Es folgen wichtige Marktentwicklungen für den 30. März 2023.
Frankfurt, 30. Mrz – Der chinesische Elektroautobauer Nio hat in Frankfurt den zweiten deutschen Standort seines Kundencenters „Nio House“ eröffnet. Das Unternehmen will Autos in erster Linie per Abonnement oder Leasing losschlagen statt sie zu verkaufen. Seit Marktstart im Oktober wurden knapp 500 Elektroautos der Marke in Deutschland zugelassen. Mit Düsseldorf Ende Juni und Hamburg Ende dieses Jahres folgen zwei weitere Standorte, mit denen das Unternehmen die Marke bekannt machen will. Im „Nio House“ werden die Modelle nicht nur ausgestellt, Besucher können Co-Working-Plätze oder Konferenzräume nutzen. „Das Konzept ist ein wesentlicher Baustein der Markenentwicklung“, sagte Christian Wiegand, Manager für Kundengewinnung in Deutschland. Mit der Entwicklung des ersten deutschen Standortes in Berlin sei Nio sehr zufrieden.
Hongkong, 30. Mrz – Der chinesische E-Commerce-Riese JD.com will seine Immobilien- und Industriesparten abspalten und an die Hongkonger Börse bringen. Nach Vollendung der Abspaltung von JD Industrials und JD Property werde JD.com indirekt noch mehr als 50 Prozent der Anteile an den beiden Unternehmen halten, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Umfang und Struktur der Börsengänge seien noch nicht abschließend geklärt. Die an der Wall Street notierten Aktien von JD.com stiegen am Donnerstag im frühen Handel um sechs Prozent, nachdem sie in den vergangenen zwei Jahren um fast 38 Prozent gefallen waren.
Bangalore, 30. Mrz – Der chinesische Amazon-Rivale Alibaba hat einem Medienbericht zufolge mit den Vorbereitungen für den Börsengang seiner Logistiksparte Cainiao Network Technology in Hongkong begonnen. Der Konzern arbeite mit Banken wie China International Capital Corp und Citigroup zusammen, um die Platzierung vorzubereiten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf Insider. Die Logistiksparte werde derzeit mit mehr als 20 Milliarden Dollar bewertet. Cainiao strebe eine Börsennotierung noch in diesem Jahr an, habe sich aber noch nicht auf den Umfang des Börsengangs festgelegt. Cainiao, CICC und Citigroup reagierten zunächst nicht auf Anfragen von Reuters nach einer Stellungnahme. Anfang der Woche hatte Alibaba angekündigt, sich in sechs Firmen aufspalten zu wollen und die Möglichkeit von Börsengängen oder anderen Formen der Kapitalbeschaffung zu prüfen.
Düsseldorf, 30. Mrz – Der zum Verkauf stehende englische Fußballclub Manchester United hat im zweiten Quartal die Rückkehr in die schwarzen Zahlen geschafft. Netto erzielte der aktuelle Tabellendritte der Premier League einen Gewinn von 6,3 Millionen Pfund (7,2 Millionen Euro) nach einem Minus von 1,4 Millionen Pfund vor Jahresfrist, wie der englische Rekordmeister am Donnerstag mitteilte. Der Mehrheits-Aktionär, die US-Familie Glazer, hatte im vergangenen Jahr seine Anteile ins Schaufenster gelegt. Inzwischen gibt es mit dem Unternehmen Ineos des britischen Milliardärs Jim Ratcliffe und Scheich Dschassim Bin Hamad al Thani aus Katar zwei bestätigte Bieter für ManUnited.
Brüssel, 30. Mrz – Die Cloud-Sparte von Google wirft dem Konkurrenten Microsoft wettbewerbswidrige Praktiken vor und kritisiert dessen Geschäfte mit europäischen Anbietern. „Microsoft hat ganz klar eine wettbewerbswidrige Haltung im Bereich der Cloud“, sagte Amid Zavery, Vizepräsident der Alphabet-Tochter Google Cloud, der Nachrichtenagentur Reuters in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. Man habe die Kartellwächter der EU dazu aufgefordert, dies genauer zu untersuchen. Ein Microsoft-Sprecher sagte, man engagiere sich für die Cloud-Anbieter in Europa und deren Erfolg. Die Europäische Kommission lehnte eine Stellungnahme ab.
Berlin, 30. Mrz – Die Hamburg Commercial Bank (HCOB) ist gut ins neue Jahr gestartet und hält trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten und jüngsten Turbulenzen im Bankenmarkt an seinen Zielen für 2023 fest. Auf Basis der operativen Geschäfte von Januar bis März und der soliden Kapitalausstattung sei man zuversichtlich, wie angepeilt nach Steuern mehr als 250 Millionen Euro zu erzielen, erklärte der Chef der früheren HSH Nordbank, Ian Banwell, am Donnerstag zu den finalen Zahlen für 2022. „Auch mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen im Bankensektor sehen wir die HCOB mit ihrer spürbar über dem Durchschnitt europäischer Banken liegenden Liquiditätsdeckungsquote und den zu Marktpreisen bewerteten liquiden Anleihen gut aufgestellt.“
Vor Steuern hatte die Bank 2022 rund 363 Millionen Euro verdient und nach Steuern 425 Millionen Euro. Im zweiten Quartal soll die Hauptversammlung grünes Licht für eine Dividendenzahlung von 1,5 Milliarden Euro geben. Die Eigentümer um die US-Finanzinvestoren Cerberus und JC Flowers machen damit rund vier Jahren nach ihrem Einstieg bei der ehemaligen Landesbank Kasse. Sie hatten das Institut Ende 2018 als erste Landesbank privatisiert und für rund eine Milliarde Euro übernommen.
Paris, 30. Mrz – Der Schweizer Nestle-Konzern schließt eine Fabrik für Tiefkühlpizzas in Frankreich. Der Umsatz mit den Pizzas der Marke Buitoni war nach dem Auftreten von Kolibakterien im vergangenen Jahr eingebrochen. „Die Absatzprognosen für das Werk lagen weit unter den Mengen, die bei der Wiedereröffnung im Dezember erwartet worden waren“, erklärte der weltgrößte Lebensmittelhersteller am Donnerstag. Die französische Staatsanwaltschaft hatte im vergangenen Jahr wegen des Verdachts, ein Ausbruch der E.coli-Infektion in der Fabrik könnte für den Tod einer Person und die Verletzung von 14 weiteren verantwortlich sein und dort sei gegen Lebensmittelsicherheitsvorschriften verstoßen worden, eine Untersuchung eingeleitet.
Amsterdam, 30. Mrz – Der niederländische Stromnetzbetreiber Tennet hat Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 23 Milliarden Euro vergeben. Dabei sollen Systeme aufgebaut werden, die Windparks in der Nordsee mit dem Festland verbinden, wie die staatliche Firma am Donnerstag mitteilte. Die elf Aufträge gehen an Konsortien unter der Leitung von Hitachi Energy 6501.Tund General Electric. Die geplanten Systeme sollen den von den einzelnen Windturbinen auf See gewonnenen Wechselstrom in Hochspannungsgleichstrom umwandeln und zu den Konverterstationen an Land leiten.
Frankfurt, 30. Mrz – Die Medizintechnikfirma Eckert & Ziegler hat im vergangenen Jahr von der Übernahme des argentinischen Nuklearmedizinspezialisten Tecnonuclear und einem starken Geschäft mit Radiopharmazeutika profitiert. Der Umsatz stieg um 23 Prozent auf gut 222 Millionen Euro, wie das Berliner Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Jahresüberschuss legte um ein Fünftel auf gut 29 Millionen Euro zu. Die Aktionäre sollen eine konstante Dividende von 50 Cent je Aktie erhalten. Für 2023 geht Ecker & Ziegler von einem Umsatzanstieg auf knapp 230 Millionen Euro aus, der Nettogewinn dürfte allerdings wegen höherer Ausgaben für klinische Entwicklungen auf rund 25 Millionen Euro schrumpfen.
München, 30. Mrz – Der Münchner IT-Dienstleister Cancom setzt dank eines Sparprogramms im laufenden Jahr auf ein verbessertes operatives Ergebnis. Der operative Gewinn (Ebita) soll auf 70 bis 80 Millionen Euro steigen, nachdem er 2022 unerwartet um mehr als ein Drittel auf 54,2 Millionen Euro eingebrochen war. Der Umsatz, der im vergangenen Jahr mit 1,29 Milliarden Euro auf der Stelle trat, soll auf 1,32 bis 1,39 Milliarden Euro zulegen, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Cancom hatte im Februar ein „Effizienz- und Profitabilitätsprogramm“ angekündigt.
Die Aktionäre sollen unter dem Gewinneinbruch nicht leiden. „Unsere finanziellen Handlungsspielräume sind groß und die Perspektiven für 2023 gut“, begründete Vorstandschef Rüdiger Rath die bei 1,00 Euro stabile Dividende. Der um Sondereffekte bereinigte Nettogewinn sank um ein Drittel auf 32,4 Millionen Euro.
Bangalore, 30. Mrz – Wegen der geplanten Verschärfung der EU-Auflagen könnte Meta einem Zeitungsbericht zufolge in Europa künftig auf politische Werbeanzeigen verzichten. Der Betreiber der Online-Netzwerke Facebook und Instagram befürchte, die neuen EU-Regelungen gegen Desinformation während Wahlen nicht erfüllen zu können, schrieb die „Financial Times“ in ihrer Donnerstagausgabe unter Berufung auf Insider. Der Begriff der politischen Werbung werde voraussichtlich so weit gefasst, dass es einfacher sei, sämtliche Anzeigen für politische Kampagnen abzulehnen. Das geplante EU-Gesetz verpflichtet US-Technologiekonzerne, Daten zu politischer Werbung offenzulegen. Bei Verstoß drohen Strafen von bis zu vier Prozent des weltweiten Umsatzes.
Düsseldorf, 30. Mrz – Nach kräftigen Zuwächsen im vergangenen Jahr sieht sich SFC Energy auch 2023 auf Kurs. Angesichts der starken Nachfrage erwarte der Vorstand auch im laufenden Jahr ein dynamisches Wachstum, teilte der seit kurzem im SDax gelistete Hersteller von Methanol- und Wasserstoff-Brennstoffzellen Firma am Donnerstag mit. Beim Umsatz rechne er mit einem Plus von 21 bis 30 Prozent auf 103 bis 111 (Vorjahr: 85,2) Millionen Euro. Unter der Annahme einen Teil der steigenden Kosten an die Kunden weiter geben zu können, rechne der Vorstand für das operative Ergebnis (Ebitda) mit einer Spanne von 8,9 bis 14,1 (8,2) Millionen Euro. Die im Jahr 2000 gegründete Firma profitiert vom Trend zu alternativen Energien und hat so 2022 Rekordwerte verzeichnet.
München, 30. Mrz – Der fränkische Lkw-Zulieferer SAF-Holland schraubt die Dividende kräftig nach oben und erwartet trotz schwacher Märkte durch die Übernahme der schwedischen Haldex einen Umsatzschub. Für 2022 sollen 60 (2021: 35) Cent je Aktie ausgeschüttet werden, teilte der Hersteller von Achsen und Anhängerkupplungen am Donnerstag mit. Der Nettogewinn war dank einer geringeren Steuerquote um zwei Drittel auf 61,2 Millionen Euro geschnellt. Für das laufende Jahr erwartet SAF-Holland einschließlich des seit Mitte Februar integrierten Rivalen Haldex einen Umsatz von 1,8 bis 1,95 (2022: 1,57) Milliarden Euro und eine operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) zwischen 7,5 und 8,5 (8,0) Prozent. SAF-Holland erwartet, dass die Produktion von Lkw und Anhängern in Europa und Nordamerika in diesem Jahr um etwa fünf Prozent zurückgehen wird.
Frankfurt, 30. Mrz – Die Kunden des Fotobuch-Herstellers Cewe lassen sich beim Bestellen bislang nicht von der Inflation stören und bescheren dem Unternehmen einen optimistischen Ausblick für das laufende Jahr. Der Gruppenumsatz soll 2023 einen Wert zwischen 720 und 780 Millionen Euro erreichen im Vergleich zu 741 Millionen Euro 2022, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Beim operativen Gewinn rechnet das Unternehmen mit Zahlen zwischen 70 und 82 (75,6) Millionen Euro. Die Dividende für 2022 soll auf 2,45 (2,35) Euro je Aktie steigen.
Zürich, 30. Mrz – Der Schweizer Apothekenbetreiber und -belieferer Galenica und die deutsche Shop Apotheke wollen künftig gemeinsam eine Online-Apotheke in der Schweiz betreiben. Shop Apotheke wird mit 51 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen Mediservice beteiligt sein und Galenica mit 49 Prozent, wie die beiden Firmen am Donnerstag mitteilten. Im Zuge der Transaktion beteiligt sich Galenica über eine Kapitalerhöhung und mittels einer Barzahlung in Höhe von 29 Millionen Euro mit acht Prozent an Shop Apotheke. Die Online-Apotheke Zur Rose hatte ihr Schweiz-Geschäft jüngst an den Einzelhandelskonzern Migros verkauft.
New York, 30. Mrz – Die Starbucks-Aktionäre dringen auf eine Untersuchung von möglichem gewerkschaftsfeindlichen Verhalten des Managements der US-Kaffeehaus-Kette. Ein Vorschlag, wonach das Unternehmen eine unabhängige Bewertung ihrer Arbeitspraktiken durchführen soll, erhielt am Mittwoch 52 Prozent der Aktionärsstimmen. „Die mehrheitliche Unterstützung spiegelt die wachsende Nachfrage nach einer ehrlichen Rechenschaftslegung über die Diskrepanz zwischen den angeblichen Werten von Starbucks und dem gewerkschaftsfeindlichen Verhalten des Managements wider“, teilte Brad Lander, Rechnungsprüfer der Stadt New York, mit. Die öffentlichen Pensionsfonds der Stadt und eine Koalition anderer Aktionäre, die zusammen etwa 2,2 Millionen Starbucks-Aktien halten, hatten die Bewertung vorgeschlagen. Starbucks kündigte daraufhin eine unabhängige Prüfung an, die die „Grundsätze der Vereinigungsfreiheit und des Rechts auf Tarifverhandlungen beinhalten wird“. Gewerkschaften werfen dem Kaffee-Konzern illegale Taktiken und Entlassungen gewerkschaftsnaher Mitarbeiter zur Zerschlagung von Arbeitnehmervertretungen vor.
30.03.23 Wichtige Marktentwicklungen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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