Frankfurt, 30. Jan – Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
12.50 Uhr – Die Sorge vor Spannungen zwischen den USA und China setzt chinesische Unternehmen unter Druck. Die Aktien von Alibaba, Bilibili, Tencent und Weibo fallen im vorbörslichen US-Handel zwischen vier und 7,5 Prozent. Hintergrund sind mehrere Medienberichte. So sagte ein führender Republikaner dem TV-Sender „Fox News“, die USA müssen sich auf eine militärische Eskalation des Taiwan-Konflikts einstellen. Zuvor hatte ein Vier-Sterne-General der US-Luftwaffe einen Krieg mit China für das Jahr 2025 prognostiziert. Zudem berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg, die USA hätten sich mit den Niederlanden und Japan auf Export-Verbote für bestimmte Maschinen zur Halbleiterfertigung nach China verständigt.
11.25 Uhr – Ein Anstieg der Inflationsrate in Spanien stützt die Erwartung auf Zinserhöhungen in der Euro-Zone und damit den Euro. Die Währung steigt um 0,4 Prozent auf 1,09 Dollar. „Die spanische Inflationsrate untermauert die Erwartung einer Zinsanhebung um 50 Basispunkte am Donnerstag“, sagt Niels Christensen, Chefanalyst von der Nordea Bank. Seitens der US-Notenbank Fed gehen Experten von einer Anhebung um 0,25 Prozent aus. Die Erwartung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in diesem Jahr stärker an der Zinsschraube drehen wird als die Fed, beflügelt den Euro. Zudem machen steigende Zinsen Anlagen in der Euro-Zone für internationale Investoren attraktiver.
11.00 Uhr – Eine interne Untersuchung und Chefwechsel setzen die Aktien des Anbieters von Online-Wetten 888 auf Talfahrt. Die Wertpapiere fallen in London um mehr als 23 Prozent auf 79,30 Pence und landen damit am Ende des britischen Nebenwerteindex.FTMC. Wegen einer internen Untersuchung werde das Unternehmen seine VIP-Aktivitäten im Nahen Osten einstellen, so der Konzern. Dies werde die Gesamteinnahmen der Gruppe um mindestens drei Prozent senken. Außerdem werde CEO Itai Pazner mit sofortiger Wirkung zurücktreten.
10.40 Uhr – Schwindende Hoffnungen auf eine Ausweitung der Förderquoten durch die Opec+ sowie Nervosität vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed drücken den Ölpreis. Rohöl der Sorte Brent sowie US-Öl WTI verbilligen sich um bis zu 1,1 und 1,2 Prozent auf 85,74 Dollar und 78,73 Dollar pro Barrel (159 Liter). Die von Analysten erwartete Zinsanhebung um 0,25 Prozent durch die Fed könnte Investoren zufolge die Nachfrage nach Öl drücken, da die Kreditkosten sich erhöhen. Zudem wird erwartet, dass die Opec+ Länder ihre Fördermenge auf demselben Niveau belassen, da auch sie den Experten der Australia National Bank zufolge den Fed-Entscheid abwarten werden. Beide Beschlüsse werden am Mittwoch erwartet.
09.40 Uhr – Die Aktien der Fluglinie Flyr stürzen nach Äußerungen des Unternehmens zur Liquidität ab. Die Titel der angeschlagenen norwegischen Firma fallen um bis zu 78,3 Prozent auf 0,0015 Kronen und erreichen damit ein Rekordtief. Der Konzern hatte zuvor mitgeteilt, sich in einer kritischen kurzfristigen Liquiditätssituation zu befinden. Es sei nicht gelungen, das benötigte Geld bei den Aktionären oder potenziellen Investoren einzusammeln.
09.20 Uhr – Die Sanktionierung ihrer russischen Leasingtochter in der Ukraine setzt die Raiffeisen Bank International zu. Daraufhin fielen die Aktien des österreichischen Geldhauses in Wien zur Börseneröffnung um bis zu 10,2 Prozent. Die Sanktionierung wurde am Sonntagabend von einem Sprecher der Bank von der Ukraine bestätigt.
08.35 Uhr – Die US-Investmentbank Morgan Stanley gibt ihren geplanten Verkauf von PNE-Anteilen auf und setzt damit die Aktien des deutschen Windparkbetreibers unter Druck. Die Titel des im SDax gelisteten Unternehmens fallen im Frankfurter Frühhandel um 17,8 Prozent. Gespräche mit potenziellen Interessenten über einen Erwerb der Beteiligung in Höhe von 40 Prozent würden derzeit nicht weitergeführt, teilte PNE am Freitagabend mit.
30. Januar 2023 wichtige Kursbewegungen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von geralt auf Pixabay
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