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Bitcoin verliert rund 20 Prozent – Probleme bei Kryptobank Celsius

Frankfurt, 13. Jun (Reuters) – Sorgen vor einer Rezession und Probleme bei einem Verleiher von Kryptowährungen lösen Panikverkäufe bei Bitcoin & Co aus. Der Kurs der älteste und wichtigste Cyber-Devise fiel am Montag zeitweise um fast 23 Prozent auf 22.560 Dollar und steuerte auf den größten Tagesverlust seit dem Börsen-Crash vom März 2020 zu. Gleiches galt für zweitwichtigste Internet-Währung Ethereum, die um gut 30 Prozent auf 1165 Dollar einbrach. 

Investoren fürchten, dass die US-Notenbank mit drastischen Zinserhöhungen die Konjunktur abwürgt. Wegen der anhaltend hohen Inflation gilt eine Zinserhöhung im Juli um 0,75 Prozentpunkte als sicher. Die derart großer Schritt könnte aber auch schon am Mittwoch kommen, wenn die Fed über ihre Geldpolitik berät. Investoren taxierten die Wahrscheinlichkeit hierfür auf 25 Prozent. Daher flohen sie aus risikoreichen Anlagen wie Aktien oder Kryptowährungen. Der zusammengerechnete Börsenwert aller knapp 20.000 Cyber-Devisen fiel daraufhin unter die Marke von einer Billion Dollar, teilte der Branchendienst CoinMarketCap.com mit. 

CELSIUS NETWORK BEFEUERT UNSICHERHEIT

In diese Gemengelage platzte die Ankündigung von Celsius Network, Abhebungen und Überweisungen zwischen Konten ruhen zu lassen. Das Unternehmen erklärte in einem Blogbeitrag: „Wir ergreifen diese notwendige Maßnahme, um die Liquidität und den Betrieb zu stabilisieren, während wir Schritte unternehmen, um Vermögenswerte zu erhalten und zu schützen.“ Die von Celsius ausgegebenen digitalen Anteilsscheine („Token“) <CEL=BTRX> brachen daraufhin an der Börse Bitrex um mehr als 50 Prozent auf 0,181 Dollar ein. 

Celsius sei ein bedeutender Krypto-Kreditgeber, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. „Der Absturz des Tokens weckt böse Erinnerungen an den jüngsten Kollaps rund um TerraUSD/Luna.“ Mitte Mai hatte der Kurssturz der Kryptowährung TerraUSD, die eigentlich im Verhältnis eins zu eins an den Dollar gekoppelt sein sollte, für Aufsehen gesorgt. Auslöser hierfür war der Vertrauensverlust in Luna. Geschäfte mit dieser frei handelbaren Cyber-Devise sollten die Kursbindung von TerraUSD garantieren. 

SPEZIALIST FÜR KRYPTOWÄHRUNGSKREDITE

Celsius Network verleiht digitales Geld, vergibt mit Kryptowährungen besicherte Kredite und bietet Sparprodukte für Kunden an, die ihre Cyber-Devisen bei dem Unternehmen anlegen. Auf ihrer Website wirbt die Firma mit jährlichen Renditen von bis zu 17 Prozent. Per 17. Mai hatte das Unternehmen laut Website Kredite im Wert von 8,2 Milliarden Dollar abgewickelt und verwaltete Vermögenswerte in Höhe von 11,8 Milliarden Dollar. Im vergangenen Jahr sammelte Celsius 750 Millionen Dollar bei Investoren ein, unter anderem beim zweitgrößten kanadischen Pensionsfonds. Dabei wurde das Unternehmen mit insgesamt 3,25 Milliarden Dollar bewertet. 

Joseph Edwards, Chef-Anlagestratege für Finanzwerte beim Vermögensverwalter Solrise, warnte vor Ansteckungsrisiken der Krise um Celsius, die über die Kryptowährungswelt hinausgehen könnten. Token von Celsius-Rivalen wie Aave oder Compound fielen an der Börse Kraken um jeweils knapp 20 Prozent. Das Problem sei, dass Firmen wie Celsius in einer Grauzone operierten, sagte Matthew Nyman von der Anwaltskanzlei CMS. Anders als klassische Banken unterlägen sie keiner klaren Regulierung mit entsprechenden Offenlegungspflichten. 

AUSVERKAUF BEI KRYPTOWERTEN

Vor diesem Hintergrund flogen Werte aus dem Bereich Kryptowährungen und Firmen, die sich mit der Bitcoin & Co zugrundeliegenden Blockchain-Technologie befassen, aus den Depots. Coinbase, Riot, Marathon und Silvergate verloren je rund 15 Prozent. Die Titel der deutschen Bitcoin Group, die eine Kryptowährungsbörse betreibt, büßten zeitweise zwölf Prozent ein. 

Microstrategy stürzten um fast 30 Prozent ab. Die Softwarefirma hat Milliarden in Bitcoin investiert. Gleiches gilt für den Elektroautobauer Tesla, dessen Aktien 6,2 Prozent verloren.

Bitcoin verliert rund 20 Prozent – Probleme bei Kryptobank Celsius

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Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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