben.
Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz um ein Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn verharrte mit 166 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Beaujean sagte, das zeige, dass das Unternehmen krisenfester sei als viele andere Medienunternehmen. „So konnten wir trotz schwieriger Rahmenbedingungen als Gruppe unser Wachstum fortsetzen.“
ProSiebenSat.1 schraubt Ziele herab
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