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3. Oktober 2022 Der Börsen Vormittag

Frankfurt, 03. Okt – Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen: 

14.48 Uhr – Das unerwartet gute Abschneiden des Amtsinhabers Jair Bolsonaro bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Brasilien lockt Investoren an den dortigen Aktienmarkt. Terminkontrakte signalisieren ein Plus beim Leitindex Bovespa von 3,4 Prozent. Bolsonaros Rückstand auf seinen Herausforderer Luiz Ignacio Lula da Silva fiel mit fünf Prozentpunkten deutlich geringer aus als die in Umfragen vorhergesagten zehn bis 15 Punkte. Das könnte Bolsonaros Wahlkampagne frischen Rückenwind für die Stichwahl geben und erhöhe die Chancen auf die von ihm versprochenen Reformen und Privatisierungen, sagen Börsianer. Umfragen vor der Wahl hatten darauf hingedeutet, dass Lula da Silva in der ersten Runde mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommen könnte und damit unmittelbar gewählt ist. Er kam aber nur auf 48,4 Prozent und muss damit in eine Stichwahl am 30. Oktober.

14.40 Uhr – Eine geplante 15 Millionen Dollar schwere Kapitalerhöhung löst einen Ausverkauf bei Blue Apron aus. Die Aktien des Kochbox-Versenders fallen im vorbörslichen US-Geschäft um fast 23 Prozent, so stark wie zuletzt vor acht Monaten. Die Einnahmen sollen den Angaben zufolge unter anderem für den Geschäftsbetrieb genutzt werden.

14.34 Uhr – Die geplante Übernahme durch AstraZeneca löst bei LogicBio eine Kursexplosion aus. Die Aktien der auf genetische Leiden spezialisierten Pharmafirma steigen im vorbörslichen US-Geschäft um 637 Prozent auf 2,07 Dollar. Die AstraZeneca-Tochter Alexion bietet den Angaben zufolge 2,07 Dollar je LogicBio-Aktie. 

14.26 Uhr – Der angekündigte Verkauf des Zigarettenfilter-Geschäfts für umgerechnet 300 Millionen Euro durch Essentra kommt bei Anlegern gut an. Die Aktien des Anbieters von Schrauben, Muttern und Möbelschutz-Kappen steigen in London um fast 16 Prozent und steuern auf den größten Tagesgewinn seit fast 14 Jahren zu. Anleger hätten bislang mit einer Abspaltung gerechnet und der Sparte einen geringeren Wert zugemessen, kommentiert Analyst Andy Douglas von der Investmentbank Jefferies. Kartellrechtliche Hürden für den Deal mit dem Investor Centaury sehe er keine. 

14.05 Uhr – Im Sog der Turbulenzen bei Credit Suisse flüchten Anleger auch aus dänischen Finanzwerten.

Die Aktien von Jyske Bank, Sydbank und Danske Bankfallen in Kopenhagen jeweils rund fünf Prozent. „Noch ist es zwar noch nicht so weit, aber Investoren befürchten, dass wir eine neue Finanzkrise bekommen, wo sich die Akteure an den Märkten gegenseitig nicht mehr trauen“, sagt Analyst Per Hansen vom Brokerhaus Nordnet.

13.07 Uhr – Mit Enttäuschung reagieren Anleger auf die Absatzzahlen von Tesla. Die Aktien des Elektroauto-Bauers fallen im vorbörslichen US-Geschäft um 4,5 Prozent. Das Unternehmen lieferte den Angaben zufolge zwar so viel Fahrzeuge aus wie noch nie, blieb aber hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Tesla verwies auf Verzögerungen bei der Überführung zu den Kunden wegen mangelnder Transport-Kapazitäten. Wahrscheinlich seien vor allem in China produzierte Modelle betroffen, kommentiert Jeffrey Osborne vom Vermögensverwalter Cowen. Die große Frage sein nun, ob das dortige Geschäft sich abkühle.

12.03 Uhr – Ein trüber Ausblick schickt SAS auf Talfahrt. Die Aktien der kriselnden Fluggesellschaft fallen in Stockholm um 14,5 Prozent auf 0,47 Kronen. Das Unternehmen rechnet für das Gesamtjahr mit einem Vorsteuerverlust von umgerechnet 734 Millionen Kronen und warnte, dass der Anteil der bisherigen Eigner bei der anstehenden Umschuldung um deutlich mehr als 95 Prozent verwässert werde. Sysbank-Analyst Jacob Pedersen zufolge sei selbst eine Verwässerung von 96 bis 97 Prozent wohl noch zu optimistisch. Er habe zudem bislang lediglich mit einem Minus von 532 Millionen Euro gerechnet.

11.12 Uhr – Mit Erleichterung reagieren Anleger auf die geplante Umsatzsteuer auf Lachs auf den Faröer Inseln. Die Aktien des dort ansässigen Fischzüchters Bakkafrost steuern an der Börse Oslo mit einem Plus von 8,6 Prozent auf den größten Tagesgewinn seit sieben Jahren zu. Entgegen den Befürchtungen werde die Steuer die Gewinne des Unternehmens nicht beeinträchtigen, sagt Analyst Christian Nordby vom Vermögensberater Kepler Cheuvreux.

10.42 Uhr – Gewinnmitnahmen schicken Banca Generali auf Talfahrt. Die Aktien des Geldhauses fallen in Mailand um 3,4 Prozent, nachdem sie am Freitag mit einem Plus von gut 19 Prozent den größten Tagesgewinn seit mehr als 13 Jahren verbucht hatten. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge könnte der Versicherer Generali seine Mehrheit an dem Geldhaus an Mediobanca verkaufen, um die geplante Übernahme der Vermögensverwaltung des Finanzinvestors Guggenheim zu finanzieren. Da sich über das Wochenende aber offenbar nichts bewegt habe, wüchsen die Zweifel an dem Verkauf der Banca Generali, sagt ein Börsianer.

10.22 Uhr – Die geplanten Energiepreis-Bremsen in Deutschland und der EU drücken den europäische Erdgas-Future. Der November-Kontrakt fällt um 3,2 Prozent auf 180 Euro je Megawattstunde. 

09.41 Uhr – Ein optimistischer Ausblick beschert Telecom Plus den größten Kurssprung seit 21 Jahren. Die Aktien des Energie- und Telekom-Anbieters steigen in London um gut 24 Prozent auf 2145 Pence. Das Unternehmen stellte einen Gesamtjahresgewinn deutlich über Markterwartungen in Aussicht.

09.39 Uhr – Ein negativer Analystenkommentar veranlasst Anleger zum Ausstieg bei Lufthansa. Die Aktien der Fluggesellschaft fallen um 3,2 Prozent auf 5,73 Euro. Die Experten der HSBC haben die Titel auf „Reduce“ von „Hold“ heruntergestuft und das Kursziel auf 4,75 von 6,75 Euro gesenkt. 

09.25 Uhr – Der Verzicht der neuen britischen Regierung auf eine Senkung des Höchstsatzes für die Einkommenssteuer beflügelt das Pfund Sterling. Es verteuert sich um 1,1 Prozent auf 1,1279 Dollar und macht damit seine Verluste seit Ankündigung der Pläne wieder wett. „Aus Sicht des Marktes ist dies ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Jan von Gerich, Chef-Analyst der Nordea Bank. Die geplanten Steuersenkungen hatten Zweifel an der Stabilität der britischen Staatsfinanzen geschürt und das Pfund zeitweise auf ein Rekordtief zum Dollar gedrückt. Artikel: Pfund-Absturz und Rechtsruck in Italien reißen Euro mit

09.08 Uhr – Nach einem negativen Analystenkommentar gehen die Aktien von Metro auf Talfahrt. Sie fallen um 5,8 Prozent auf 6,75 Euro. Die Experten der Baader Helvea Bank stuften die Titel des Handelskonzerns auf „Reduce“ von „Add“ herunter und senkten das Kursziel auf sechs von neun Euro.

07.53 Uhr – Die Aussicht auf eine drastische Reduzierung der Erdöl-Förderung durch die großen Exportstaaten gibt der Sorte Brent aus der Nordsee Rückenwind. Sie verteuert sich um 2,5 Prozent auf 87,28 Dollar je Barrel. Insidern zufolge denkt die Opec+ über eine Reduzierung der Quoten um eine Million Barrel pro Tag nach. Die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Schritt sei hoch, da jede Reduzierung um weniger als 500.000 Barrel pro Tag von Anlegern mit Schulterzucken quittiert würde, schreiben die Analysten der ANZ Bank. 

07.46 Uhr – Die Aktien von Hella werden an diesem Montag mit einem Dividendenabschlag von 0,49 Euro gehandelt. Im Vergleich zum Freitagsschluss von 68,10 Euro bedeutet dies ein Minus von 0,7 Prozent. 

3. Oktober 2022 Der Börsen Vormittag

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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