29. Mai (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
20.01 Uhr – Selenskyj – Kritische Infrastruktur von Siewierodonezk zerstört
Der russische Beschuss von Siewierodonezk hat nach Darstellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die gesamte kritische Infrastruktur der Stadt zerstört. Dies gelte auch für mehr als zwei Drittel der Wohngebäude, sagt er in einer Fernsehansprache. Die Einnahme von Siewierodonezk sei gegenwärtig das Hauptziel der russischen Truppen.
19.12 Uhr – Die EU-Staaten haben einem Insider zufolge heute keine Einigung über ein Öl-Embargo gegen Russland erzielt. Die Verhandlungen sollen am Montagmorgen fortgesetzt werden, heißt es. Das Öl-Embargo soll Teil eines sechsten Sanktionspaketes sein. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat vor dem dem EU-Sondergipfel einen langsamen Verlust der europäischen Einigkeit beklagt.
16.33 Uhr – Nach Selenskyj-Besuch mehrere Explosion in Charkiw zu hören
Wenige Stunden nach dem Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj sind in der ukrainischen Stadt Charkiw einem Reuters-Reporter zufolge mehrere Explosionen zu hören. Über dem Nordosten der Stadt war eine schwarze Rauchwolke zu sehen. Selenskyj war am Sonntag in der Stadt und in der Umgebung von Charkiw. Er sprach dort mit ukrainischen Soldaten. Es war der erste offizielle Besuch von Selenskyj außerhalb Kiews seit der russischen Invasion am 24. Februar.
16.23 Uhr – Polen liefert der Ukraine 18 Haubitzen
Polen stellt der Ukraine 18 Haubitzen zur Verfügung, wie das polnische Radio unter Berufung auf Regierungskreise vermeldet. Etwa 100 ukrainische Soldaten seien ausgebildet worden, um die Haubitzen bedienen zu können. Von der polnischen Regierung und dem ukrainischen Verteidigungsministerium waren zunächst keine Stellungnahmen zu bekommen.
15.05 Uhr – Selenskyj besucht ukrainische Truppen in Region Charkiw
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist an die Front in der Region Charkiw gefahren. Das teilt sein Büro mit. „Ihr riskiert Euer Leben für uns und für Euer Land“, sagt er zu den Soldaten, die er auszeichnet und ihnen Geschenke übergibt. Seit der Invasion Russlands am 24. Februar hat Selenskyj damit erstmals die Region um die Hauptstadt Kiew verlassen.
13.46 Uhr – Erdogan laut Medien – Lassen Unterstützer von Terrorismus nicht in Nato
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat laut Medien bekräftigt, Staaten, die Terrorismus unterstützten, nicht in die Nato zu lassen. So lange er Präsident der Türkei sei, werde die Türkei definitiv nicht ja dazu sagen, zitiert der staatliche Sender TRT Haber Erdogan. Schweden und Finnland seien weder ehrlich noch aufrichtig, habe Erdogan bei seiner Rückkehr von einem Besuch in Aserbaidschan am Samstag gesagt. Finnland und Schweden haben offiziell den Beitritt zur Nato beantragt. Erdogan lehnt die Aufnahme ab. Er wirft den Ländern vor, Menschen mit Verbindungen zu terroristischen Gruppen zu beherbergen. Gespräche zwischen den drei Ländern sind Erdogan zufolge nicht auf dem zu erwartenden Niveau.
12.30 Uhr – Russland beliefert Serbien weiterhin mit Erdgas. Darauf hätten sich der russische Präsident Wladimir Putin und sein serbischer Amtskollege Alexandar Vucic in einem Telefonat verständigt, teilt das Präsidialamt in Moskau mit. Die beiden Länder wollten ihre Partnerschaft vertiefen. Vucic erklärt, Thema sei auch die Erweiterung von Gaslagern gewesen. Er und Putin hätten sich auf einen Liefervertrag über drei Jahre geeinigt. Über den Preis könne er nicht sprechen, Einzelheiten würden mit Gazprom geklärt. Der zehnjährige Liefervertrag mit dem russischen Energiekonzern läuft am 31. Mai aus. Nach russischen Angaben diskutierten Putin und Vucic auch die Lage in der Ukraine und im Kosovo. Dieses hat 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, was die dortige Regierung nicht anerkennt. Serbien unterhält traditionell enge Beziehungen zu Russland und will EU-Mitglied werden. Dafür ist aber eine Normalisierung des Verhältnisses zum Kosovo nötig.
11.03 Uhr – Die russischen Truppen haben nach Angaben der Regierung in Moskau ein großes Arsenal der ukrainischen Armee in Krywyi Rih zerstört. Raketen hätten das Lager getroffen, meldet die russische Nachrichtenagentur Tass und zitiert das Verteidigungsministerium. Krywyi Rih ist eine Großstadt im südlichen Zentrum der Ukraine. Zudem sei in der Region Dnipro mit Luftabwehrraketensystemen ein ukrainisches Kampfflugzeug vom Typ SU-25 abgeschossen worden.
06.33 Uhr – Die Kämpfe um die ostukrainische Stadt Siewierodonezk halten nach Angaben des ukrainischen Militärs an. Russische Einheiten hätten auch am Samstag ihre Angriffe auf das Gebiet der Stadt fortgesetzt, teilt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte am Sonntagmorgen auf Facebook mit. „Die Kämpfe gehen weiter.“
00.44 Uhr – Wenige Tage vor Inkrafttretens des Grundsicherungs-Anspruches für ukrainischen Geflüchtete sind einem Zeitungsbericht zufolge in Deutschland 352.545 ukrainische Staatsangehörige und 12.371 Drittstaatsangehörige mit biometrischen Daten registriert worden. Das erklärt das Bundesinnenministerium auf eine Anfrage der „Bild am Sonntag“ laut einem Vorabbericht. Laut der Bundesagentur für Arbeit haben sich Stand Freitag 44.000 Ukrainer bei den Jobcentern Arbeit suchend gemeldet.