Peking, 03. Aug (Reuters) – Die chinesischen Dienstleister sind im Juli wegen der gelockerten Corona-Auflagen so stark gewachsen wie seit 15 Monaten nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex stieg um 1,0 auf 55,5 Punkte, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Mittwoch zu der monatlichen Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Medienhaus Caixin mitteilte. Das Barometer hielt sich damit klar über der Marke von 50, ab der es ein Wachstum signalisiert. Zugleich wuchs das Neugeschäft dank der verbesserten Inlandsnachfrage so kräftig wie seit neun Monaten nicht mehr.
Einige Marktbeobachter sind sich jedoch nicht sicher, ob der Schub nach dem Ende der harten Lockdowns in Großstädten wie Shanghai mit wochenlangen Ausgangssperren anhalten wird. Neue Virusausbrüche haben in einigen Städten dazu geführt, dass die Aktivitäten wieder eingeschränkt wurden. „Hüten Sie sich vor der Erholungserzählung vom Juli“, warnte der Geschäftsführer der Datenfirma China Beiges Book, Leland Miller. „Die Daten vom Juli zeigen, dass sich die Unternehmen immer noch weitgehend weigern, zu investieren, Kredite zu vergeben und jetzt einzustellen.“ Viele Unternehmen würden einfach nicht daran glauben, dass ihr Corona-Albtraum vorbei sei.
Führende chinesische Politiker signalisierten zuletzt, dass das offizielle Wachstumsziel der Regierung von rund 5,5 Prozent für 2022 verfehlt werden dürften. Von Reuters befragte Ökonomen rechnen nur mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 4,0 Prozent in diesem Jahr.
Chinas Dienstleister wachsen nach Corona-Lockdowns wieder kräftig
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