Berlin, 08. Dez – Es folgen Entwicklungen aus Politik und Wirtschaft rund um das Thema Energie und Energiesparen, das infolge des Krieges in der Ukraine immer wichtiger wird:
15.15 Uhr – Die Bundesländer pochen vor dem Gespräch mit der Bundesregierung darauf, dass der Bund sich stärker bei der Nothilfe für kleine Firmen in der Energiekrise engagiert. Die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, Stephan Weil (SPD) und Hendrik Wüst (CDU), kritisierten, dass der Bund dieses Thema den Ländern überlassen wolle. So könnten Standorte wegen unterschiedlicher Länderregeln gegeneinander ausgespielt werden, sagt Wüst. Weil fordert Hilfen besonders für energieintensive Unternehmen, weil der Energiepreisdeckel deren Wettbewerbsnachteile auf Weltmärkten nicht beseitige.
13.23 Uhr – Sechs EU-Länder – Deutschland, die Niederlande, Österreich, Dänemark, Estland und Luxemburg – warnen in einer E-mail die anderen Mitgliedsstaaten vor Versuchen, einen noch niedrigeren Gaspreisdeckel durchzusetzen. „Wir sind besorgt wegen der Senkung der Zahlen“, heißt es in der E-mail an die tschechische EU-Ratspräsidentschaft, die Reuters vorliegt. Die Skeptiker fürchten, dass bei einem Preisdeckel Gasanbieter andere Regionen bevorzugt beliefern und es zu Engpässen kommen könnte. Die EU-Energieminister sollen bei einem Treffen am 13. Dezember einen Kompromiss finden. In den Vorüberlegungen wurde die mögliche Obergrenze zuletzt bereits nach unten gesetzt.
12.22 Uhr – Usbekistan führt kein Gas mehr aus. Die kälteren Temperaturen führten zu einem erhöhten Verbrauch im Land, berichtet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das staatliche Gasunternehmen Uztransgas. In den vergangenen Tagen kam es im Land, einschließlich der Hauptstadt Taschkent, zu Engpässen bei der Gasversorgung, da der Verbrauch aufgrund eines Kälteeinbruchs in die Höhe schnellte. Dies führte bereits dazu, dass Usbekistan die Ausfuhr von sechs Millionen Kubikmetern Gas pro Tag nach China einstellte. Insgesamt produziert das Land nach offiziellen Angaben jährlich etwa 52 Milliarden Kubikmeter Erdgas, wobei vier Milliarden Kubikmeter importiert und 2,7 Milliarden Kubikmeter exportiert werden.
00.21 Uhr – Vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag dringt Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig (SPD) auf zusätzliche Hilfen für Heizöl-, Pellet- oder Brikett-Kunden sowie eine schnelle Härtefallregelung für kleine und mittlere Unternehmen. „Bisher haben wir noch keine Lösung für Verbraucher und Verbraucherinnen, die mit Öl, Pellets oder Briketts heizen, obwohl auch deren Ausgaben kräftig gestiegen sind“, sagt Schwesig im Gespräch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Auch die zusätzliche Härtefallregelung des Bundes für kleine und mittelständische Unternehmen müsse jetzt schnell auf den Weg gebracht werden. „Hier braucht es jetzt zügig Klarheit.“ Auch Einrichtungen wie Krankenhäuser bräuchten jetzt Planungssicherheit.
8.12.22 Energie Ticker
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Tom auf Pixabay
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