03. Aug (Reuters) – Es folgen Entwicklungen aus Politik und Wirtschaft rund um das Thema Energie und Energiesparen, das infolge des Krieges in der Ukraine immer wichtiger wird:
18.30 Uhr – Die Siemens-Turbine für die Gaspipeline Nord-Stream-1 kann nach Darstellung des russischen Konzerns Gazprom wegen westlicher Sanktionen nicht an die Kompressorstation Portowaja geliefert werden. Hintergrund seien Strafmaßnahmen Kanadas, der EU und Großbritanniens, teilt der Energiekonzern mit.
18.21 Uhr – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bedankt sich bei einem Besuch in Kanada für die Wartung der Nord-Stream-1-Turbine, die Russland zufolge für den Betrieb der Gas-Pipeline wichtig ist. Baerbock sagt in Montreal, die Turbine sei seit längerem in Deutschland und müsse nur geholt werden von Russland. Der Ball liege im russischen Feld. Die Regierung in Moskau versuche aber, Spiele zu spielen und Energie als Waffe einzusetzen. „Wir haben gemeinsam auch den Bluff des russischen Präsidenten entlarvt“, so Baerbock an ihre kanadische Amtskollegin Melanie Jolie gerichtet. Russland leitet derzeit nur ein Fünftel der Gaskapazität durch die Nord-Stream-1-Pipeline.
17.45 Uhr – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock lehnt Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke ab. Dies sei keine Option für ihre Partei, sagt die Grünen-Politikerin im kanadischen Montreal. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich zuvor offen gezeigt für längere Laufzeiten der letzten drei Atomkraftwerke, die in Deutschland noch am Netz sind.
12.25 Uhr – Russlands Präsident Wladimir Putin hat Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder bei dessen Besuch vergangene Woche zugesichert, dass die im Zuge der westlichen Sanktionen gestoppte Gaspipeline Nord Stream 2 betriebsbereit ist. Schröder habe gefragt, ob sie genutzt werden könne, um die Gaslieferungen nach Europa zu stützen, teilt der Sprecher des Präsidialsamtes in Moskau, Dmitri Peskow, mit. Schröder habe sich besorgt über die Energiekrise in Europa geäußert und Putin um Erläuterungen gebeten. Bei der Pipeline Nord Stream 1 verhindere das Fehlen von Dokumenten den Transport der in Kanada gewarteten Turbine von Deutschland nach Russland, erklärt Peskow.
11.22 Uhr – Dänemark ist länger auf Gasimporte angewiesen als geplant. Das größte Gasfeld Tyra könne erst Ende 2023 oder Anfang 2024 wieder in Betrieb genommen werden und damit bis zu neun Monate später, teilen der Betreiber TotalEnergies und sein Partner Noreco mit. Hintergrund sei die verspätete Lieferung eines Moduls aus Indonesien. „Leider bleiben wir durch die Verzögerung bei Tyra länger auf Gas aus dem europäischen Markt angewiesen“, sagt Martin Hansen, der stellvertretende Direktor der dänischen Energieagentur. Dänemark wollte zügig von russischem Gas unabhängig werden und hatte für das Vorhaben auf das Gasfeld Tyra gesetzt.
10.10 Uhr – Die russischen Gaslieferungen nach Europa durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 und die Ukraine sind am Mittwoch unverändert im gedrosselten Umfang geflossen. Dies geht aus den Betreiber-Daten hervor. Der Gasfluss liegt demnach bei einem ähnlichen Volumen wie am Vortag.
09.39 Uhr – Bundeskanzler Olaf Scholz macht Russland für Verzögerungen beim Rücktransport einer in Kanada gewarteten Turbine für die Ostseepipeline Nord Stream 1 verantwortlich. Die Turbine könne jederzeit zurücktransportiert werden, sagt Scholz bei einem Werksbesuch bei Siemens Energy in Mühlheim an der Ruhr, wo die Turbine lagert. „Es muss nur jemand sagen, ich möchte sie haben, dann ist sie ganz schnell da“, sagt Scholz. Dem Eigentümer, dem russischen Energieriesen Gazprom, wirft der Kanzler vor, alle für eine Verringerung der Gaslieferungen durch Nord Stream 1 vorgebrachten technischen Gründe seien auf einer Faktenbasis nicht nachvollziehbar. „Das gehört auch zur Wahrheit“, sagt Scholz.
08.55 Uhr – Bundeskanzler Olaf Scholz sieht sich die Gas-Turbine von Siemens Energy an, die zum Zankapfel zwischen Russland und Deutschland geworden ist. Der SPD-Politiker traf am Morgen am Werk von Siemens Energy in Mühlheim an der Ruhr ein, wo die in Kanada gewartete Turbine seit Mitte Juli für den Weitertransport nach Russland bereitsteht. Russland liefert seit längerer Zeit deutlich weniger Gas durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1, als von der Kapazität her möglich wäre. Zur Begründung wird auf die fehlende Turbine verwiesen. Siemens Energy und die Bundesregierung erklären, die Turbine könne jederzeit nach Russland gebracht werden. Der russische Energieriese Gazprom, deren Tochter Nord Stream AG die Turbine gehört, nennt indes fehlende Unterlagen als Grund für die Verzögerung.
3. August 2022 Energie Ticker
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