Helsinki, 19. Jul (Reuters) – Der finnische Fortum-Konzern, Mehrheitseigner des angeschlagenen Versorgers Uniper, sollte der Regierung in Helsinki zufolge nicht noch weiteres Geld in den deutschen Gas-Importeur pumpen. Finnland wolle sicherstellen, dass eine Übereinkuft zu Uniper nicht zu Extra-Kosten für seine Steuerzahler führe, sagte Europaministerin Tytti Tuppurainen am Dienstag in Helsinki. Sie hatte bereits mit Vertretern der Bundesregierung Gespräche über eine Rettung Unipers geführt. Fortum gehört mehrheitlich dem finnischen Staat.
Deutschlands größter Gas-Händler Uniper muss wegen der Lieferkürzungen Russlands Gas am teuren Spotmarkt kaufen, um seine Lieferverpflichtungen zu erfüllen – und fährt damit hohe Verluste ein. Die Fortum-Tochter hatte die Bundesregierung um Hilfe gebeten, bei der staatseigenen Förderbank KfW will sie einen höheren Kreditrahmen. Fortum hatte erklärt, Uniper seit Beginn der Krise rund acht Milliarden Euro in Form von Darlehen und Garantien zur Verfügung gestellt zu haben. Fortum-Chef Markus Rauramo hatte vorgeschlagen, die „systemkritischen deutschen Unternehmensteile“ Unipers rund um das Gas-Geschäft unter die Kontrolle des deutschen Staates zu stellen. In deutschen Regierungskreisen war indes vor einer Rosinenpickerei der Finnen gewarnt worden. Die Gespräche um eine Rettung Unipers dauern an. Es werde eine schnelle Lösung gebraucht, bekräftigte Tuppurainen.
Finnland – Fortum soll nicht noch mehr in Tochter Uniper investieren
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