Stellen Sie sich kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Jan Denecke, CEO und Co-Founder von twelve by twelve. Ich war 15 Jahre lang Rechtsanwalt im Bereich Urheberrecht. 2016 habe ich dann mein erstes Start- Up gegründet, dass sich unter anderem auch im Bereich Dokumentation von Lizenzketten und Lizenzauszahlungen für Urheberrechte über Blockchain beschäftigt hat. Mein juristischer Background hilft mir sehr in dem Blockchain Bereich, da es hier sehr viel auf die juristische Einordung von Sachverhalten ankommt, gerade wenn es um das „Tokenesieren“ von Assets geht. Ohne ein klares juristische Verständnis sind in diesem Bereich erfolgreiche Businesskonzepte nicht mehr denkbar. NFTs sind deswegen nicht wirklich für mich sie haben nur die notwendige gesellschaftliche Aufmerksamkeit bekommen, so dass es für mich klar war etwas in der Musik zu machen. Dieses Jahr habe ich dann mit Michael Eisele und Philipp Köhn die twleve x twelve gegründet.
Warum haben Sie sich entschieden twelve x twelve zu gründen?
Wir beobachten den Markt schon lange und es lag auf der Hand für den Musikbereich eine digitale Plattform zu schaffen, über die Musik und deren artverwandte Kunst als NFT vertrieben werden kann, gerade auch für den europäischen Markt. Michael Eisele als erfolgreicher Musikproduzent, Philipp Köhn als erfahrener Product Manager und ich als ehemaliger Urheberrechtsanwalt sind als Blockchain- Enthusiasten eine gute Mischung dafür. Jeder hat mit dem Teil seiner eigenen langjährigen Erfahrung in dem jeweiligen Bereich das Produkt mitgestaltet und weiterentwickelt. twelve x twelve steht für das Format der alten Vinyl Alben. Diesen erfolgreichen Use Case der Musikgeschichte haben wir uns zum Vorbild gemacht, darauf aufgebaut und diesen digital transformiert.
Wir wollten Musik und digitale Inhalte wieder besitzbar machen und nicht nur konsumierbar.Der wohl wichtigste Schritt war festzustellen, ob es einen Marketfit für unseren speziellen Use-Case gab. Das festzustellen war wichtig, da wir uns in einem noch sehr neuen Bereich befinden, der ganz am Anfang steht. Das haben wir dann mit dem ersten Album Release als NFT mit dem Scooter Album „God Save the Rave“ für uns bewiesen. Diesen haben wir im April über Opensea gedropt und uns auf Basis dieser Erfahrungen erst dann dazu entschieden unseren eigenen Marktplatz zu eröffnen. Auch die Entscheidung, die für uns richtige Blockchain zu verwenden, nämlich Polygon, um von Anfang an Transaktionskosten und den Carbon-Foodprint niedrig zu halten, war ein wichtiger Schritt. Schließlich musste auch das richtige Team zusammengestellt werden, das in der Lage sein sollte, das Thema richtig umzusetzen. Aber das wohl wichtigste war, alles zusammen so schnell wie möglich aufzugleisen. Hierfür war unser bereits bestehendes Netzwerk in die unterschiedlichen Industrien von Vorteil. Wir haben von der Gründung bis zur Eröffnung sechs Monate gebraucht. Uns war wichtig, dass wir die Ersten am Markt sind.
Welche Vision steckt hinter twelve by twelve?
twelve x twelve ist ein NFT-Marktplatz für Musik und musikartverwandte Kunst, der Fans und Künstlern die Möglichkeit bietet, direkt voneinander zu profitieren. Mit twelve x twelve wollen wir eine bessere Welt für Künstler und Fans schaffen, indem wir unter mit Blockchain Technologie (NFTs) sicherstellen, dass ein Großteil aller Einnahmen an den Künstler gehen und der Fan digitale einzigartige limitierte Werke besitzen und handeln kann.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Es muss aktuell noch einiges an Aufklärungsarbeit geleistet werden, insbesondere die Vorteile und Bedeutung von NFTs als neues Vertriebs- und Investmentmedium für die Industrie muss erläutert werden. Für jemanden, der sich noch nicht mit Blockchain & Co. auseinandergesetzt hat, ist es schwierig auf Anhieb die Vorteile zu sehen, da die Technik dahinter und deren Möglichkeiten verstanden werden sollte. Gut ist, dass wir da nicht allein sind, sondern gerade vieles im NFT-Bereich passiert und neue Plattformen entstehen. Das hilft die Botschaft unter Leute zu bringen. Wir haben uns bis jetzt selbst finanziert, sind aber derzeit mit unterschiedlichen potenziellen Partnern am Sprechen.
Wer ist die Zielgruppe von twelve by twelve?
Unsere Zielgruppe sind auf der User-Seite Fans, die ein persönliches Erinnerungsstück ihres Lieblingskünstlers besitzen wollen und gleichzeitig ihnen eine gewisse Wertschätzung ihrer Kunst entgegenbringen möchten, die durch Streamingportale in den letzten Jahren stark verlorengegangen ist.Auf der Kundenseite haben wir Künstler und Musiker, die zum einen ihre eigene Kunst bereitstellen wollen, zum anderen aber auch Kollaborationen mit anderen Künstlern eingehen wollen und so etwas völlig Neues und Außergewöhnliches schaffen wollen.
Wie funktioniert twelve by twelve? Wo liegen die Vorteile?
Das Angebot von twelve x twelve kann somit in drei Kernbereiche aufgeteilt werden:
• NFT-Kreation und Distribution,
• NFT-Promotion und Marketing und
• das „Tokenizen“ von Musikrechten
Wir bieten unseren Kunden, wie z.B. Artists, Labels und Produzenten an, bereits bestehende Inhalte zu überarbeiten und/oder neue Werke als NFT-Formate über unseren Marktplatz zu vertreiben. Ferner werden wir das Asset „Musikrechte“ über das NFT Format für Fans investierbar machen, indem wir dies tokenesieren und sogenannte NFSTs (Non-Fungible-Security-Token) erstellen.Den Usern unserer Plattform bieten wir dabei qualitativ hochwertige und rechtssichere Inhalte, einen einfachen Kaufprozess und die Möglichkeit, einzigartige Werke Ihrer Künstler zu erwerben – und nicht nur zu streamen. So können Fans ihre Künstler direkt unterstützen und haben die Sicherheit und Transparenz, dass die Zahlungen auch bei den Künstlern ankommen.
Wie ist das Feedback?
Wir haben natürlich gerade erst gestartet aber das Feedback ist großartig. Dennoch müssen wir noch einiges an Aufklärungsarbeit leisten, insbesondere die Vorteile und Bedeutung von NFTs als neues Vertriebsmedium für die Industrie muss erläutert werden. Für jemanden, der sich noch nicht mit Blockchain & Co. auseinandergesetzt hat, ist es schwierig auf Anhieb die Vorteile zu sehen, da die Technik dahinter und deren Möglichkeiten verstanden werden sollte. Gut ist, dass wir da nicht allein sind, sondern gerade vieles im NFT-Bereich passiert und neue Plattformen entstehen. Das hilft die Botschaft unter Leute zu bringen.
Twelve x twelve, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Der Marktplatz ist der erste Baustein des twelve x twelve Metaverse. Über unsere Landingpage www.twlvxtwlv.com oder die App soll man zukünftig mit seinem digitalen Avatar in einen digitalen Club oder eine digitale Konzerthalle eintreten, in dem die Künstler via Greenscreen Technologie live auftreten können, ferner wird es eine NFT-Galerie, ein Record Store, eine Hall of Fame und vieles mehr geben. Alle Produkte, von Merchandise, „digital wearables“, Musik und deren artverwandet Kunst kann dann über den angeschlossenen Marktplatz erworben, getauscht und verkauft werden. Die Gäste können sich während den Veranstaltungen live miteinander austauschen. Das Metaverse wird der Playground für die Community, um die NFTs direkt anzuwenden, in der der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.Weiterhin werden wir in 2022 das sog. „A Thousand Fans“ Konzept verwirklichen. Dies soll es den Fans ermögliche direkt in die kreative Schöpfung ihrer Band zu investieren. Das gibt Artist oder der Band die Möglichkeit leichter an Finanzierungen zu kommen und somit unabhängiger in dem kreativen Schaffen zu werden. Es ist eine Art „tokenbasiertes“ Crowdinvesting, dass direkt den Fan anspricht. Die Aussage hier ist, dass für einen Künstler 1000 treue Fans mehr wert sein können als 1.000.0000 beliebige Streamer.Und wir wollen natürlich die erste Adresse für Musik und musikartverwandet Kunst in dem NFT Markt werden.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Eigentlich habe ich nur einen wichtigen Tipp: Genau hinzuhören, wenn Kritik geäußert wird an der Idee, Umsetzung oder sonstigen wesentlichen Punkten des Ventures. Menschen haben unterschiedliche Qualitäten und Gründer sind meistens auch Visionäre. Das heißt aber auch, dass sie gerade, wenn es um sehr innovative Räume geht, in denen sie sich bewegen, Gefahr laufen, wesentliche Punkte zu übersehen, die auch zum Erfolg beitragen. Hierfür muss man Kritik ernst und sich die Zeit nehmen, um sich damit ernsthaft und gewissenhaft auseinanderzusetzten. Meistens steckt immer ein bisschen Wahrheit darin, die einem hilft, sein Projekt erfolgreicher aufzubauen.
Webseite: Twelve x twelve
Wir bedanken uns bei Jan Denecke für das Interview. Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.