Weißenhaus, 14. Mai (Reuters) – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wirft Russland neben dem Angriffskrieg gegen die Ukraine auch die Führung eines „Korn-Kriegs“ vor. Die Regierung in Moskau versuche bewusst, den Ukraine-Krieg in der Welt, insbesondere in Afrika auszuweiten, sagte Baerbock zum Abschluss des Treffens der G7-Außenminister am Samstag in Weißenhaus.
Dass Russland die Häfen in der Ukraine blockiere und deshalb kein Getreide exportiert werden könne, sei kein Kollateralschaden des Krieges. „Wir dürfen nicht naiv sein“ betonte Baerbock. Vielmehr bereite Russland damit den Nährboden, um den internationalen Zusammenhalt bewusst zu schwächen.
Baerbock warnte, bis zu 50 Millionen Menschen in Afrika und dem Nahen Osten seien durch die Krise zusätzlich von Hunger bedroht. „Durch Russlands Handeln fallen Lieferungen aus, steigen Preise nicht nur bei uns, sondern weltweit ins Unermessliche, und es droht brutaler Hunger“, sagte Baerbock.
Begleitet werde diese Strategie von einer massiven Desinformationsstrategie, „die mit absurden Behauptungen versucht, Täter und Opfer umzukehren“. Nicht der Westen trage an der Entwicklung die Schuld. Es gebe keine Sanktionen gegen Getreide, „sondern die Sanktionen richten sich an das Machtzentrum des russischen Regimes, damit dieser völkerrechtswidrige Krieg unterbunden wird“.
Baerbock wirft Russland Führung von „Korn-Krieg“ vor
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