Sonntag, Dezember 22, 2024
StartNewsVerband sieht Ryanair-Flugreduzierung als "Alarmzeichen"

Verband sieht Ryanair-Flugreduzierung als "Alarmzeichen"

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Die Luftfahrtbranche fürchtet eine weitere Ausdünnung des deutschen Flugverkehrs nach Europa.

„Die drastische Reduzierung des Angebots von Ryanair am Flughafen Berlin-Brandenburg sollte von der Bundesregierung als eindeutiges Alarmzeichen verstanden werden: Die Kostenschraube für den Luftverkehr in Deutschland ist überdreht“, sagte Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) und fordert die Bundesregierung auf, die Kosten in der Luftfahrt nicht weiter zu erhöhen.

Der Verbandschef fordert ein „Belastungsmoratorium“ bei den staatlichen Standortkosten – wie der Luftverkehrsteuer, Luftsicherheits- und Flugsicherungsgebühr. „Airlines kommen zunehmend zu der Ansicht, dass es sich aufgrund immer höherer Steuern und Gebühren betriebswirtschaftlich nicht mehr lohnt, nach Deutschland zu fliegen. Das ist ein fatales Signal für Reisende und den Wirtschaftsstandort“, warnte Lang.

2025 soll die maximale Höhe der Luftsicherheitsgebühr weiter von 10 auf 15 Euro steigen. Ryanair hatte angekündigt, 2025 sein Flugangebot von Berlin wegen zu hoher Flughafenkosten und Steuerbelastungen um ein Fünftel zu reduzieren. Die staatlichen Standortkosten gehörten schon 2019 zu den höchsten in Europa. Die Differenz lag zwischen den günstigsten und teuersten europäischen Flughäfen bei 2.000 Euro. „Inzwischen haben sich die Gebühren nahezu verdoppelt und die Differenz ist auf bis zu 4.000 Euro gestiegen. Das entspricht rund 30 Euro pro Passagier“, rechnete Lang vor. Bei einem durchschnittlichen Ticketpreis der Billigairlines von 66 bis 110 Euro rentieren sich die Flüge nach Deutschland immer weniger. „In der Folge fällt Deutschland bei der Entwicklung des Luftverkehrs nach der Corona-Pandemie immer weiter zurück.“


Foto: Passagiere vor Einstieg in Ryanair-Maschine (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

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